Auch der rheinland-pfälzische Dehoga-Präsident Gereon Haumann bestätigt, dass die Einbrüche im Dezember nicht so katastrophal waren wie befürchtet. Aber: „Die Zahlen liegen uns vor, die Umsätze waren gegenüber dem Dezember 2019 um 51 Prozent niedriger.“
Mindestens ein Teil sei auf die Regelung in Rheinland-Pfalz zurückzuführen, wo man eine Boosterung oder einen zusätzlichen Test benötigte, was in angrenzenden Bundesländern anders war, ist er sicher. „Aber es sind viele Leute mittlerweile geboostert, deshalb waren die Rückgänge nicht ganz so gravierend wie befürchtet.“
Im Übrigen sei es branchenabhängig sehr unterschiedlich gewesen, „je länger die Verweildauer, umso weniger hoch die Einbußen“, sagt er. Mit Freunden essen gehen, das tue man nach wie vor, notfalls auch mit Test. Aber für den Cappuccino oder das Feierabendbier an der Ecke lasse sich niemand testen. Dass nun durch die extrem steigenden Inzidenzen wieder eine noch stärkere Verunsicherung aufkommt, findet Haumann nachvollziehbar und dennoch falsch. Denn die Omikron-Variante verbreite sich zwar schneller, sei aber ja erheblich weniger gefährlich, weil sie meist die Lunge nicht angreife, sondern im Hals und Rachen bleibe. Die Hospitalisierungsrate sei nicht hoch, sodass die Politik die Hemmnisse für die Gastronomie zurückfahren sollte, fordert er und verweist auf einen weiteren Aspekt: „Leute, die sich privat treffen, sind meist viel unvorsichtiger als Leute, die miteinander im Restaurant bei sehr guten Hygienebedingungen essen gehen.“ dos