Wiederbewaldung und Wildschutzmaßnahmen waren Themen im Westerburger Gremium
Wiederbewaldung und Wildschutzmaßnahmen: Stadtrat Westerburg stimmt Plan für die Forstwirtschaft zu
Das Betriebsergebnis des Forsthaushaltes 2021 ist deutlich besser ausgefallen als geplant. Statt eines Verlustes, konnte am Ende ein Überschuss bilanziert werden.
Ulrike Preis

Das Betriebsergebnis des Forsthaushaltes für das Jahr 2021 ist deutlich besser ausgefallen als geplant. Diese gute Nachricht konnte Stadtbürgermeister Janick Pape bei der jüngsten Stadtratssitzung den Ratsmitgliedern verkünden. So stand auch diesmal die letzte Sitzung des Kalenderjahrs traditionell im Zeichen des Forstwirtschaftsplans.

Das Betriebsergebnis des Forsthaushaltes 2021 ist deutlich besser ausgefallen als geplant. Statt eines Verlustes, konnte am Ende ein Überschuss bilanziert werden.
Ulrike Preis

Das gute Ergebnis für das Jahr 2021 liege einerseits an einer Ausweitung der Verkaufsmenge, andererseits auch an einem mittlerweile wieder stabilisierten Holzmarkt und damit einhergehenden gestiegenen Verkaufspreisen. „Wobei wir uns dabei auf einem deutlich geringeren Niveau befinden. Ursprünglich hatten wir bei der Verabschiedung des Forstwirtschaftsplanes noch mit einem Verlust gerechnet. Der Forsthaushalt 2021 schließt mit Aufwendungen von 165.157 Euro ab, denen Erträge von 299.478 Euro gegenüberstehen. Das ergibt ein Betriebsergebnis mit einem Überschuss von rund 134.321 Euro“, informierte Pape weiter.

Wie der Stadtchef weiter mitteilte, sei der Forst auch in den vergangenen Monaten immer wieder Thema gewesen. Beispielsweise wurde im Sommer die bereits seit Längerem im Raum stehende und zwischenzeitlich beschlossene Forstrevierreform umgesetzt. Die Stadt Westerburg gehöre nun zum Forstrevier Westerburg Süd.

Im Zuge der alljährlichen Waldbegehung hatte Revierförster Thomas Schwerhoff im Juni die Entwicklungen im städtischen Forst ausführlich vor Ort erläutert. „Klimawandel, Borkenkäferplagen, Krankheiten einzelner Baumarten und Dürrejahre setzen unserem Forst weiterhin erheblich zu. Die Veränderungen sind anhand vieler Freiflächen abzusehen, die vor einiger Zeit noch mit Fichten bewachsen waren. Es wird die Aufgabe der nächsten Jahre und Jahrzehnte sein, die Wiederbewaldung durch eine kluge und vorausschauende Mischung aus Naturverjüngung und der Aufforstung mit klimaresistenteren wie mit heimischen Bäumen voranzutreiben“, hob Pape hervor.

Erste Erfolge erkennbar

Die ersten Erfolge dieser Strategie seien bereits an zahlreichen Flächen im Forst erkennbar. Auf den Flächen ehemaliger Monokulturen sei mittlerweile ein neuer Wald im Aufbau. Nun gelte es, diese Erfolge zu schützen, insbesondere würden die meisten Baumarten vom Wild bedroht.

„Wir dürfen nicht vergessen, dass der Forst, der Wald, beinahe überall in Mitteleuropa eine jahrhundertealte Kulturlandschaft darstellt. Wildschutzmaßnahmen sind daher neben Waldbegründungsaufwendungen auch im vorliegenden Haushaltsplan ein wichtiger Posten. Ob und inwieweit Förderprogramme zur Wiederaufforstung, wie beispielsweise die Bundeswaldprämie, auch in Zukunft den Forsthaushalt stützen werden, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht absehbar“, so der Stadtbürgermeister. Der vorliegende Forsthaushalt für das Jahr 2023 sei wieder von kaufmännischer Vorsicht mit Blick auf die Marktlage, nachhaltiger Forstwirtschaft und dem Ziel eines dauerhaften Forsterhalts geprägt.

Revierförster Thomas Schwerhoff erklärte: „Überall gibt es Wandel, auch in der Forstwirtschaft.“ Die Forstreform sei für die Waldbesitzer von Vorteil und bedeute für sie eine Kosteneinsparung. Für die Revierleiter bringe sie allerdings Mehrarbeit mit sich. Deshalb bat er um Nachsicht bei der Erreichbarkeit. Wie er weiter berichtete, stelle es sich meistens erst gegen Ende eines Jahres heraus, dass es mehr Holzertrag gebe, als zunächst angenommen.

„Überall gibt es Wandel, auch in der Forstwirtschaft.“

Das betonte Revierförster Thomas Schwerhoff vor dem Stadtrat.

Schwerhoff beschrieb die derzeitige Lage des Waldbestandes, die Schäden durch Borkenkäfer, die Aufforstung und Weiterentwicklung im Bestand sowie die Steuerung des Nachwuchses. „Wo Schäden sind, wird etwas unternommen“, so Schwerhoff. In dem von ihm vorgelegten Forstwirtschaftsplan 2023 stehen Aufwendungen in Höhe von 225.700 Euro Erträgen von 75.084 Euro gegenüber. Im Ergebnis wird von einem geplanten Fehlbetrag in Höhe von 150.616 Euro ausgegangen.

Daniel Kraft sprach stellvertretend für die CDU-Stadtratsfraktion seinen Dank aus. Diesen Dankesworten schlossen sich auch Otto Ziegler für die FWG und Markus Kachler für die SPD an. Thomas Schwerhoff bedankte sich für die lobenden Worte. „Allein bekommt man das nicht hin“, so der Revierförster. Ein wichtiger Faktor seien die Mitarbeiter, die hoch motiviert ihrer Arbeit nachgingen.

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