Die Stadt hat für diejenigen, die Sperrmüll entsorgen müssen, auf dem Viehmarktplatz in der Polcher Straße und am Schützenplatz Container aufgestellt. An den Sammelstellen darf kein Elektroschrott entsorgt werden. Da die ersten Sperrmüllcontainer bereits gefüllt sind, werden sie ausgetauscht und durch höhere ersetzt. „Insofern wird neben den Containern ein Bereich für Sperrmüll abgesperrt, den die Bürger nicht in die hohen Container werfen können. Dieser kann hier einfach abgelegt werden und wird durch die Kreisverwaltung eingesammelt“, erläutert Jennifer Bohse von der Stadt.
In der Feuerwehreinsatzzentrale der VG Vordereifel kann man inzwischen eine erste Bilanz zur Flutnacht von Mittwoch auf Donnerstag ziehen: 21 Feuerwehreinheiten mit 400 Mann mussten an insgesamt 15 Einsatzorte ausrücken. Am schlimmsten von den Wassermassen erwischt wurden dabei Virneburg, wo die Nitz 20 Gebäude unter Wasser setzte, und Monreal, wo im historischen Dorfkern 60 Gebäude Schaden durch das Hochwasser den Elzbach nahmen.
Viel zu tun gab es auch in den Ortschaften Herresbach, Boos, Lind, Anschau und dem Campingplatz bei Langscheid, wo unzählige vollgelaufene Keller von Wasser befreit und mit Sandsäcken weitere Wassereinbrüche verhindert werden mussten. Großes Glück hatte ein 94-jähriger Tourist aus Nordrhein-Westfalen im Arfter Ortsteil Nettehöfe, den die Feuerwehrkräfte auf der überfluteten K 16 im letzten Moment aus seinem Auto befreien konnten. In St. Jost flutete der über seine Ufer getretene Nitzbach zudem einen Schafstall, woraufhin etwa zehn Tiere ums Leben kamen. Schwer beschädigt wurde auch der gerade erst am Anfang des Monats eingeweihten Elztalradweg. „Die vier Brückenbauwerke haben standgehalten, das Erdreich daneben wurde allerdings durch die Kraft der Elz mitgerissen“, berichtet VG-Büroleiter Michael Augel.
Trotz zahlreicher zusätzlicher Hochwasserschutzmaßnamen in den vergangenen Jahren sei man ein Stück weit machtlos gegen die Wassermassen gewesen, betont Bürgermeister Alfred Schomisch: „Ich weiß beim besten Willen nicht, wie man das, was da runtergekommen ist, hätte aufhalten können.“ Selbst dort, wo es mehr als 100 Meter breite Auslaufflächen gegeben hat, habe der Elzbach die angrenzende L 96 geflutet. Der Verwaltungschef appelliert daher an Land und Bund, für eine bessere Ausstattung der Wehren zu sorgen: „Was überall fehlt, ist das technische Equipment für solche Ereignisse. Wir müssen uns mit Traktoren und Frontladern behelfen, aber große Maschinen, mit denen wir die Straßen säubern können, fehlen. Wenn der Innenminister sich jetzt hinstellt und sagt, die Feuerwehren seien alle für Starkregenereignisse ausgestattet worden, empfinde ich das als Frechheit.“
Bereits 2017 hatte es Monreal nach einem Starkregen heftig erwischt, Geld für zusätzliche Ausrüstung, so Schomisch, sei seitdem noch keines angekommen. Aus seiner Sicht könne es einfach nicht sein, dass es teilweise bis zu acht Jahre dauert, bis ein Bewilligungsbescheid für ein neues Einsatzfahrzeug vorliegt. „Da muss es ein Umdenken geben, solche Ereignisse werden ja leider in Zukunft immer wieder kommen.“ Mit Rückgang der eigenen Pegelstände fiel daher die Entscheidung, dem ungleich schwerer betroffenen Nachbarkommunen des Kreises Ahrweiler über die technische Einsatzleitung des Kreises MYK Fahrzeuge und Personal anzubieten.