Ehepaar Klaus und Claudia Koch aus Wirges unterstützt Wiederaufforstung und Umwelterziehung von Kindern
Wirgeser Familie will mit neuer Stiftung helfen, den Wald zu retten
Eine von vielen kahlen Waldflächen auf dem Ranbsbach-Baumbacher Hölzeberg. Foto: Peter Striege
Peter Striege

Westerwald/Wirges. Der Klimawandel ist in den heimischen Wäldern weithin sichtbar. So dominieren im Westerwälder Forst gigantische Kahlschlagflächen und unzählige Polter mit gefälltem Holz. Ob am Köppel auf der Montabaurer Höhe oder in den Haiderbacher Wäldern, wo einst schöne Fichten- und Buchenwälder standen, sind große Lichtungen entstanden. Seit 2018 sind in ganz Rheinland-Pfalz rund 11 Millionen Bäume abgestorben. Allein im Forstamt Neuhäusel sind binnen zwei Jahren rund 2200 Hektar nachhaltig gestörte Waldflächen entstanden, wie Forstamtsleiter Friedbert Ritter bilanziert. Die Lage ist ernst. Um die Wälder zu retten, startet das Wirgeser Ehepaar Klaus und Claudia Koch nun ein kreisweit einmaliges Naturschutz-Projekt. Die Wirgeser Unternehmerfamilie hat die „Klaus-und-Claudia-Koch-Stiftung“ gegründet, um Wälder im Westerwald wieder aufzuforsten und Kinder zu einem nachhaltigen Umgang mit Natur und Umwelt zu erziehen.

Lesezeit 2 Minuten

„Wir möchten mit dieser Stiftung sicherstellen, dass der Umweltschutz und der Schutz der Wälder, insbesondere im Westerwald, gefördert werden“, erklärt Klaus Koch das Ziel des Engagements. Dabei setzen er und seine Frau Claudia insbesondere auf Wiederaufforstungsmaßnahmen. So erhalten die Stadt Wirges und die Ortsgemeinde Dernbach zunächst jeweils 25.000 Euro an Fördermitteln zum Aufbau eines klimaresistenten und standortangepassten Mischwaldes, kündigt der Unternehmer an, ohne auf die genaue finanzielle Dotierung der Stiftung einzugehen. Um einen Hektar Wald komplett aufzuforsten, bedarf es eines Kapitals von rund 10.000 Euro, macht der Unternehmer deutlich. Die Zuwendungen an die beiden Kommunen sind ein erster Schritt. Denn nach Angaben von Forstamtsleiter Friedbert Ritter liegt die Wiederbewaldungsfläche der Stadt Wirges bei rund 60 Hektar, was ungefähr 120 Fußballfeldern entspricht. Im Wirgeser Forst sei seit dem Jahr 2018 eine Schadholzmenge von rund 24.000 Festmetern entstanden. In Dernbach müssen derweil rund 90 Hektar Wald, also etwa 180 Fußballfelder, aufgeforstet werden. Hier liegt die bisherige Schadholzmenge bei rund 36.000 Festmetern, führt Ritter aus.

„Uns ist klar, dass wir nicht alleine den Wald retten können und dass nicht nur die Aufforstung im Vordergrund steht. Gezielte Maßnahmen zur Vermittlung von Wissen an Kinder und Jugendliche über die Bedeutung eines gesunden Waldbestandes und was man dazu beitragen kann, sind uns genauso wichtig“, erklärt Stiftungsgründer Koch. Nachdem das Ehepaar mit den Zuwendungen zuerst Aufforstungen in Wirges und Dernbach fördert, soll im zweiten Schritt ein Konzept zur Umwelterziehung von Kindern und Jugendlichen umgesetzt werden. „Dabei soll nicht nur theoretisches Wissen vermittelt werden, sondern durch das praktische Heranführen von Kindern und Jugendlichen an die Thematik sollen das Verständnis und Bewusstsein für die Wichtigkeit des Schutzes und der Erhaltung einer lebenswerten Natur, vor allem im Bereich des Westerwaldes, geweckt und sichergestellt werden“, erläutert Koch die Stiftungsziele. Dazu können auch Projekte in den Bereichen Kunst und Kultur, soweit sich diese mit den Themen Schutz der Umwelt und der Wälder beschäftigen, unterstützt werden, so der Unternehmer.

Warum das Ehepaar die Stiftung gegründet hat? „Schon immer waren uns der Schutz unserer Umwelt und das damit einhergehende Hobby der Jagd ein wichtiges Anliegen“, erklärt Koch. Auch als Unternehmer habe er eine intakte Umwelt stets im Blick. „Investitionen in ökologische Projekte, wie beispielsweise der Bau von Fotovoltaikanlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, stehen seit Jahren im Fokus unserer Familie“, betont der Wirgeser und fügt abschließend hinzu: „Das tägliche Erleben, wie der Wald vor uns wegstirbt, hat uns veranlasst, die Stiftung zu gründen.“

Mehr zum Thema auf Seite 25

Von unserer Redakteurin Stephanie Kühr

Top-News aus der Region