In seiner Ansprache bedauerte Siefert den notwenigen Schritt: „Es ist eine wirklich schöne und sinnvolle Aufgabe, die ich sehr gerne übernommen habe. Ich hoffe sehr, dass sich in den nächsten Wochen jemand zur Nachfolge findet oder von der Kirchenleitung aus Darmstadt eine andere Lösung, die unser Dekanat entlasten würde, angeboten wird.“
Da während der Herbstsynode des Dekanats im Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg kein neuer Präses gefunden werden konnte, übernahm Dekan Axel Wengenroth durch Beschluss der Synode kommissarisch die Leitung des Synodalvorstandes. Wengenroth dankte Siefert für sein „großes Engagement“ und zollte seiner Leistung Respekt: „Du warst gründlich, gewissenhaft und zielführend und dabei stets jedem Menschen zugewandt. Ein wahrer Friedenstifter.“
Höchstenbacher Euteneuer neu im Synodalvorstand
Als weitere Neuerung wählte die Synode Nils Euteneuer aus Höchstenbach in den Synodalvorstand, da Werner Simon schon zum 1. September sein Amt zur Verfügung gestellt hatte. Dem Gremium gehören so derzeit nur zwölf statt 13 Mitglieder an, neben Dekan Wengenroth und seinem Stellvertreter Pfarrer Benjamin Schiwietz sind es Ute Flügel, Ute Held, Stephan Keßler, Dieter Eller, Frank Griess und Nils Euteneuer sowie die Pfarrerinnen Monika Christ, Anja Jacobi, Swenja Müller und Pfarrer Maic Zimmermann.
Im Anschluss stellte Dekan Wengenroth den Dekanatssollstellenplan vor. Die Pfarrstellen sind ab dem 1. Januar 2025 beim Dekanat verortet und werden den Nachbarschaftsräumen zugeordnet. Da die Mitgliederzahlen abnehmen, stehen weniger finanzielle Mittel zur Verfügung, sodass die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) eine starke Kürzung der Pfarrstellen beschlossen hat. Da im Dekanat derzeit aber noch weniger Pfarrstellen besetzt sind, als die Landeskirche zum 31. Dezember 2029 fordert, seien alle Kürzungsvermerke im Plan „völlig belanglos“, wie der Dekan sagte: „Nur unbesetzte Pfarrstellen werden wegfallen.“ Der Sollstellenplan zeige so jetzt schon eine Verteilung, die erst ab 2030 pflichtig werden wird.
Künftig mehr Gemeindepädagogen
Wichtig sei, für Jugendarbeit und Innovation, die Klinikseelsorge sowie eine Flexibilitätsreserve Stellen weiter mit einzuplanen, so der Dekan. Die Synode stimmte dem Plan bei zwei Nein und einer Enthaltung zu. Zur Vakanz-Situation der Gemeindepädagogen nahm der stellvertretende Dekan Benjamin Schiwietz Stellung: „Von den sieben vorgesehenen Stellen sind gegenwärtig vier besetzt. Zu zwei Weiteren sind Bewerbergespräche terminiert, und wir hoffen, sie bis Jahresende vergeben zu können.“ Ab dem 1. Januar 2025 greife zudem ein neuer Stellenplan. Dem Dekanat stünden dann insgesamt neun Gemeindepädagogenstellen zur Verfügung. Zu der Ausschreibung eines zweiten Dekanatsjugendreferenten gebe es derzeit keine Bewerbung, bedauerte stellvertretende Dekan Schiwietz.
Vor Beginn der Synode wurde Christoph Weller aus Alpenrod von Pröpstin Bertram-Schäfer ins Prädikantenamt eingeführt. Ein Prädikant ist ein ehrenamtlicher evangelischer Prediger. Er hat eine zweijährige Ausbildung durchlaufen und darf Gottesdienste halten, das Abendmahl feiern und taufen.
Als letzte Amtshandlung verabschiedete sich der Volker Siefert von der Synode. Dekan Axel Wengenroth entließ die Synodalen mit einem Segen. Die Frühjahrssynode soll am 5. April 2025 ebenfalls im Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg stattfinden.