Anzeige
Das Zahnmobil von Dr. Blum & Partner bringt zahnärztliche Versorgung direkt vor Ort
Dr. Blums Zahnmobil im Einsatz
Dr. Blums Zahnmobil im Einsatz
Dr. Blum

Lesezeit 3 Minuten

Bad Ems. Was tun, wenn der Weg zum Zahnarzt nicht mehr möglich ist? Für viele ältere oder pflegebedürftige Menschen, besonders in ländlichen Regionen, ist das ein reales Problem. Die Praxis Dr. Blum & Partner aus Bad Ems hat darauf eine innovative Antwort gefunden – und bringt die Behandlung kurzerhand zum Patienten.

Bereits 2018 entwickelte das Team ein in Deutschland einzigartiges Konzept: Eine mobile Zahnarztpraxis, die direkt zu Seniorenheimen, Pflegeeinrichtungen oder zu häuslich gepflegten Menschen kommt.  Was nach einer einfachen Idee klingt, stellte sich in der Umsetzung als komplexes Unterfangen heraus. Genehmigungen, Technik und Logistik erforderten viel Geduld – doch mit Herzblut und Engagement wurde aus der Vision ein funktionierendes Modell, das heute zahlreiche Menschen erreicht.

Zahnmedizin dort, wo die Menschen leben

Die Zielgruppe ist klar definiert: Menschen, die ihre vertraute Umgebung nicht verlassen können – etwa Demenzpatienten oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität. „Für viele unserer Patienten bedeutet jeder Ortswechsel enormen Stress. Mit dem Zahnmobil können wir sie in ihrem gewohnten Umfeld behandeln – das macht einen großen Unterschied“, erklärt Dr. Christoph Blum.

Mobiles Behandlungszimmer auf Rädern: Innovative Versorgung für pflegebedürftige Patienten

Was einst mit einem umgerüsteten Abrollcontainer begann, hat sich mittlerweile zu einem bundesweit beachteten Modellprojekt entwickelt. Inspiriert vom Versorgungskonzept des Sanitätsregiments der Bundeswehr, setzte das Team zunächst auf pragmatische Lösungen – allerdings mit dem Vorteil, schneller und unbürokratischer einsatzbereit zu sein. Doch im Laufe der Zeit erwies sich der eingesetzte LKW als zu unflexibel, insbesondere bei mehreren Haus- und Heimbesuchen an einem Tag.

Das Grundprinzip der aufsuchenden Versorgung hat sich jedoch als zukunftsweisend erwiesen: Die Nachfrage wächst kontinuierlich – besonders unter pflegebedürftigen Menschen, die sonst kaum Zugang zu zahnärztlicher Behandlung haben.

Während der Corona-Pandemie wurde das Konzept schließlich grundlegend weiterentwickelt: Statt eines LKWs kommen heute speziell umgebaute Rettungswagen zum Einsatz. Sie ermöglichen eine deutlich flexiblere und effizientere Versorgung direkt vor Ort.

Herzstück des „Zahnmobils“ ist ein tragbares, mobiles Röntgengerät – das erste seiner Art mit vollständiger Genehmigung für den zahnärztlichen Einsatz außerhalb einer stationären Praxis. Ergänzt wird die Ausstattung durch eine mobile Behandlungseinheit, sämtliche notwendigen Instrumente sowie Monitore für die Durchführung von Behandlungen unter Sedierung oder sogar in Narkose – insbesondere bei Hochrisikopatienten.

Das Ziel: pflegebedürftigen Menschen auch außerhalb der Praxis eine zahnmedizinisch adäquate Versorgung zu ermöglichen – auf gleichem Niveau wie in der stationären Behandlung.

Vorbild Bundeswehr – Innovation aus dem Westerwald

Die zündende Idee für die mobile Ausrüstung kam aus dem militärischen Bereich: Das Sanitätsregiment der Bundeswehr in Rennerod diente als Vorbild für die technische Umsetzung. Dr. Blum, selbst aus dem Rettungsdienst, ehemaliger Bundeswehr-Arzt und Heute Resservist, entwickelte mit seinem Team einen Prototyp auf dieser Basis. Das eingesparte Budget durch Eigenbau floss direkt in die hochwertige Ausstattung des Fahrzeugs.

Anerkennung durch die KZV und wirtschaftlicher Erfolg

Auch die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz zeigte sich überzeugt und erkannte das Zahnmobil als Zweigpraxis an – wodurch Behandlungen regulär über die Krankenkassen abgerechnet werden können. Die Einsätze konzentrieren sich vor allem auf Pflege- und Betreuungseinrichtungen in der Region.

„Nach über Fünf Jahren zeigen unsere Berechnungen, dass sich das Projekt auch wirtschaftlich trägt“, betont Dr. Blum. „Und wir hoffen, dass unser Beispiel Schule macht – die Nachfrage in der Bevölkerung ist groß und wächst stetig.“

Politische Unterstützung und gelungener Start

Offiziell ging das Zahnmobil am 15. April 2019 an den Start – mit prominenter Unterstützung: Bei der Eröffnung auf dem Gelände der Paracelsus-Klinik in Bad Ems würdigte die damalige rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler das Projekt als „mutig, innovativ und vorbildlich“.

Ein Erfolgsmodell mit Zukunft

Das Zahnmobil von Dr. Blum & Partner zeigt eindrucksvoll, wie sich medizinische Versorgung flexibel, patientennah und technisch hochmodern gestalten lässt. Jedes Detail wurde individuell konzipiert – basierend auf medizinischer Erfahrung und praktischen Einsätzen. Ein Modell, das nicht nur Versorgungslücken schließt, sondern auch ein Beispiel für gelebte Menschlichkeit im Gesundheitswesen ist.

Ressort und Schlagwörter

Top-News aus der Region