Kommunales Montabaur muss bald Standortentscheidung treffen - Kaum Alternativen zu Eschelbach
Wohin mit dem Bauhoflager? Zukunft ist offen

Das Lager des städtischen Bauhofs befindet sich derzeit auf dem alten Sportplatz in Eschelbach. Eigentlich sollte es bis 2019 verlegt werden.

Thorsten Ferdinand

Montabaur-Eschelbach. In Montabaur muss bald eine Entscheidung getroffen werden, wo sich künftig das Lager des städtischen Bauhofs befinden soll. Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland erinnerte kürzlich in einer Ausschusssitzung daran, dass der Lagerplatz auf dem alten Sportplatz in Eschelbach eigentlich nur als Provisorium gedacht war.

Bei Einrichten des Lagers vor fast sechs Jahren hatte der Stadtrat den Eschelbachern zugesichert, dass der Bauhof bis zum Jahr 2019 an einen anderen Standort umziehen wird, damit auf dem Sportplatz das 100-jährige Bestehen des Sportvereins gefeiert werden kann. Zuletzt wurde dieser Beschluss im Herbst 2014 bekräftigt.

Inzwischen drängt die Zeit: Der 1919 gegründete Sportverein Olympia Eschelbach wird sich voraussichtlich im kommenden Jahr konkretere Gedanken über die angedachten Feierlichkeiten machen. Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland deutete nun allerdings an, dass ein Umzug des Bauhoflagers möglicherweise nicht die einzige Lösung ist. Man müsste eventuell darüber diskutieren, ob man den Sportverein mit einem Zuschuss unterstützen könne, um die Jubiläumsfeier an einen anderen Standort zu verlegen.

Die Stadtchefin machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass der ursprünglich zugesagte Umzug des Lagers bis 2019 schwierig umzusetzen sei. Es mangele an einem Grundstück mit geeigneter Größe in günstiger Lage, erklärte Wieland. „Es ist höchste Zeit zu überlegen, wie wir damit umgehen“, ergänzte sie.

Zur Erinnerung: Das Lager in Eschelbach war vor sechs Jahren eingerichtet worden, um die Materialien des Bauhofs weitgehend zentral an einem Ort zu sammeln. Zuvor waren sie auf sechs Standorte im Stadtgebiet verteilt, was viele zusätzliche Fahrten des Bauhofs nötig machte und unnötig Zeit kostete. Inzwischen gibt es neben dem Lager in Eschelbach nur noch die Bauhofzentrale an der Montabaurer Eichwiese sowie ein kleineres Lager am Friedhof, erklärte Wieland. An der Eichwiese ist allerdings nicht genug Platz, um den Bauhof zu vergrößern, zumal durch die geplante Zusammenlegung der Montabaurer und der Eschelbacher Feuerwehr auf Sicht wohl auch die Wehrleute größere Flächen brauchen werden.

Der Lagerplatz in Eschelbach sei in den vergangenen Jahren für einen sechsstelligen Betrag eingerichtet worden, sagte die Bürgermeisterin. Wenn man nun die Zentrale an der Eichwiese und das Lager zusammenlegen wolle und dafür einen Neubau plane, müsse man sich auf Kosten von etwa 3 Millionen Euro einstellen, hieß es. Zudem sei es schwierig, überhaupt ein etwa 9000 Quadratmeter großes Grundstück in geeigneter Lage für den Bauhof zu finden. Nach Wielands Auffassung wäre es deshalb besser, zunächst nach einem alternativen Standort für die geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten des Sportvereins zu suchen.

Das sahen auch die meisten Mitglieder des Ausschusses so. Rainer Weber (CDU) sprach sich ebenfalls dafür aus, den Lagerplatz in Eschelbach nach Möglichkeit zu erhalten. Das Grundstück sei dafür einfach sehr gut geeignet. „Aber wir stehen bei den Eschelbachern natürlich im Wort“, ergänzte Weber. Die Entscheidung soll deshalb keinesfalls über deren Köpfe hinweg getroffen werden, hieß es. Bevor sich der Stadtrat mit dem Thema befasst, werden nun zunächst der Eschelbacher Ortsbeirat und der Sportverein befragt. Nicht zuletzt soll auch der Bauhof um eine Einschätzung gebeten werden, welche Lösung für die täglichen Arbeitsabläufe am besten wäre.

Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand

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