Schock für Amphibienschützer
Zerstörte Straßensperrung sorgt für Unverständnis
Die Straßensperrung, die auf der L326 zwischen Dies und Hübingen dem Schutz der Feuersalamander und auch der Amphibienschützer aufgestellt wurde, liegt im angrenzenden Bach. Unbekannte Täter müssen sie dort hineingeworfen haben.
Oliver Leuker

Schock für Amphibienschützer: Unbekannte Täter haben eine Straßensperrung zwischen Dies und Hübingen offenbar mutwillig in den Bach geworfen. Dabei dient diese einem wichtigen Zweck.

Damit hatte Amphibienschützer Oliver Leuker aus Hübingen nicht gerechnet, als er am Sonntagmorgen die Straßensperrung an der Landesstraße 326 zwischen Dies und Hübingen aufheben wollte. Die rot-weiße Warnbake stand nicht mehr dort, wo sie hingehört. Unbekannte Täter hatten sie offenbar mutwillig samt 30 Kilogramm schwerem Fuß in den angrenzenden Hohentalbach geworfen.

Wie Leuker im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet, muss sich die Zerstörung in der Nacht zum Sonntag, 8. März, zwischen 20.45 und 6 Uhr ereignet haben. Er sei entsetzt gewesen, sagt er - besonders, da die Sperrung einem wichtigen Zweck dient. Denn da die Tierschützer auf der gesperrten Strecke die Amphibienwanderung dokumentieren, stellen unerwartet auftauchende Fahrzeuge ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Amphibienschützer dar, für die Tiere, die Fahrbahn überqueren, ganz zu schweigen. Leuker meldete den Vorfall der Polizei, appelliert aber besonders an die Vernunft der Menschen. Doch warum ist gerade diese Straße, anders als andere, überhaupt gesperrt?

Besonderes Vorkommen an Feuersalamandern

In diesem Jahr stimmte die Kreisverwaltung erstmals der Straßensperrung zum Schutz der Feuersalamander während der Amphibienwanderung zu. Die Erlaubnis erteilte der Kreis zwischen dem 15. Februar und dem 15. Mai, jeweils von 20 bis 6 Uhr, wenn mit Wanderungen zu rechnen ist.

Hintergrund ist, dass sich seit einiger Zeit Amphibienschützer für den Schutz der Tiere an der L326 zwischen Dies und Hübingen einsetzen. Auch die besonders geschützte Geburtshelferkröte, der Bergmolch und die Erdkröte wurden dort inzwischen nachgewiesen. Die Einhaltung der nächtlichen Straßensperrung ist für die Tiere überlebenswichtig. „Die Strecke ist wegen eines der größten Feuersalamandervorkommen in der Region eine wichtige Besonderheit“, betont Leuker.

Auch wenn das Motiv des Täters unklar ist, sorgt es bei dem Hübinger immer noch für Unverständnis. In Richtung Autofahrer betont er, dass der Umweg nur drei bis fünf Minuten länger sei.

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