Karl Gunkel polarisiert. Er ist ein unbequemer Bürger, der Fragen stellt und nicht selten auf seiner Meinung beharrt. Insofern handelt der Stadtbürgermeister korrekt und richtig, wenn er dessen Handlungen mit eigenwilliger Eigendynamik in den Verantwortungsbereich der Stadt hinein stoppt. Aber zu welchem Preis?
Gunkel ist Galionsfigur des Vereins Pro Mendig und erfüllt mit dessen Zielen eine wichtige Aufgabe, zumal für ältere Bürger. Sportkurse, ein Kaffeekränzchen, ein Mittagstisch: Pro Mendig bewegt Hunderte von Menschen – das kann eine Stadt nicht oder nur punktuell leisten. Obwohl die Kommunen seit Jahren aufgefordert werden, mehr für das Ehrenamt zu tun. Dass sie von der Kommunalaufsicht ausgebremst werden, ist kein Ruhmesblatt für den Staat.
Zurück nach Mendig: Dort steht der Verein Pro Mendig – und hier muss die Person Gunkel ausgeblendet werden – möglicherweise vor dem Aus. Wünschenswert ist, dass die Anfeindungen von Pro Mendig im Internet aufhören und dass sich beide Seiten aufeinanderzubewegen. Andernfalls droht die Stadt im sozialen Bereich zu verarmen – gerade mit Blick auf die älteren Mendiger Bürger hätte dies Folgen.
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