Drei Auftritte in Atzelgift
Zirkusprojekt begeistert 91 Kinder 
Die Kinder hatten viel Spaß beim Zirkusprojekt.
Steffi Wehr. Röder-Moldenhauer

Das Zirkusprojekt für 91 Mädchen und Jungen in Atzelgift kam bestens an. Alle drei Vorstellungen waren ausverkauft. 

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Was eignet sich besser als die Manege eines Zirkus, um auf sehr individuelle Weise künstlerische Inspirationen zu wecken, zu entfalten und darzustellen. Die 91 Kinder der Grundschule Atzelgift-Streithausen und auch die Kleinen der Kita Don Bosco Luckenbach bekamen dank des engagierten Fördervereins der Grundschule Atzelgift-Streithausen und der Aktion der Rhein-Zeitung „HELFT UNS LEBEN“, welche das Projekt mit einer Spende von 8000 Euro unterstützt, die Gelegenheit, nicht nur Zirkusluft zu schnuppern, sondern das Geschehen aktiv mitzugestalten. Für eine Woche gastierte der Zirkus „Soluna“ in Atzelgift. Wer jetzt an Löwen und Elefantendressur denkt, der wurde schnell eines Besseren belehrt.

Daniel Busch, seit 2021 Schulleiter, und Dominik Benner, Vorsitzender des 2023 neu gegründeten Fördervereins, waren sichtlich stolz darauf, das beeindruckende Zirkusprojekt an die Schule geholt zu haben. „Der Förderverein hat auch schon kleinere Projekte ins Leben gerufen, aber das ist auf Jahre gesehen das besondere Highlight“, so der Schulleiter, der sich dafür herzlich bedankte.

Mit Akrobatik begeisterten die Kleinen.
Steffi Wehr. Röder-Moldenhauer

Alle drei Veranstaltungen waren in kürzester Zeit ausverkauft. „Allerdings wäre es ohne das Projekt der Rhein-Zeitung „HELFT UNS LEBEN“ schwierig geworden, die Aktion finanziell zu stemmen“, so Busch. „Das hat uns totale Sicherheit gegeben und einiges positiv verändert, sonst wäre es sehr knapp geworden, und die Vorstellung am Samstag, die eigentlich nicht geplant war, hätten wir trotz der großen Nachfrage nicht durchziehen können“.

Wichtig sei es auch gewesen, die Kita mit einzubinden. Die Vorschulkinder hätten das reguläre Zirkusprogramm mitgemacht. Praktisch als Schuleinstieg waren sie schon in den Gruppen mit dabei. Das gäbe gleich eine Bindung, auch in der Elternschaft. So ein intensives Projekt mit vielen Kleinigkeiten, allein acht Sitzungen in den letzten Monaten waren nötig, das könne man nicht hoch genug bewerten.

Da staunten Eltern und Großeltern nicht schlecht. Sogar mit Feuer durfte der Nachwuchs hantieren.
Steffi Wehr. Röder-Moldenhauer

Erst einmal musste sonntags das Zirkuszelt in Atzelgift aufgebaut werden, was dank der rund 80 freiwilligen Helfer problemlos gelang. Alle Eltern hätten sich mit Feuer und Flamme eingebracht, 54 Kuchen waren alleine bei der Premierenvorstellung gespendet worden. Eltern, Großeltern, Geschwister und viele Interessierte waren gespannt, was die Sprösslinge so drauf hatten – und das war eine ganze Menge.

Den Kita-Kindern in ihren putzigen Kostümen flogen bei ihrem entzückenden Tanz zur Eröffnung der Veranstaltung die Herzen der Zuschauer zu. Die kleinen Gesichter strahlten, wenn auch mal ein Tränchen floss, was bestimmt der Aufregung geschuldet war. Dann kamen die Größeren an die Reihe. Da wurde jongliert, Gitarre auf einem Besenstil gespielt, auf großen Bällen stehend schwangen die Kinder Hula-Hoop-Reifen, wobei es für die nicht teils noch kleinen Kinder allein schon eine Kunst war, auf den Ball zu kommen.

Kleine Fakirs auf dem Nagelbrett beeindruckten das Publikum.
Steffi Wehr. Röder-Moldenhauer

Turner und Turnerinnen zeigten Hebefiguren, Zauberer verblüfften, Kunststücke mit bunten Tüchern, grazil geschwenkt, gefielen, eine Jonglage mit zum Glück bruchsicheren Tellern sorgte für Erstaunen, und die entzückende Truppe der Clowns sorgte für Stimmung. Wenn wirklich mal was nicht klappte, war das überhaupt kein Problem, die Zuschauer applaudierten trotzdem begeistert.

Interessant zu sehen, wie cool manche der Kids die gestellte Aufgabe meisterten, andere wiederum waren total verschüchtert. Zu schön war es, wenn sie nach ihrer Darbietung rückwärts in die Kabine gehen sollten, teils aber so begeistert waren, dass sie einen Solo-Auftritt hinlegten und das gar nicht mitbekamen. Spektakulär war das Spiel mit dem Feuer, das manchem Elternteil ein entsetztes „Oh“ entlockte, aber auch das Nagelbrett und die Glasscherben, auf welche sich ganz Mutige wagten, war sensationell. Zum Schluss überraschten die Kids mit Akrobatik und bewiesen damit, wie gut es der engagierten Lehrerschaft und dem Zirkusteam gelungen war, das Beste aus den Kleinen herauszuholen.

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