Aktionsteam gestaltet Internetauftritt - Kunst und Werkstätten als Alleinstellungsmerkmal hervorheben
Werbung für Keramikstandort wird neu belebt
Susanne Altzweig (links) kennzeichnet ihre Gefäße, während Museumsleiterin Nele van Wieringen (rechts) das eine oder andere Stück genauer betrachtet. Im Hintergrund sortiert Claudia Henkel ihre Auslage. Sie ist traditionelle Keramikmarkt-Beschickerin und freut sich auf den Indoor-Markt.
Katrin Maue-Klaeser

Werbung für den Keramikstandort Höhr-Grenzhausen erscheint auch dem Stadtrat der Kannenbäckerstadt als sinnvollste Hilfe für die heimischen bildenden Künstler. Nach Gesprächen von Stadtbürgermeister Michael Thiesen mit den örtlichen Keramikern hat der Rat nun entschieden, Haushaltsmittel bereitzustellen, die durch den Ausfall anderer städtisch unterstützter Veranstaltungen frei geworden sind.

„Hintergrund ist, dass freischaffende Keramiker durch die Corona-bedingte Absage von Märkten kaum noch Einnahmemöglichkeiten haben“, erklärt Thiesen. Darüber könne auch die Hilfe des Bundes für Soloselbstständige von einmalig 9000 Euro nicht hinweghelfen. „Also haben wir uns gefragt, was wir tun können“, schildert er.

Einhellig habe das Gremium dem Vorschlag einer Förderung zugestimmt, freut sich Thiesen. Er ist mit den Keramikern einer Meinung, dass eine Förderung für einzelne, von Marktabsagen betroffene Künstler wahrscheinlich verpuffen und sicher nicht der gesamten Gemeinschaft helfen würde.

Stattdessen wird ein fünfköpfiges Aktionsteam der Keramikgruppe eine neue Internetseite gestalten, die die seit Jahren bestehende, aber in Vergessenheit geratene Seite hoehr-grenzhausen-deckt-den-tisch.de ablösen soll.

„Zwar wird auch die neue Seite auf den drei Säulen Natur, Kultur und Keramik ruhen, doch die Keramik als Alleinstellungsmerkmal der Stadt und Region erhält einen größeren Stellenwert“, erklärt Nicole Thoss als Vertreterin der Keramiker. Neben ihr sind die Künstler Emil Heger und Monika Debus an der Gestaltung der Homepage beteiligt, außerdem der Fotograf Helge Articus und Informatiker Guido Stegmann.

„In ein, zwei Wochen kann die Seite hoffentlich online gehen“, sagt Thoss. Ziel ist die Förderung des Tagestourismus: Über die Region hinaus soll Interesse geweckt werden an den keramischen Werkstätten, dem Keramikmuseum, den Künstlern und ihren vielfältigen Arbeiten.

„Wir haben was zu bieten, hier gibt’s was zu sehen“, das will Thoss der Welt mitteilen. „Das lässt sich gut koppeln mit einer Wanderung, zum Beispiel auf dem neuen Stelenweg: Keramiken auf Holzsäulen säumen einen Weg, der auch zu Werkstätten von Keramikern führt.“

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