Mayen/Region

Nette überflutet die Mayener Innenstadt: Clemens-Grundschule betroffen – Feuerwache muss evakuiert werden

Vor gut einer Woche hatte sich die Nette in einen reißenden Fluss verwandelt. Foto: Andreas Walz
Vor gut einer Woche hatte sich die Nette in einen reißenden Fluss verwandelt. Foto: Andreas Walz

Zunächst sah es bis zum frühen Mittwochabend so aus, als ob der Kreis Mayen-Koblenz von größeren Unwettern verschont geblieben sei. Dann jedoch jagte eine Hiobsbotschaft die nächste, insbesondere an der Nette spitzte sich die Lage dramatisch zu: Gegen 19.30 Uhr trat der Bach so stark über die Ufer, dass die Grundschule Clemens in Mayen im Erdgeschoss und Keller volllief. Eine Stunde später bedrohte sie die Feuerwache in Mayen, das Herzstück im Kampf gegen die braunen Fluten. Der Krisenstab ordnete an: Die Wache muss geräumt werden, zunächst wurde alles technische Equipment verlegt.

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In der Aula der Dachdeckerfachschule wurden die ersten Bürger notdürftig untergebracht, nachdem die Nette insbesondere massiv in die Bachstraße eingeströmt war. Die Notunterkunft wurde vorübergehend benötigt. „Wir kämpfen praktisch an allen Ufern entlang der Nette“, sagte der Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Mayen, Andreas Faber. Und: „Die Ausmaße sind jetzt schon weitaus schlimmer als beim Hochwasser 2016.“ Jeder verfügbare Feuerwehrmann wurde einberufen, mehr als 100 Kameraden waren bis in die Nacht pausenlos im Einsatz. Es wurde Katastrophenalarm für die 19.000-Einwohner-Stadt ausgelöst. Einige Bürger wurden von den Wassermassen in ihren Wohnungen eingeschlossen.

Zunächst war der Krisenstab in Mayen um 18 Uhr noch recht routiniert in seine Sitzung gegangen. Die gemeldeten 150 Liter Regen pro Quadratmeter schienen nicht zu fallen. Oberbürgermeister Dirk Meid hatte gehofft, dass die Stadt mit einem blauen Auge am Schlimmsten vorbeikommt: „Die intensivsten Regenfälle waren im Westen der Eifel, das könnte uns in die Karten spielen.“ Gefehlt: Der Starkregen nahm an Intensität zu, die Nette schwoll halbstündlich um 15 bis 20 Zentimeter an. Tendenz steigend – bis gegen 21 Uhr. Dann stagnierte der Pegel, Wehrleiter Faber wollte aber keine Gewähr geben, dass dies das Ende der Fahnenstange gewesen sei. Zumal es kräftig weiterregnete. Um 22 Uhr hieß es für Faber und Kameraden selbst: Die Feuerwache, gut 150 Meter vom Netteufer gelegen, muss geräumt werden.

Zunächst sah es bis zum frühen Mittwochabend so aus, als ob der Kreis Mayen-Koblenz von größeren Unwettern verschont geblieben sei. Dann jedoch jagte eine Hiobsbotschaft die nächste, insbesondere an der Nette spitzte sich die Lage dramatisch zu.

Andreas Walz

Vor gut einer Woche hatte sich die Nette in einen reißenden Fluss verwandelt.

Andreas Walz

Gegen 19.30 Uhr trat der Bach so stark über die Ufer, dass die Grundschule Clemens in Mayen im Erdgeschoss und Keller volllief. Eine Stunde später bedrohte sie die Feuerwache in Mayen, das Herzstück im Kampf gegen die braunen Fluten.

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Weitere Impressionen aus Mayen.

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Die Stadt Mayen hatte sich zuvor an die Bürger gewandt: Weil die Nette derart heftig ansteige, wurde dringend angeraten, Autos wegzufahren, Keller zu räumen und Grundstücke weiter zu sichern.

Andreas Walz

Sandsäcke und Sand zur Selbstbefüllung wurden zur Verfügung gestellt.

Andreas Walz

Vorübergehende Straßensperrungen wurden insbesondere im Bereich Maifeld-, Gerber- und Polcher Straße (ab der Elzerstraße) eingerichtet.

Andreas Walz

Aktuelle Infos gibt die Stadt auf den Onlinekanälen der Stadtverwaltung unter www.mayen.de/hochwasser. Außerdem ist ein Bürgertelefon eingerichtet, Anfragen (keine Notrufe) sind auch telefonisch unter 02651/886.000 möglich.

