Mehr nicht? Ortsbürgermeisterin Doris Frink lacht auf diese Frage. Doch, mehr soll kommen – aber später, wenn der Dorfplatz, der seit Jahren umgewandelt wird, fertig ist. „Dann feiern wir hier ein richtig schönes Sommerfest“, sieht die Dorfchefin in die Zukunft.
Fast alles ist geschafft
Sie sitzt auf einer Bank in dem schmucken Gemeindezentrum, das zum Geburtstag zum Tanzsaal werden wird, und berichtet davon, was alles an Sanierungsarbeiten gestemmt wurde. Bis auf wenige Restarbeiten ist es geschafft. Die fünf Dachflächen sind komplett neu, alle Fenster schallschutzsicher. „Damit ist das Gebäude energetisch gut verpackt“, sagt Frink. Deckenstrahlplatten (mit integrierter Beleuchtung) sorgen für eine angenehme Wärme, die farbliche Gestaltung macht den Raum licht und hell. Kontraste bilden dazu die holzfarbene Decke und der alte Parkettboden, der nach der Party noch einmal abgeschliffen und versiegelt wird.
Dann werden auch die Flecken darauf passé sein, die ein Wasserschaden verursachte. „Wir wollen nicht alles wegwischen“, setzt die Gemeinde auf eine Erinnerungskultur, bei der Dinge bewahrt und zu neuem Leben geführt werden – wie eben der Parkettboden in dem Gemeindezentrum, das 1974 errichtet wurde.
„Der Architekt hat hier ein grandioses Haus gebaut“, schwärmt die Ortschefin. Alles laufe im Saal auf die Bühne zu, und der erhöhte Bereich im Eingang mit der Loch-Akustikdecke gebe eine Leichtigkeit. „Was wir noch nicht haben, ist ein Nutzungskonzept“, berichtet Frink weiter. Das soll nun von den Einwohnern erarbeitet werden und sich entwickeln können.
Dabei kann die Gemeinde auf eine gute Nachbarschaft mit den Anwohnern des Gemeindezentrums bauen. Ein Grund ist sicher auch der neue, gute Schallschutz. So wurden vor dem Haus auch Schallschutzmauern errichtet, wodurch eine Art Innenhof entstanden ist. Der kleine Grünbereich soll im Frühjahr mit Blumen bepflanzt werden, sicher in einer Gemeinschaftsaktion, stellt sich die Ortschefin vor. Vielleicht werde auch noch die Wand über der Bühne künstlerisch gestaltet werden.
Nicht nur der große Saal ist saniert, auch die Jugend hat nun endlich einen festen Platz für sich in dem Haus bekommen. Seit der Jugendraum da ist, hat sich auch wieder eine Kirmesjugend gefunden, die, so unterstreicht Frink, sehr engagiert ist. Es sei wichtig, ihr einen eigenen Bereich und auch Verantwortung dafür zu geben.
Alle Generationen sollen ins Boot geholt werden, was den neuen Dorfplatz betrifft, der an der Stelle gestaltet werden soll, an der bis vor wenige Jahre noch das Gebäude der Gaststätte Thewalt stand. Für die Gestaltung sind die Förderanträge gestellt. Wenn im Frühjahr die Bescheide vorliegen, kann ausgeschrieben werden, die Arbeiten müssen dann innerhalb von zwei Jahren erfolgen. Der Charme des Areals liegt zum einen darin, dass es den Blick freigibt auf das Herz des Ortes (Linde und Kirche), ja unmittelbar daran anschließt, zum anderen auch hier Altes integriert wird, Geschichte also weitergeführt wird. Das ist in diesem Fall altes Bruchsteingemäuer, das in die Planung einbezogen werden soll.
Auf zwei Ebenen wird es dann für die Einwohner und Gäste Möglichkeiten zum Verweilen geben, natürlich sollen die Wege behindertengerecht sein. Eine alte Mauer könnte dazu genutzt werden, Filme im Dorfkino zu zeigen, es soll einen Grillplatz, Bänke, eine Pergola und vieles mehr geben. Bäume (vielleicht Linden?) sollen eine natürliche Abgrenzung zur Straße bilden.
Gefühl: „Das ist unser Platz“
„Wichtig ist, dass die Menschen spüren: Das ist unser Platz. Wir wollen einen guten Ort schaffen, der eine anlasslose Vergesellschaftung möglich macht“, meint Doris Frink. Jeder solle sich also eingeladen fühlen, den Platz dann mit neuem Leben zu füllen, dabei müsse nicht alles organisiert und als Veranstaltung angekündigt sein. Man könne ja einfach abends da beisammen sitzen – „wie auf einer Piazza im Süden“.