Vier Pflegestützpunkte gibt es in Koblenz, insgesamt sieben im Landkreis Mayen-Koblenz, zuständig für Andernach, Bendorf/Vallendar, Maifeld, Mayen/Vordereifel, Mendig/Pellenz, Rhein-Mosel und Weißenthurm.
Menschen, die selbst Unterstützung brauchen oder Angehörige, die sich melden, sind in allererster Linie meist auf der Suche nach Informationen, wie sie an Leistungen der Pflegeversicherungen herankommen können, denn das ist sehr komplex, sagt Pflegeberater Franz Josef Weber aus Koblenz im Gespräch mit der RZ. Die Stützpunkte beraten unabhängig.
Viele pflegende Angehörige unterschätzen die Belastung, die sich oft schleichend einstellt, sagt Weber. Denn die Pflege eines Angehörigen ist nicht nur physisch, sondern auch psychisch oft sehr belastend. Dazu kommt auch der Faktor Zeit, da Angehörige oft das Gefühl haben, sich keine Auszeit mehr für eigene Bedürfnisse nehmen zu können. Der Pflegestützpunkt weist in diesem Zusammenhang auf den Entlastungsbetrag in Höhe von 125 pro Monat hin, die jeder ab Pflegegrad 1 in Anspruch nehmen kann. Dieses Geld kann eingesetzt werden für Betreuungsleistungen jenseits der Pflege. So kann es beispielsweise für begleitete Spaziergänge, aber auch für Vorlesen oder Spielen oder gemeinsames Geschirrspülen eingesetzt werden, um ältere Menschen zu mobilisieren. Diese Zeit können Angehörige nutzen, um etwa für sich selbst zu tun.
Oft ist es auch gut, wenn es ein breiteres Unterstützungssystem gibt und nicht einer allein für die Pflege zuständig ist. Wenn es zum Beispiel mehrere Kinder gibt, dann muss nicht alles an der ältesten Tochter hängen bleiben, sagt Franz Josef Weber. Wenn eines der Familienmitglieder sich beispielsweise nicht in der Lage sieht, die Mutter zu waschen, dann kann es aber Einkäufe machen oder ähnliches.
Wichtig ist auch, dass pflegende Angehörige akzeptieren lernen, dass die Pflegedienste manchmal anders agieren als sie selbst – und dass sie keine Zeit haben, mit den Angehörigen nach jeder Pflege noch Kaffee zu trinken und zu plaudern.
Die Adressen und Ansprechpartner der Pflegestützpunkte findet man im Internet. dos