Von der herzlichen Begrüßung durch Firmenchef Patrick Jung (Holzland Jung GmbH & Co. KG) auf dem Betriebsgelände in Weroth bis zu dem „luftigen“ Ambiente beim lockeren Beisammensein im Anschluss an den Vortrag stimmte dabei alles – und animierte dazu, gemeinsam in der Region für die Region aktiv und zukunftssicher aufgestellt zu sein.
70 Anmeldungen von Unternehmern und aus dem Bereich der Kommunalpolitik gab es zu der Veranstaltung bei Holzland Jung in Weroth.
Patrick Jung nutzte seine Begrüßung dazu, das eigene Unternehmen vorzustellen, das sich zu einem starken, auch umsatzstarken Wirtschaftsstandbein der VG entwickelt hat. Dabei setzt es zum einen auf die Mitarbeiter, zum anderen auf Zusammenarbeit, konstruktiven Austausch und Service. „Es wird nicht gejammert, sondern nach Lösungen gesucht“, so der Seniorchef, der mit Sohn Niklas bereits einen Unternehmensnachfolger an seiner Seite hat. „Es ist gut, dass junge Ideen reinkommen“, so der Senior – passend nicht nur zu seiner Unternehmensphilosophie, sondern auch zum Impulsvortrag von Immanuel Bär (Co-Founder der Prosec GmbH) unter dem Titel „Wie sicher sind die Unternehmensgeheimnisse? Aus dem Alltag eines Berufshackers“.
„Es wird nicht gejammert, sondern nach Lösungen gesucht.“
Gastgeber und Firmenchef Patrick Jung
Bevor Bär sein mit Spannung erwartetes Referat begann, begrüßte VG-Bürgermeister Klaus Lütkefedder die Teilnehmer dieses Unternehmertreffs und dankte Jung für die Gastfreundschaft. Es gehe darum, den Austausch untereinander hinzubekommen, ein informelles Miteinander. Dieser Unternehmertreff sei ein weiterer Meilenstein, der zum 50-jährigen Bestehen der Verbandsgemeinde gesetzt werde. „Wir sind gut gefahren mit der Strategie, Probleme, die es vor Ort gibt, selbst vor Ort zu lösen. Dazu braucht es engagierte Leute und Unternehmen, die vorwärtsgehen, damit wir eine attraktive Region bleiben“, so der VG-Chef.
Dabei müsse man sich Fragen wie dem Fachkräftemangel stellen, auch in der Verwaltung. „Und auch das Thema Digitalisierung, das nach vorne zeigt, geht in dieser Krisenzeit etwa verloren. Umso mehr freuen wir uns, dass heute hier ein absoluter Experte der Referent ist“, leitete Lütkefedder zum Impulsvortrag über.
„Ich bin der Immanuel“, stellte sich der IT-Experte vor und lud somit von Anfang an zu einem Miteinander auf Augenhöhe ein. Als Penetrationstester (so seine korrekte Berufsbezeichnung) werde er beauftragt, sich in Systeme einzuhacken, um Schwachstellen in puncto Sicherheit zu finden und in der Folge die Firmen schützen zu können. Die Auftraggeber reichen dabei bis hin zur Regierung und westlichen Geheimdiensten. „Ja, wir machen abgefahrene Sachen“, gab „Immanuel“ zu.
Umso mehr freue er sich, heute Abend im Westerwald zu sein, denn man solle nicht vergessen, wo man herkomme, machte er sich für die Region stark. Doch hinsichtlich der IT-Sicherheit sei die Kölsche Einstellung „Et hätt noch emmer joot jejange“ nicht angebracht. Mit wenigen Klicks demonstrierte er, wie einfach es ist und wie einfach es Unternehmen Hackern machen, ihre Arbeit zu tun und Firmen zu schaden. Beihilfe leisten dabei Suchmaschinen, die gnadenlos Sicherheitslücken in Unternehmen bloß legen, die offene Türen zum Hacken sind. Und mit Cyberkriminalität werde bereits weltweit mehr Geld verdient als auf dem Drogenmarkt, informierte der Experte.
Sicherheit ist Chefsache
Um die Betriebsgeheimnisse nicht offen zur Schau zu stellen, also für bestmögliche Sicherheit zu sorgen, müsse den Unternehmern klar sein: Das ist Chefsache! Dabei gehe es um drei Bereiche: Technik wie eine Firewall, ein Antivirusprogramm, ein sicheres Passwort, aber ebenso zweitens um physische Sicherheit (der Serverraum sollte beispielsweise nie offenstehen) und drittens müsse der Faktor Mensch beachtet werden. Bär empfahl den Firmen, sich „jemand an die Seite zu nehmen, der sich damit auskennt“, und riet, alle drei bis vier Jahre einen Penetrationstester zu buchen. Außerdem gäbe es rund um das Thema IT-Sicherheit gute Tipps im Internet, beispielsweise auf den Seiten „Deutschland sicher im Netz“ (www.sicher-im-netz.de) oder www.bsi.bund.de