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Die Stadt Mayen hatte sich zuvor an die Bürger gewandt: Weil die Nette derart heftig ansteige, wurde dringend angeraten, Autos wegzufahren, Keller zu räumen und Grundstücke weiter zu sichern. Sandsäcke und Sand zur Selbstbefüllung wurden auf dem Viehmarktplatz zur Verfügung gestellt. Die Keller und Garagen von ganzen Straßenzügen waren mit Sandsäcken bewehrt.

Vorübergehende Straßensperrungen wurden insbesondere im Bereich Maifeld-, Gerber- und Polcher Straße (ab der Elzerstraße) eingerichtet. Aktuelle Infos gibt die Stadt auf den Onlinekanälen der Stadtverwaltung unter www.mayen.de/hochwasser. Außerdem ist ein Bürgertelefon eingerichtet, Anfragen (keine Notrufe) sind auch telefonisch unter 02651/886.000 möglich.

Noch am Mittwochnachmittag als „entspannt“ hatte der stellvertretende Wehrleiter der Verbandsgemeinde Vordereifel Udo Mohr die Hochwasserlage bewertet. „Vereinzelt ist der Nitzbach zwar aus seinem Bett und auf die Wiesen gekommen, aber das hält sich alles im Rahmen. Bislang ist es doch weniger Wasser von oben, als befürchtet wurde.“ Das änderte sich schlagartig gegen kurz vor 17 Uhr, als binnen weniger Minuten große Wassermassen durch Virneburg schossen und die Nitz die angrenzende Talstraße flutete. „Es sind etwa 15 bis 20 Häuser betroffen. Es konnten sich aber alle Personen retten, niemand ist zu Schaden gekommen“, berichtete Mohr während einer Einsatzfahrt ins benachbarte Monreal. Auch hier war die Nette in den Abendstunden über die Ufer getreten. „Die Leute waren, so mein Eindruck, allerdings recht gut vorbereitet“, so Mohr. Bis in die Nacht hinein wurden Sandsäcke verteilt, um Sicherungen vorzunehmen.

Gegen Redaktionsschluss noch nicht passiert hatte die Flutwelle den Ort Plaidt. Um auf alles vorbereitet zu sein, hatte Wehrführer Dirk Schwindenhammer mit eintreffen der Meldungen aus Mayen zwei Feuerwehren in Alarmbereitschaft versetzt. „Wir informieren gerade die Anwohner und fahren die neuralgischen Punkte, etwa am Gottschalksmühlenweg und auch das nahe gelegene Altenheim ab.“ Es bestehe die Gefahr, dass die Leute mitten in der Nacht vom Wasser überrascht werden. Sandsäcke und das Material, um diese zu füllen, stünden bereit. „Wir sind dafür gut ausgerüstet“, betonte Schwindenhammer. Anders als beispielsweise in Koblenz hat man sich in Andernach dazu entschlossen, die Hochwasserschutzwand entlang der Konrad-Adenauer-Allee vorerst noch nicht aufzubauen. Der Pegel Andernach lag am Donnerstagmittag bei einem Stand von gut fünf Metern. Bei einem Pegelstand von sechs Metern schwappt der Rhein auf den unteren Gehweg in den Rheinanlagen.

Zwar rechne man in den kommenden Tagen mit weiter steigenden Pegelständen, doch habe man im Falle eines Falles noch genügend Zeit zu reagieren, erläuterte Stadtpressesprecher Christoph Maurer: „Die mobilen Elemente der Hochwasserschutzwand lagern auf dem Baubetriebshof. Innerhalb von vier Stunden hätte man diese an den Rhein gebracht und die Durchgänge der Schutzmauer verschlossen.“ Ein Aufbau der Hochwasserschutzwand wird in Andernach allerdings erst bei einem erwarteten Pegelstand von 7,70 Metern veranlasst.

Bruno Seibeld, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel, sah am Mittwochnachmittag noch keine akute Gefahr. Die Gewässer seien zwar stark angeschwollen, noch aber sei nicht von einer Katastrophenlage zu sprechen. Im Auge müsse man in der VG derweil den Zulauf durch die Mosel von Trier aus behalten.

Die Campingplätze in Burgen, Winningen und Hatzenport wurden am Mittwoch geräumt und geschlossen. Teilweise mussten die Dauercamper, einige davon aus Kroatien, die Plätze bereits am Dienstag verlassen.

Die Koblenzer Berufsfeuerwehr begann damit, wegen der stark steigenden Pegel an Rhein und Mosel die Hochwasserschutzwand in Neuendorf aufzubauen. Auf dem Campingplatz gegenüber dem Deutschen Eck musste gestern alles geräumt sein, denn es drohte das Wasser den Platz zu überschwemmen.

Andernorts, an der Nette, richtete man sich auf eine lange Nacht ein. In Mayen schwor Oberbürgermeister Dirk Meid die Einsatzkräfte im harten Kampf gegen die Fluten ein. bro, mbo, dos, dsf, jl