Kunstkirmes bereicherte das Angebot - Viel Lob für Annegret Helds Projekt in Rotenhain - Auch Wir Westerwälder waren dabei
Wiederholung sicher: Was die Künstler-Werkstatt in Rotenhain so besonders macht
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Auch die Natur spielte bei der Künstler-Werkstatt in Rotenhain als Umrahmung und Thema eine wichtige Rolle.
Tatjana Steindorf

Mehr als ein Jahr lang ist im Kopf der Schriftstellerin Annegret Held eine ganz neue Geschichte entstanden. Diesmal keine, die sie in Buchform bringen wollte, sondern die durch Menschen und Künstler realisiert und gelebt werden sollte. Nun nahm das Projekt an zwei Tagen in Rotenhain Gestalt an: Im Wald, bei der „Alten Burg“, ging es ganz um Kunst – in Vorführungen, Workshops oder zum Erwerben.

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Vom Parkplatz aus sind es wenige Schritte zu der Motte, die der Verein Historica aufgebaut hat. Hier bereits treffen Tradition und kreative Neugestaltung aufeinander, und eine andere Welt öffnet sich. Gleich am Burggraben bietet sich ein idyllisches Schäfermotiv: Eine Handvoll Schafe belagern einen Korbflechter aus Vielbach, der mit Peddigrohr (und demnächst auch mit Weiden) arbeitet. Vom Opa hat er es einst gelernt und nun wieder aufgegriffen, sagt er. Hinter ihm blitzen die gelben Wasserlilien hervor und verleihen der Szene eine merkwürdige Zeitlosigkeit.

Gegenüber, unter vereinzelten Bäumen, stehen Staffeleien mit Aquarellen von Sabine Dörner. Die gebürtige Westerwälderin hat das wechselhafte Wetter in Kauf genommen und etwas gewagt: Schöner hätten die Bilder nicht platziert werden können. Nur wenige Schritte daneben ist einer der fünf renommierten Künstler zu erleben, die Workshops anbieten. Sascha Ortseifer vermittelt die Magie des Schmiedens. In der Burg sind die weiteren vier zu finden.

Konzentriert bei der Malerei

Auf verschiedenen Etagen wird zum Beispiel gemalt mit Merrie O’Higgins (Irland), wo die Teilnehmer konzentriert bei der Sache sind. Und wunderbare Aquarelle zieren den Bereich. Mit Hingabe werden bei Irene Schön faszinierende Objekte durch Papierfalten gestaltet. Hingerissen über die floralen Gestaltungen von Lia Hakhnazaryan (Schweiz) spricht eine Workshop-Teilnehmerin. Sie nimmt viele Anregungen von der Blumenkünstlerin mit. Technische Details, aber auch die feinsinnige Annäherung an die Materie.

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Schnappschuss mit Veranstalterin Annegret Held: Nach der Begrüßung und weiteren Terminen kommt Markus Hof (Bürgermeister der VG Westerburg) nochmals zur Alten Burg nach Rotenhain, um sich die Künstler-Werkstatt samt Ausstellerbereich in Ruhe ansehen zu können.
Tatjana Steindorf

Bei Lia werden „Unkräuter“ oder Wiesenblumen zu Kunstwerken, die eine besondere Energie versprühen. Und natürlich gibt es Creative-Writing-Workshops mit Annegret Held. Nach anstrengender Vorbereitung, aber unterstützt von der Familie und Freunden, ist sie glücklich, dass der „Zauber“, den sie für die Künstler-Werkstatt gesucht hat, hier wirklich zu spüren ist.

Rothenhainer Bevölkerung ist involviert

In der Burg mangelt es nicht an Ständen, die ganz besondere Objekte anbieten, die geradezu vor Ideenreichtum und kunsthandwerklichem Geschick strotzen. Und die Rotenhainer ziehen mit und bieten an der urigen Spennenest-Hütte selbst gebackenes Brot und Kuchen an.

Kurzum: Die Idee Annegret Helds stieß auf viel Begeisterung, nicht nur bei den Besuchern, sondern auch bei Markus Hof (Bürgermeister der VG Westerburg) oder Sandra Köster von Wir Westerwälder, die mit einem Stand vor Ort vertreten war.

Tenor: Wiederholung sicher

Die Künstler-Werkstatt, so der Tenor, soll unbedingt wiederholt werden. Aber zunächst steht ein anderes Projekt für Annegret Held an erster Stelle. Sie arbeitet derzeit an einem neuen Buch. „Das elfte Gesicht“ wird es heißen. Und diese Geschichte spielt in Frankfurt.

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