Wer die Wahl hat zwischen Pest und Cholera, der ist nicht zu beneiden. Ganz so schlimm stand es um den Mayener Stadtrat zwar nicht, als es um den Umzug von Intersport Krumholz von der City auf die Grüne Wiese ging. In einem Dilemma steckten die Ratsleute aber doch. Denn jede Alternative hat wenig attraktive Folgen.
Am Ende hat der Rat beschlossen, dass er den Umzug ermöglichen will. Damit versetzt er seinem eigenen Einzelhandelskonzept zum Schutz der City vielleicht den Todesstoß. Denn was passiert, wenn andere Firmen aus unternehmerischen Gründen nun denselben Weg gehen oder sich direkt auf der Grünen Wiese ansiedeln möchten? Es dürfte schwierig werden, nachvollziehbare Gründe zu finden, um diese Vorhaben abzulehnen.
Bloß: Das macht die Entscheidung pro Krumholz nicht falsch. Denn tatenlos dabei zuzusehen, wie das Sportgeschäft den Standort Mayen aufgibt, ist keine Option. Ein solches Desinteresse an den Unternehmen in der Stadt hätte zudem eine fatale Außenwirkung gehabt.
Allein diese beiden Argumente zeigen, wie komplex die Situation ist. Es funktioniert nicht mehr, die City und die Grüne Wiese isoliert zu betrachten. Mayen braucht ein Gesamtkonzept für den Handel.
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