Wer selbst Hand anlegen wollte am Großen Waschtag, kam am vergangenen Sonntag ins Landschaftsmuseum nach Hachenburg. Kleine und große Besucher fanden Abkühlung bei den hochsommerlichen Temperaturen beim Schrubben und Wringen historischer Kleidungsstücke in der Waschwanne und am Waschbrett.
Besondere Beachtung fanden die ersten elektrischen Geräte aus den Nachkriegsjahren, die viele Interessierte selbst noch kannten, da diese bis in die 1970er-Jahre hinein – trotz modernerer Geräte – noch weiter genutzt wurden. Der Möglichkeit, selbst noch einmal die Wäscheschleuder von Miele im Einsatz zu sehen und, sobald diese wegen einer Unwucht des Inhalts zu „hüpfen“ begann wie eh und je, schnell mit der Fußbremse anhalten, konnte keiner widerstehen.

Hingegen kannte kaum jemand den „Waschblitz“, ein Fabrikat aus den 1950er-Jahren der Firma Ketterer aus Alpirsbach im Schwarzwald. Die kugelrunde Mini-Waschmaschine mit Handkurbel sollte laut Original-Bedienungsanleitung die Wäsche innerhalb einer Minute durch leichte Drehbewegungen und anschließendem zehnminütigem Einweichen in Ruhestellung blitzblank werden lassen. Das „Geheimnis blütenreiner Wäsche“ lag wohl an dem „nie gekannten Überdruck“, der durch Luftabschluss und die Drehbewegung erzeugt wird. Das Ergebnis am Museumsfest war hingegen eher ernüchternd, aber, wie damals vom Hersteller versprochen, für alle „zur größten Freude“.
An der fußbetriebenen Nähmaschine eine Leinen-Schürze anfertigen, sich ein kleines Waschbrett an der Riffelmaschine machen oder an geführten Rundgängen durch das Museumsdorf und die Sonderausstellung „Von Kopf bis Fuß – Schätze aus Westerwälder Kleiderschränken“ teilnehmen, rundeten das Museumsfest ab. red

Weitere Infos zum Programm des Landschaftsmuseums in Hachenburg gibt’s im Internet unter: www.landschaftsmuseum-westerwald.de