Die Landesstraße 318 gilt als wichtige Verbindungsachse von Montabaur in Richtung Limburg und umgekehrt. Nun muss die Straße, die teilweise parallel zur Autobahn 3 verläuft, für rund achteinhalb Wochen in einem Abschnitt voll gesperrt werden. Für mehrere Tausend Verkehrsteilnehmer bedeutet das Umwege.
Die in Montabaur ansässige Niederlassung West der Autobahn GmbH ist bereits seit mehreren Jahren dabei, Stück für Stück die Brückenunterführungen unterhalb der Autobahn 3 im rheinland-pfälzischen Abschnitt der vielbefahrenden Bundesfernstraße zu sanieren. So wurden beispielsweise schon Bauwerke zwischen Kleinholbach und Girod im Westerwald an der Kreisstraße 154 und auf der K163 zwischen Nentershausen und Heilberscheid saniert. Am Dienstag nach Ostern sollen nun zwei weitere Unterführungen entlang der A3 folgen. Konkret geht es um die Unterführung der L318 auf Höhe des Basalt-Steinbruchs Jakob Bach bei Nentershausen und die wenige Hundert Meter entfernte Unterführung, bei der auf Höhe von Nomborn die von der L318 abzweigende Kreisstraße 162 die Autobahn unterquert.

Ab 22. April wird aus diesem Grund die L318 auf einem zwei Kilometer langen Teilstück voll gesperrt, wie die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises mitteilt. Konkret gesperrt wird auf der einen Seite, an der bei Nentershausen die Landesstraße 317 von der L318 in Richtung Steinefrenz/Bahnhof abzweigt und auf der anderen Seite am Abzweig der L318 auf die Kreisstraße 154 in Richtung Obererbach/Dreikirchen. Zudem gibt es von Nomborn aus kein Durchkommen über die Kreisstraße 162 in Richtung des gesperrten Abschnitts der Landesstraße 318, wie es vonseiten des Westerwaldkreises heißt. Die Zufahrt zur im Sperrbereich gelegenen Tongrube Christel und zum Basalt-Steinbruch Jakob Bach soll allerdings weiterhin möglich sein.
Im Rahmen der ab Dienstag, 22. April, anstehenden Unterführungssanierungen bei Nentershausen und Nomborn müssen die Verkehrsteilnehmer nun rund 1,5 Kilometer längere Umwege in Kauf nehmen. Die offizielle Umleitung führt bis zum 20. Juni, dem geplanten Ende der Sanierungsmaßnahmen, über die Kreisstraße 154 und von dort aus weiter über die L317 in Richtung L318. Da die L318 in dem Bereich auch als Bedarfsumleitung (U1 & U12) für die Autobahn 3 zählt, hoffen vor allen Dingen Einsatzkräfte aus der Region darauf, wie es in Gesprächen mit der Redaktion hießt, dass im rund achteinhalbwöchigen Sperrzeitraum keine Unfälle oder Staus auf der A3 zu verzeichnen sind.

Denn gerade die „Todeskreuzung“, an der die K154 und die L317 aufeinandertreffen und die landläufig aufgrund einiger tödlicher und schwerer Zusammenstöße in der Vergangenheit ihren unrühmlichen Spitznamen verpasst bekommen hat, gilt aus Sicht der Einsatzkräfte als ein neuralgischer Punkt im Zuge eines deutlich erhöhten Verkehrsaufkommens, wenn Staus auf der Autobahn umfahren werden sollten. Wer unterdessen aus Nomborn in Richtung Montabaur will, muss nunmehr im offiziellen Straßennetz entweder den Umweg über Nentershausen oder über das Gelbachtal in Kauf nehmen. Die letzt genannte Option fällt zumindest in den ersten Tagen der Vollsperrung flach, denn zwischen den Montabaurer Stadtteilen Reckenthal und Wirzenborn ist die L313 im Gelbachtal zwischen dem 22. und 26. April wegen Waldarbeiten ebenfalls vollgesperrt.
Beide Brückenunterführungen, die nunmehr nach Ostern bei Nentershausen und Nomborn gesperrt werden, weisen bereits seit längerer Zeit unter anderem sichtbare Betonabplatzungen auf, Teile der Bewehrung liegen frei und im Falle der Unterführung auf Höhe des Steinbruchs wird der darunter durchfahrende Verkehr teilweise durch eine Ummantelung samt darüberliegendem Fangnetz vor eventuell herabfallenden Betonteilen geschützt. Nun sollen zeitlich parallel durch ein von der Autobahn GmbH beauftragtes Fachunternehmen die Betoninstandsetzungsarbeiten an beiden Bauwerken durchgeführt werden.