Sitzplätze mit Abstand zum Nachbarn, Maskenpflicht am Platz und Stoßlüften – natürlich fand die Mayener Stadtratssitzung im Bürgerhaus Hausen unter Corona-Bedingungen statt. Aber eines lassen sich die Mayener selbst von einer Pandemie nicht nehmen: ihre Lust am Diskutieren. Und so dauerte allein der öffentliche Teil der Sitzung fast sechs Stunden; nicht öffentlich machten die Ratsleute noch 50 Minuten weiter – insgesamt von 17 bis 23.40 Uhr. Unnötig und unvernünftig in diesen Zeiten!
Dabei war es anders geplant. Redebeiträge sollten auf das Notwendigste beschränkt werden. Darauf hatte man sich zuvor verständigt. Aber Pustekuchen! Mal diskutierten die Ratsleute noch über Anträge, bei denen längst klar war, dass Einigkeit besteht. Mal erörterten sie Aspekte, die überhaupt nicht zur Abstimmung standen. Und bei manchen Dingen hätte es gereicht, sie einfach zur Kenntnis zu nehmen – kommentarlos.
Mayens neuer OB Dirk Meid, der seine erste Sitzung ansonsten souverän leitete, hätte dem Treiben schneller Einhalt gebieten müssen. Denn zielführend waren viele Beiträge nicht. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht gesundheitsgefährdend waren.
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