Geschichte Warum "Wanderpapst" Manuel Andrack bei seiner Recherche auf Schloss haltmachte
Wanderpapst Manuel Andrack wandelt in Montabaur auf den Spuren von Raiffeisen
Vor der Kulisse der „Genossenschaftlichen Dialogwelt“ sprach Manuel Andrack mit der ADG-Vorstandsvorsitzenden Yvonne Zimmermann über die Zukunft der Genossenschaft. Foto: Elias Müller
Elias Müller

Montabaur. Eine Wandertour, die nicht nur an neue Orte führt, sondern auch zurück in die Geschichte: „Wanderpapst“ Manuel Andrack folgt den Spuren eines berühmten Westerwälders und beschäftigt sich mit dessen Erbe. Denn Friedrich Wilhelm Raiffeisen hatte eine Idee, der heute weltweit eine Milliarde Menschen folgen. Im Jahr seines 200. Geburtstages will Andrack etwas über den großen Reformer und die zahlreichen Genossenschaften erfahren, die seinem Beispiel gefolgt sind.

Die Reise des „Wanderpapstes“ beginnt im Westerwald, denn dort begann auch die Geschichte Raiffeisens und seiner Unternehmensform. Doch Andrack sucht nicht nur Stationen im Leben des Sozialreformers auf, sondern auch Orte, die die heutigen Genossenschaften repräsentieren. So war der Journalist und Autor am Samstag zu Gast bei der Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG) im Schloss Montabaur. Mit seinem Team ließ er sich durch die Gebäude führen und sprach mit Vertretern der Akademie. Sein Besuch wurde genau wie seine gesamte Raiffeisen-Tour filmisch aufgezeichnet und wird anschließend im Internet zu sehen sein.

Das Schloss und damit der Sitz der ADG war gleich aus mehreren Gründen ein wichtiger Punkt für Manuel Andrack. „Dieser Standort ist ein Kraftzentrum der Genossenschaftswelt“, erklärte er seinen Besuch. „Jeder, der in den Führungsbereichen einer Genossenschaft tätig ist, ist mindestens einmal in seiner Laufbahn hier und lässt sich aus- und weiterbilden.“ Ein weiterer Grund, denn Raiffeisen selbst maß der Bildung einen hohen Wert bei. Ganz in diesem Sinne zeigte sich Andrack bei seinen Gesprächen sehr wissbegierig, sprach über die verschiedensten Themen und ließ sich jede Menge zu Genossenschaften erklären. Doch durch die Wandertour will er nicht nur dieses Prinzip erklären und den Menschen näherbringen, sondern auch Persönliches erfahren. „Ich möchte wissen, was die Menschen bewegt, was sie über Genossenschaften denken, was sie sich von ihnen erhoffen.“

Mit 22,6 Millionen Genossenschaftlern allein in Deutschland stehen ihm für diese Fragen jede Menge Gesprächspartner zur Verfügung. Am Samstag sprach er unter anderem mit Dr. Walter Krupp und Viktoria Schäfer aus dem Forschungsbereich der ADG über Genossenschaftsbanken und Wirtschaftsethik. Dabei schlägt Andrack immer wieder die Brücke zu Raiffeisen und dessen Werk, zieht so geschickt einen roten Faden durch die verschiedenen Themenbereiche, mit denen er sich an diesem Tag beschäftigt. Vom Vorstandsmitglied der ADG, Arno Marx, lässt er sich das Schloss und die dort stattfindende Arbeit erklären, um sich dann auch voll ins Geschehen zu stürzen. In einem Seminar spricht er mit dem Seminarleiter und mit den Teilnehmern der Veranstaltung. Ein besonderer Höhepunkt bildet weiterhin der „Talking Head Raiffeisen“, eine Medieninstallation, die den Reformer erstaunlich lebensecht zu den Besuchern sprechen lässt.

Zum Abschluss zeichnete Andracks Team sein Gespräch mit der ADG-Vorstandsvorsitzenden Yvonne Zimmermann in der „Genossenschaftlichen Dialogwelt“ auf. Umgeben von unzähligen Ideen und Gedanken zur Gestaltung und Umsetzung der Genossenschaften sprachen die beiden über die Zukunft der Unternehmensform. So schlugen sie genau den Bogen, den die Dialogwelt unter dem Motto „Genossenschaft gestern, heute, morgen“ vermitteln will. Doch lange konnte Andrack sich auch mit diesem Thema nicht auseinandersetzen, denn die nächste Station wartete schon. „Am Nachmittag sitze ich dann bei Rewe hinter der Kasse. Eine ganz andere Welt, aber so vielfältig ist Genossenschaft.“

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Von unserem Mitarbeiter Elias Müller

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