. Die Gute-Laune-Kaffeetasse bleibt auf dem Schreibtisch stehen, als Klaus Lütkefedder für das Foto alles zurechtrückt. Er geht mit Zuversicht in die Wahl, möchte seine Verbandsgemeinde auch in den nächsten Jahren kreativ und planvoll voranbringen. Warum ihm die Wähler am 4. Mai ihre Stimme geben und ihn als einzigen Kandidaten erneut zum VG-Chef wählen sollen, auf diese Frage sagt er kurz und knapp: „Weil ich es kann.“
Er hat Spaß an seiner Arbeit, möchte in den kommenden Jahren Projekte voranbringen und setzt dabei auf fünf Schwerpunkte: Dörfer beleben, Heimat erhalten, Schulen gestalten, Wirtschaft entwickeln und Finanzen sichern. Das ist der Kurs, den er anpeilt und den er mit einer logisch aufgebauten Planung verwirklichen will. Nicht als Einzelkämpfer, sondern in Wertschätzung der kommunalen Familie.
Enkeltaugliche Entscheidungen
„Kommunalpolitische Entscheidungen müssen enkeltauglich sein“, sagt er energisch. Denn diese würden ja weit über die Wahlperiode hinaus wirken, Konsequenzen für die nächsten Jahrzehnte haben. Als studierter Diplom-Ingenieur für Hoch- und Tiefbau setzt er auf bodenständiges Projektmanagement. „Das ist die Grundlage, um Sachen gut strukturiert, planvoll anzugehen“, betont er. 19 Jahre hat er im Wirtschaftsministerium in Mainz im Bereich Forschung/Innovation und Regionalentwicklung als Ministerialrat gearbeitet, bevor er 2010 Bürgermeister der VG Wallmerod wurde. In dieser Zeit hat er beispielsweise das Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff erarbeitet. „Da war immer der Blick Richtung Westerwald“, sagt er.
„Die engen bürokratischen Regeln muss man zur Erfüllung eigener Zielsetzungen nutzen.“
Klaus Lütkefedder zu den politischen Rahmenbedingungen
„Ich versuche immer, nicht nur Einzelmaßnahmen zu verwirklichen. Alles hat miteinander zu tun“, beschreibt er sein Erfolgskonzept. Als Beispiel dafür nennt er die Entwicklung der Sportanlage Wallmerod: Der Sportplatz wurde saniert, die Tennishalle aktiviert, ein Notfallplatz eingerichtet, der Platz für 80 Autos oder 6 große Zelte bietet. „Das heißt, da hat jeder was davon. Es macht Sinn, vorhandene Infrastruktur mehrfach zu nutzen.“ Ein ebensolcher Gesamtkomplex sei das, was jetzt mit dem Rad- und Wandertreff Salz gemacht werde.
„Wir bleiben mit dem Thema ,Leben im Dorf’ am Ball, das Wallmeröder Modell läuft weiter“, nennt Lütkefedder ein weiteres wichtiges Vorhaben. Und das heißt auch, dass es um die Baugebiete der Zukunft geht, die seniorengerechte Wohnangebote beinhalten müssen. „Das reizt mich, das hinzubekommen“, sagt der VG-Chef. Er weiß, dass es nicht nur Menschen zwischen 20 und 30 Jahren sind, die „abwandern“, sondern auch Senioren über 70 Jahren, weil sie in den Städten adäquate Wohnmöglichkeiten finden. Die ersten Planungen, diese Bedarfe abzudecken, laufen bereits.
„Wenn wir eine gute Idee haben, schauen wir, ob es jemanden gibt, der Geld dazugibt. Nicht umgekehrt. Ich fange nicht an, einen Topf zu suchen, und erfinde dann Maßnahmen dafür.“
Klaus Lütkefedder, Bürgermeister der VG Wallmerod, stellt sich wieder zur Wahl.

Die Überarbeitung des Flächennutzungsplanes soll die Voraussetzung dafür sein, dass es zu einer überschaubaren Ausweisung von Baugebieten kommt – und zur Ausweisung von Gewerbeflächen, denn daran mangelt es. „Wir müssen unsere Finanzlage stärken, um das finanzieren zu können, was wir machen wollen“, ist Lütkefedder überzeugt. Allein das Gewerbegebiet Hahner Stock habe beispielsweise 2024 eine Gewerbesteuereinnahme von 2,7 Millionen Euro gebracht.
Bei all dem folgt Lütkefedder dem Motto: „Politik ist die Kunst des Machbaren.“ Man müsse die Bereitschaft haben, etwas auszuprobieren, denn „selber denken macht schlau!“. Erfolgreiche Beispiele dafür sind das Gebäude- und das Energiemanagement in der VG. Jetzt werden Kipki-Mittel dazu genutzt, die PV-Anlagen mit Speichern auszustatten. Neues ausprobieren, sich nicht hinter Reglungen verstecken, diesen Kurs fährt die VG auch in der Kulturarbeit. Als Vorsitzender des Kulturvereins verweist Lütkefedder auf das Erfolgsmodell des Ü60-Chores. Beim Thema Tourismus und Radwege ist die VG dran, Lücken zu schließen, ein Gesamtkonzept zu verwirklichen. Immer gehe es darum, in den Rahmenbedingungen, die man hat, Lösungen zu finden, um das, was man gestalten wolle, hinzubekommen. „Das ist spannend. Ich habe Spaß daran, weiterzumachen“, zeigt sich Lütkefedder voller Elan für die Weiterarbeit als VG-Chef.
Wie sich der 63-Jährige fit hält
Natürlich habe er es in der Familie besprochen, ob er wieder kandidieren solle, berichtet Lütkefedder. „Acht Jahre werde ich das Amt aber nicht ausüben, aber einige Jahre schon“, sagt der 63-Jährige. Und ja, wir könnten es gerne zitieren, was neben seinem Wunsch, weiter gestalterisch tätig sein zu können, auch zur Entscheidung für die Kandidatur beitrug: „Meine Frau sagte: Was will ich denn mit dir daheim?“, erzählt Lütkefedder schmunzelnd. Fit hält der zweifache Großvater sich für diesen „Job“ auch mit Sport. Er war lange aktiver Fußballer und spielt heute im Golfclub Westerwald Golf, dessen Vizepräsident er ist. bau