„Die Anfragen sind bunt gemischt, Familien bevorzugen nahe Destinationen, hier sind weiterhin Griechenland und Spanien am stärksten nachgefragt sowie Ziele mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis wie die Türkei“, berichtet Sabine Krohmann, Reiseexpertin vom Westerwald Reisebüro in Montabaur.
Anders sieht es bei Paaren und bei der wohlhabenden Generation 50 plus aus, den sogenannten Best Ager, die es eher in die Ferne zieht: „Hier verzeichnen wir eine hohe Nachfrage für Reisen in die USA und nach Kanada, Bali, Mauritius und in die südafrikanischen Destinationen, aber auch die nordischen Länder und Städtereisen boomen wieder“, erläutert Krohmann.
Michaele Lieser, Mitglied der Geschäftsleitung des Unternehmens „König's Reisen“ aus Wirges, berichtete, dass aktuell Mittelmeerländer wie Spanien oder die Türkei stärker nachgefragt sind. Aber auch das Reiseziel Portugal, wo insbesondere Rundreisen die Touristen interessieren, steht hoch im Kurs.
Bei Fernreisen sind derzeit die unterschiedlichsten Ziele gefragt. Von Amerika über Neuseeland, Südafrika bis hin zu den asiatischen Ländern wird quasi alles angefragt und gebucht. Einzig China halte weiterhin an strikten Corona-Maßnahmen fest und könne touristisch noch nicht wieder bereist werden, so Lieser. Bei den Busreisen, die das Unternehmen anbietet, werden neben Italien auch Schottland sowie die skandinavischen Länder häufig gebucht.
Reisen werden wieder langfristiger geplant
„Unsere Kunden wünschen sich mehr Komfort und mehr Platz“, berichtet Lieser. Daher werden die Bustouren in 2/1-bestuhlten Fünf-Sterne-SUP-Premiumbussen mit maximal 30 Plätzen und daher mit deutlich mehr Sitzabstand und Sesselbreite angeboten. Den Reisenden kommt dies durchaus entgegen, denn sie sind viel lieber in der überschaubaren Gruppe unterwegs“, erklärt Michaele Lieser und fügt hinzu: „Gourmetreisen oder ein individuelles Outdoorerlebnis waren schon vor der Pandemie im Trend, nun kommt verstärkt der Wunsch nach Komfort und Platz hinzu.“
Beim Westerwald Reisebüro sieht es etwas anders aus: „Individuell ausgearbeitete Fernreisen stehen hoch im Kurs. Reisen in kleinen Gruppen, Aktivreisen wie Wander- oder E-Bike-Reisen, Kreuzfahrten mit Luxusmarken und viel Komfort sowie Genuss- und Erlebnisreisen werden derzeit regelmäßig gebucht.“
Im Vergleich zur Corona-Pandemie werden die Reisen aktuell auch wieder langfristig geplant: „Während der Pandemie wurden die Reisen sehr kurzfristig gebucht. Jetzt verspüren wir wieder die Tendenz zu langfristigeren Reiseplanungen, wie es auch vor der Pandemie war. Der Sicherheitsaspekt ist den Gästen sehr wichtig, und hier punktet nach wie vor die Pauschalreise mit ihren Vorteilen“, erklärt Krohmann.
Der letzte Schnee in diesem Frühjahr ist vermutlich gefallen, und die Temperaturen steigen, weswegen sich der eine oder andere Westerwälder bereits Gedanken über seinen Sommerurlaub gemacht hat. Aber auch für Touristen ist der Westerwald ein beliebtes Reiseziel.Nach Corona: Westerwälder Tourismus erholt sich langsam von der Pandemie
“First come – first serve!"
Auch bei den Buchungen kann die erfahrene Reiseverkehrskauffrau einen Tipp mit auf den Weg geben: „First come – first serve! Bei frühzeitigem Buchen kann man noch aus den Kapazitäten schöpfen. Am besten sollten die Reisenden im Reisebüro ihres Vertrauens bei einem persönlichen Ansprechpartner vor Ort, der ihnen vor, während und nach der Reise zur Verfügung steht, buchen. Ebenso sollten die angebotenen Flexraten der Reiseveranstalter genutzt werden.“
Auch Lieser gibt eine Handlungsempfehlung: „Die Reise sollte möglichst so früh wie möglich gebucht werden, da in diesem Jahr mit keinen Last-minute-Angeboten zu rechnen ist.“