Man stelle sich folgendes vor: Ein Bürger, nennen wir ihn Monty, träumt von einem neuen Zuhause in Mayen – am liebsten nahe am Nettebad, weil das für ihn so praktisch wäre. Monty möchte in dem Traumhaus zwar wohnen, zur Miete vielleicht, das weiß man noch nicht so genau. Aber selbst bauen möchte er das Haus nicht. Für die Stadt ist das okay; sie findet, Mayen kann Montys Traumhaus am Nettebad ganz gut gebrauchen. Jetzt wird also ein Bauherr gesucht. Damit mögliche Investoren nachlesen können, wie das Leben in Montys Traumhaus aussehen soll, braucht es ein Bau- und Planungskonzept. Das Konzept schreibt Montys Tochter, die weiß schließlich genau, was Papa gern hat. Dafür bekommt sie natürlich auch etwas Geld, sagen wir: fast 20.000 Euro. Preisfrage: Wer bezahlt Montys Tochter? Antwort: Logisch, Monty! Sein Traumhaus, sein Wunschkonzept, seine Ausgaben.
Moment: Logisch? Nicht für den Mayener Stadtrat. Der hat nämlich beschlossen, dass die Stadt ein Bau- und Planungskonzept bezahlen soll, das eine Monte-Mare-Tochter für einen Hotelneubau am Badezentrum erstellt, den Monte Mare selbst betreiben möchte. Der Wunsch nach einem Hotel mag in Mayen ja groß sein. Aber diese Ausgabe hätte die Stadt sich besser gespart.
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