Viele Andernacher Bürger haben bei einer Straßenumfrage der Rhein-Zeitung Verständnis für die Absage des Rheinland-Pfalz-Tages gezeigt. „Es ist ja schon riskant, man weiß ja nicht, wie es weitergeht. Ich denke, ich hätte genauso entschieden“, sagt Sibylle Körner. Sie hätte zwar gern teilgenommen, sei aber der Meinung, dass Großveranstaltungen generell und einheitlich abgesagt werden müssten.
Auch Hans-Paul Schmidt findet die Absage „schon irgendwie richtig“: „Man sollte nicht jede kleine Veranstaltung absagen, die Großen aber schon. Für die Leute, die da hingehen wollten, ist das natürlich sehr schade. Insgesamt wird mir aber etwas zu viel Hysterie betrieben.“
Die Netto-Mitarbeiterin Isabelle Hidien hingegen findet, dass die Entscheidung jedem selbst überlassen sein sollte. „Man muss ja nicht hingehen. Anstecken kann man sich überall, auch am Bahnhof oder in der Innenstadt. Es juckt ja auch keinen, dass wir hier jeden Tag mit Leuten arbeiten. Dann müsste man ja auch alle Läden schließen“, kritisiert die junge Frau. Eine Kundin findet es, „sehr schade, dass der Tag abgesagt wird“, sehe aber einen Zwiespalt: „Einerseits sollte es meiner Meinung nach jeder selbst entscheiden. Andererseits: Wollen Sie derjenige sein, der das entscheidet und im Nachhinein schuld ist?“ Zudem fühlt sie mit den Veranstaltern mit: „Wir wissen, dass hinter jeder Veranstaltung sehr viel Arbeit steckt. Aber wer weiß, was in zwei oder drei Monaten los ist?“ Marco Rauch