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Polch

Nach rund 90.000 Behandlungen: Impfzentrum des Kreises schließt seine Türen

Von Martin Boldt
Der Andrang im Impfzentrum in Polch hat spürbar nachgelassen. Am kommenden Dienstag, 28. September, öffnet es zum letzten Mal.
Der Andrang im Impfzentrum in Polch hat spürbar nachgelassen. Am kommenden Dienstag, 28. September, öffnet es zum letzten Mal. Foto: Martin Boldt

Die Europaletten und Transportboxen stehen schon bereit, um das Equipment aufzunehmen: Die Bildschirme, die neun Monate lang in unzähligen Sprachen über Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt haben, die Patientenliegen, die Laborutensilien und Spezialkühlschränke. Bereits am Dienstag, 28. September, läuft die letzte Schicht, dann ist Schluss im Landesimpfzentrum in der Maifeldhalle in Polch. Am darauffolgenden Tag beginnt der Rückbau.

Lesezeit: 4 Minuten
Von einer abgeschlossenen Mission möchte Martin Schmitt, stellvertretender Impfkoordinator des Kreises Mayen-Koblenz, allerdings nicht sprechen. Noch immer ist die Zahl der Geimpften nicht dort, wo er sie gerne hätte. „Aktuell haben wir zum Beispiel den Fall einer jungen Mutter, die mit ihrem 22 Tage alten, an Covid erkrankten Säugling auf ...
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Kommentar: Eventuell kommt der Schritt zu früh

Das Impfzentrum des Kreises MYK schließt. Wer die überschaubaren Besucherströme in den vergangenen Wochen gesehen hat, mag jetzt sagen: Das ist nur folgerichtig. Und doch beschleicht den Beobachter das Gefühl, dass das Ganze vielleicht etwas zu voreilig geschieht.

Die Nachfrage nach den Auffrischungsimpfungen nimmt spürbar zu. Auch im Polcher Zentrum sind aktuell schon Bürger zu Gast, die aufgrund ihres hohen Alters lieber auf Nummer sicher gehen wollen, und sich einen dritten Piks setzen lassen. Dieser unkomplizierte Weg wird künftig wegfallen. Gerade auch mit dem Blick auf die maue hausärztliche Versorgung in den ländlicheren Teilen des Kreises entstehen hier künftig zusätzliche Hürden, die am Ende Leben kosten könnten. Ganz davon abgesehen, dass klassische Ein-Mann-Praxen mit der Aufbereitung und Lagerung der Impfstoffe an ihre Grenzen stoßen, und somit als Anbieter der Impfungen wegfallen. Eine Verlängerung der Betriebszeit bis in den Advent hätte sicher für mehr Ruhe an dieser Front gesorgt.

E-Mail: martin.boldt@rhein-zeitung.net

Chronik des Landesimpfzentrums in Polch

15. Dezember: Das Impfzentrum meldet seine Einsatzbereitschaft.

13. Januar: Die ersten Impfung werden durchgeführt.

15. Februar: Die zweite Impfstraße wird eröffnet, Bundeswehrsoldaten unterstützen.

1. März: Menschen über 70 Jahre, die der Priorität 2 zugeordnet sind, erhalten Termine

16. März: vorläufiger Nutzungsstopp für das Präparat von Astrazenica wird beschlossen.

7. Juni: Alle Regelungen entfallen, sodass sich jeder Bürger ab 16 Jahren impfen lassen kann.

21. Juli: Mit 1100 Impfungen an nur einem Tag wird ein Rekord aufgestellt.

16. August: Das Robert-Koch-Institut gibt den Wirkstoff von Biontech für Kinder ab 12 Jahren frei. mbo

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