Während mancherorts nur Schauer niedergingen, hat es am Samstagnachmittag örtlich heftige Windstöße und kräftige Regengüsse gegeben. Bei Niedererbach stürzte – wenige Hundert Meter vom Bahnhof entfernt – durch das Unwetter ein Baum auf die Gleise. Ein Zug der Hessischen Landesbahn, der in Fahrtrichtung Limburg unterwegs war, fuhr laut Informationen der Feuerwehr trotz einer Gefahrenbremsung des Lokführers etwa 500 Meter vor dem Niedererbacher Bahnhof in die Baumkrone.
Neben dem Zugführer und einem weiteren Bahnbediensteten waren 13 Passagiere an Bord des Nahverkehrszuges, wie der stellvertretende Wehrleiter der VG Montabaur, Hans-Joachim Klimke, der mit im Einsatz war, auf Anfrage unserer Zeitung berichtet. Es sei aber weder beim Bremsvorgang noch durch den Zusammenprall mit dem Geäst jemand verletzt worden, kann Klimke mitteilen: Das Deutsche Rote Kreuz sei mit Rettungskräften am Einsatz beteiligt gewesen und habe sich vom Wohlergehen der Zuginsassen überzeugt.

Die Feuerwehr Nentershausen, die mit Einsatzkräften der Görgeshausener Wehr den Baum beseitigte, wurde um 17.47 Uhr alarmiert. Unter der Leitung des stellvertretenden Nentershausener Wehrführers Marvin Schmitt habe die Entfernung des Astwerks von der Bahntrasse rund eine Dreiviertelstunde gedauert, schildert Klimke: Beim Eintreffen der Wehrleute sei der Zug durch das Geäst blockiert und nicht fahrbereit gewesen.
Nach der Entfernung des Astwerks hätten ein Spezialist sowie ein Notfallmanager des Bahnunternehmens, der Hessischen Landesbahn, den Zug auf seine Fahrtauglichkeit untersucht und zunächst die Weiterfahrt zum Niedererbacher Bahnhof gestattet. Schließlich habe der Zug die Passagiere auch bis nach Limburg bringen dürfen. Fremdverschulden habe nicht vorgelegen, antwortet Klimke auf Nachfrage: Der Baum sei in der Unwetterphase umgestürzt. Im oberen Westerwald seien Gewitter, Regen und Wind stellenweise noch heftiger ausgefallen.