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Mühlsteinrevier: Auf dem Weg zum Welterbe

Anpacken konnten sie: Vor mehr als 7000 Jahren begannen Männer in der Region, Basaltlava abzubauen und Mühlsteine herzustellen. Die letzten Mühlsteine wurden Mitte des 19. Jahrhunderts produziert und von Werksteinen abgelöst. Nun sollen die ober- und unterirdischen Mühlsteinbrüche in Mendig, Mayen, Ettringen und Kottenheim als kulturelles Welterbe erhalten werden. Dafür engagieren sich Mitstreiter in der Region. Foto: Arbeitsgemeinschaft Welterbe
Anpacken konnten sie: Vor mehr als 7000 Jahren begannen Männer in der Region, Basaltlava abzubauen und Mühlsteine herzustellen. Die letzten Mühlsteine wurden Mitte des 19. Jahrhunderts produziert und von Werksteinen abgelöst. Nun sollen die ober- und unterirdischen Mühlsteinbrüche in Mendig, Mayen, Ettringen und Kottenheim als kulturelles Welterbe erhalten werden. Dafür engagieren sich Mitstreiter in der Region. Foto: Arbeitsgemeinschaft Welterbe

In Rheinland-Pfalz gibt es vier Unesco-Weltkulturerbestätten – mit dem Eifeler Mühlsteinrevier soll ein weiteres hinzukommen. Daran arbeiten die Städte Mendig und Mayen mit der Verbandsgemeinde Mendig seit gut einem Jahr. Bislang ging es nur um die Mendiger Lavakeller und das Mayener Grubenfeld. Nun wurde das Projektgebiet erweitert: Das Kottenheimer Winfeld und die Ettringer Lay gehören seit wenigen Wochen dazu. Die dortigen Steinbrüche werden als Teil des Mühlsteinreviers verstanden. Die zuständigen Ortsgemeinderäte haben jüngst der Zusammenarbeit im Großprojekt zugestimmt.

Lesezeit: 6 Minuten
Jetzt kämpfen vier Orte und Städte sowie eine VG um den Welterbetitel. Uwe Hoffmann ist Fachbereichsleiter der Mayener Stadtverwaltung und Vorsitzender des Arbeitskreises, der das Welterbevorhaben vorantreibt. Er betont, dass es fast einmalig ist, dass die Kommunalpartner ohne Kirchturmdenken eng zusammenarbeiten. „Dies liegt aber an der besonderen Bedeutung von Welterbestätten ...
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Schritt für Schritt: Was bisher auf dem Weg passierte

Initiativen, die sich um den Titel des Unesco-Weltkulturerbes bemühen, starten mit der Idee und der Suche nach Mitstreitern. Die kommunalen Gremien müssen das Vorhaben beschließen. Das Projekt Eifeler Mühlsteinrevier begann im August 2015.

August 2015

Mendig feiert das zehnjährige Bestehen des Lava-Domes. Ortschef Hans Peter Ammel schwärmt bei der Feier, dass es schön wäre, wenn die unterirdischen Lavakeller Welterbe würden. Mayens Oberbürgermeister Wolfgang Treis soll dies gehört und vorgeschlagen haben, es zusammen anzupacken.

November 2015

Der Mendiger Stadtrat beschließt am 24. November 2015, dass die heimischen Lavakeller als Unesco-Weltkulturerbe anerkannt werden sollen. Dies soll in einem gemeinsamen Antrag mit der Stadt Mayen erfolgen. Die Idee stand laut VG Mendig erstmals schon in den 90er-Jahren zur Debatte. Damals wurden aber keine Beschlüsse gefasst.

Dezember 2015

Der Verbandsgemeinderat Mendig beschließt im Dezember 2015, dass sich die VG Mendig mit den Städten Mendig und Mayen für die Welterbeliste bewerben wird. Zwei Grüne enthalten sich bei der Abstimmung. VG-Chef Jörg Lempertz sagt: „Die Lavakeller haben die Geschichte und Wirtschaft unserer Heimat geprägt. Sie sind einzigartig auf der Welt.“

Januar 2016

  • Der offizielle Startschuss des Welterbeprojekts fällt: Die Chefs der Städte Mendig und Mayen sowie der VG Mendig unterzeichnen in Mendig am 18. Januar 2016 eine Kooperationsvereinbarung, die besagt, dass sie sich gemeinsam um den Titel des Weltkulturerbes bewerben.
  • Eine Unesco-Arbeitsgruppe wird gegründet. Mitarbeiter der Verwaltungen gehören dieser an sowie Wissenschaftler.
  • Gewünscht ist eine Zusammenarbeit mit dem Geschichts- und Altertumsverein, dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM), der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft, dem Landesamt für Geologie und Bergbau sowie dem Nabu.

Oktober 2016

  • März-Oktober: Der Arbeitskreis erstellt das Exposé.
  • Vertretern des Landkreises Mayen-Koblenz wird das Projekt „Eifeler Mühlsteinrevier – ein Erbe für die gesamte Menschheit“ am 24. Oktober 2016 vorgestellt.

Januar 2017

Ettringen macht beim Vorhaben mit: Der Ortsgemeinderat beschließt am 27. Januar 2017 einstimmig, dass das Gebiet der Ettringer Lay sich mit dem übrigen Eifeler Mühlsteinrevier um den Titel des Unesco-Weltkulturerbes bewerben wird.

Januar 2017

Kottenheim beteiligt sich am Welterbeprojekt: Der Ortsgemeinderat fällt am 31. Januar 2017 einstimmig den Beschluss, mit den übrigen Kommunen des Eifeler Mühlsteinreviers um den Titel des Unesco-Weltkulturerbes zu kämpfen.

Februar 2017

  • Startschuss für das ausgeweitete Bewerbungsgebiet: Die fünf Chefs der VG Mendig, von Mayen und Mendig sowie Kottenheim und Ettringen unterzeichnen am 15. Februar 2017 im Rathaus in Mendig die Kooperationsvereinbarung, sich gemeinsam um den Titel als Unesco-Weltkulturerbe zu bewerben.
  • Das Projekt wird am 17. Februar 2017 der Generaldirektion Kulturelles Erbe RLP vorgestellt. kst
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