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Mayen

Neuer Mayener Stadtchef im Amt: Dirk Meid will Oberbürgermeister für alle sein

Von Hilko Röttgers
Im Amt: Während der Feierstunde anlässlich seiner Ernennung zum Oberbürgermeister der Stadt Mayen erhält Dirk Meid (links) auch die Amtskette, die ihm Bürgermeister Bernhard Mauel umlegt. Foto: Andreas Walz
Im Amt: Während der Feierstunde anlässlich seiner Ernennung zum Oberbürgermeister der Stadt Mayen erhält Dirk Meid (links) auch die Amtskette, die ihm Bürgermeister Bernhard Mauel umlegt. Foto: Andreas Walz

Für Dirk Meid ist sein neuer Job „das schönste Amt in unserer Stadt“: Am Mittwochabend wurde der 51 Jahre alte SPD-Politiker während eines Festakts in der Aula der Dachdeckerfachschule offiziell zum neuen Oberbürgermeister der Stadt Mayen ernannt. Zuvor hatte der Stadtrat Meids Vorgänger Wolfgang Treis nach achtjähriger Amtszeit verabschiedet.

Lesezeit: 3 Minuten
In seiner Antrittsrede betonte Meid, ein Oberbürgermeister für alle Mayener sein zu wollen. Wichtig seien Zusammenhalt und ein gemeinsames Ziel. Diese Erfahrung habe er während seines Wahlkampfs gemacht. „Und das gilt natürlich auch für ein Gemeinwesen wie unsere Stadt“, sagte Meid. In diesem Sinne formulierte der neue Oberbürgermeister auch seinen ...
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RZ-Kommentar: Treis hinterlässt Meid ein solides Erbe mit Kratzern

Hilko Röttgers zu Mayens Stadtchefs:

Raus mit Applaus: Bei seiner Verabschiedung als Oberbürgermeister der Stadt Mayen ist Wolfgang Treis für seine Verdienste noch einmal kräftig gelobt worden. Tatsächlich gibt es eine Reihe von Errungenschaften während seiner achtjährigen Amtszeit, die sich der scheidende Oberbürgermeister auf die Fahnen schreiben darf, und für die ihm zu Recht Anerkennung gebührt. Unter anderem wurden wichtige Bauprojekte abgeschlossen oder auf den Weg gebracht. Auch das Bestreben, die städtischen Finanzen zu stabilisieren, kann man ihm nicht absprechen. Und man darf nicht vergessen: Ein Oberbürgermeister fängt nie bei Null an, sondern erbt immer das, was sein Vorgänger ihm hinterlässt.

Treis’ Erbe könnte man als durchaus solide bezeichnen – wenn da nicht der eine oder andere Kratzer im Lack wäre. Dass es zum Beispiel im Alten Rathaus bis heute keine Gastronomie gibt, geht zumindest zum Teil auf Treis’ Konto. Ihm ist es zuletzt nicht gelungen, zwischen seiner Verwaltung und einem verärgerten Investor eine Brücke zu bauen – und der Investor sprang frustriert ab. Stichwort Frust: In der Antrittsrede von Dirk Meid klang es an: Seine Mitarbeiter könnten Unterstützung und Rückendeckung erwarten, und dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird, sagte der neue OB. Eine Selbstverständlichkeit – die unter Treis nicht mehr alle Mitarbeiter erreicht zu haben scheint. Und dann ist da noch die leidige Steg-Affäre. Der Fall, dass ein leitender Mitarbeiter ohne Gremienbeschluss Hunderttausende Euro ausgibt, ist Jahre später noch nicht aufgearbeitet – auch weil Treis in der Sache nicht entschieden agierte. Inzwischen befassen sich die Anwälte damit. Wie es ausgeht, ist offen.

Das sind Baustellen, die Dirk Meid nun von seinem Vorgänger erbt. Hinzu kommt die aktuelle Herausforderung der Corona-Pandemie. Es wird spannend zu sehen, was Meid aus seiner Ausgangslage macht.

E-Mail: hilko.roettgers@rhein-zeitung.net

Weggefährten loben scheidenden Verwaltungschef: Wolfgang Treis wird mit warmen Worten verabschiedet

Das war’s für Wolfgang Treis: Der 60-Jährige ist am Mittwochabend als Oberbürgermeister der Stadt Mayen verabschiedet worden. Während der Feierstunde in der Aula der Dachdeckerfachschule, in der auch sein Nachfolger Dirk Meid ins Amt eingeführt wurde, fanden zahlreiche Festredner noch einmal lobende Worte für den scheidenden Stadtchef.

Letzte Worte: Mit einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt verabschiedet sich Wolfgang Treis vom Amt des Mayener Oberbürgermeisters.
Letzte Worte: Mit einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt verabschiedet sich Wolfgang Treis vom Amt des Mayener Oberbürgermeisters.
Foto: Andreas Walz

Mayens Bürgermeister Bernhard Mauel bescheinigte Treis Fleiß und unermüdliches Engagement. „Sie haben es sich nicht leicht gemacht und sich nicht geschont“, sagte Mauel. Dass es für den Oberbürgermeister nicht immer einfach war, bescheinigte ihm auch Helmut Sondermann. „Sie hatten es nicht immer leicht mit uns Politikern“, gab der Vorsitzende der SPD-Fraktion zu – und ergänzte umgehend: „Wir aber auch nicht mit Ihnen.“

Michael Sexauer, der wie Treis den Grünen angehört, nahm die Zuhörer mit auf eine imaginäre Wanderung durch Mayen – hin zu den Orten, die Meilensteine in der achtjährigen Amtszeit von Wolfgang Treis markieren. Sexauer erinnerte dabei unter anderem an die Sanierung des Habsburgrings und des Ostbahnhofs, an das Projekt „Aktive Stadt“, zu dem die Umgestaltung des Nette-Ufers gehört, und an die Belebung des Mayener Marktplatzes. Treis sei es gelungen, den Haushalt zu konsolidieren und wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen.

Dass Treis sein Amt stets mit Herz, Verstand und großer Leidenschaft ausgeübt habe, hob Staatssekretär Alexander Wilhelm hervor. Ulrich Kleemann, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord und wie Treis ein Grüner, brachte sein Lob auf folgende Formel: „Man wird irgendwann feststellen, dass Wolfgang Treis sehr viel für die Stadt bewegt hat.“ Ralf Dietz von der Personalvertretung der Stadtverwaltung lobte die Zusammenarbeit auf Augenhöhe und Treis’ Mut, immer wieder Nachwuchskräften Verantwortung zu übertragen. Für eine konstruktive und zielorientierte Zusammenarbeit dankte auch Mayens Wehrleiter Andreas Faber dem scheidenden OB. Und Dennis Falterbaum, Ratsmitglied der CDU, hob hervor, dass Treis stets ein offenes Ohr gehabt habe.

Und der scheidende Stadtchef selbst? In seiner Abschiedsrede betonte Wolfgang Treis, dass er das Amt immer gern ausgeübt habe. Vieles von dem, was er sich zu Beginn seiner Amtszeit vorgenommen hatte, habe er auch umsetzen können. Dafür dankte er den städtischen Mitarbeitern ebenso wie den Rats- und Ausschussmitgliedern und den ehrenamtlich Tätigen. „Heute bin ich stolz darauf, dass ich acht Jahre lang Oberbürgermeister meiner Heimatstadt sein durfte“, betonte Wolfgang Treis, bevor er sein letztes Wort als Oberbürgermeister sprach: „Tschüss!“

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