Bischof Bätzing erinnert sich
Was Papst Franziskus mit Bistum Limburg verbindet
Der Limburger Bischof Georg Bätzing erinnert sich an seine Begegnungen mit dem verstorbenen Papst Franziskus.
Andreas Egenolf

Papst Franziskus hat in seinem Leben einiges bewegt. Auch im Bistum Limburg sind die Spuren seines Handelns noch sichtbar - nicht nur für die Gläubigen.

Der Tod von Papst Franziskus am Ostermontag bewegt die Menschen weltweit - auch in der Region. Im Gespräch mit unserer Zeitung erinnert sich der Limburger Bischof Georg Bätzing an seine Begegnungen mit dem Oberhaupt der Katholischen Kirche.

„Ich durfte ihm einige Male begegnen und jedes Mal war es etwas sehr Besonderes, vor allem weil der Papst, wenn man vor ihm stand, den Eindruck vermittelte: ,Du bist jetzt der Mensch für mich und alles andere drumherum interessiert mich nicht. Dir zeige ich meine Freundlichkeit. Dir gebe ich mein Lächeln. Dir gebe ich meine Aufmerksamkeit“, so Bätzing.

Persönliche Gespräche mit Papst Franziskus

Erstmals war Bätzing, der 2016 von Papst Franziskus zum Limburger Bischof ernannt wurde, dem Heiligen Vater bei einer Ministrantenwallfahrt begegnet, wie sich der 64-Jährige erinnert. Durch seine Wahl zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz 2020 hatte Bätzing danach häufiger die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit Papst Franziskus. „Da hat man gemerkt, wie aufmerksam er zuhört“, sagt der Limburger Bischof.

In Erinnerung blieb Bätzing auch die Präsenz des Kirchenoberhauptes im Rahmen der Weltsynode, in der von 2021 bis 2024 weltweit über Reformen in der Katholischen Kirche beraten wurde. An der ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode in Rom nahm der Limburger Bischof im Herbst 2023 und 2024 jeweils vier Wochen teil. „Da hat man ihn erspüren können in der Synoden-Aula. Seine Präsenz war unglaublich stark. Ob er gesprochen hat oder nicht, spielte keine Rolle. Die Aufmerksamkeit, die er uns geschenkt hat, und die Verantwortung, die er uns zugemutet hat, war das, was mich besonders berührt und beeindruckt hat“, blickt Georg Bätzing fasziniert auf das Auftreten des Papstes zurück. Trotz der gesundheitlichen Rückschläge des 88-Jährigen zuletzt, habe er nicht mit einem Tod von Franziskus in so kurzer Zeit gerechnet.

Im Limburger Dom liegt seit Ostermontag ein Kondolenzbuch für den verstorbenen Papst Franziskus aus, in dem sich bereits Besucher der Kathedralkirche eingetragen haben.
Andreas Egenolf

Das Bistum selbst verbindet mit Papst Franziskus mehrere Ereignisse, die in die fast 200-jährige Bistumsgeschichte eingehen werden. In der Affäre rund um Franz-Peter Tebartz-van Elst, in der es unter anderem um den kostspieligen Umbau des Bischofshauses und eine Indien-Reise ging, ordnete der Heilige Vater im Oktober 2013 eine Auszeit für den Limburger Bischof an. Am 26. März 2014 nahm Franziskus dann den Rücktritt des „Protzbischofs“, wie er vielfach bezeichnet wurde, an und sorgte damit für Erleichterung und Aufbruchsstimmung im Bistum.

Am 1. Juli 2016 ernannte der nun gestorbene Papst schließlich Georg Bätzing zum neuen Limburger Bischof, der seitdem als beliebtes Oberhaupt innerhalb der Diözese wahrgenommen wird. 2018 folgte durch den Papst zunächst am 6. März die Anerkennung eines Katharina Kasper zugeschriebenen Wunders und am 14. Oktober die damit verbundene Heiligsprechung der Gründerin der Dernbacher Schwestern in Rom – als erste Heilige des Bistums Limburg. Zudem entschied der Papst im Dezember 2018, Pater Richard Henkes aus Ruppach-Goldhausen seligzusprechen, was am 15. September 2019 geschah.

Pontifikalamt am Sonntag, 27. April

Das Pontifikalamt zum Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit – Eucharistiefeier im Gedenken an den verstorbenen Papst Franziskus - wird am Sonntag, 27. April, um 18.30 Uhr, im Limburger Dom gefeiert.

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