Ikke Hüftgold gilt nicht unbedingt als künstlerischer Feingeist: In seiner Titelliste findet sich auch grob Geschnittenes wie „Unten kommt die Gurke rein“. Dann wiederum könnte der Sänger, bürgerlich Matthias Distel, wieder ganz gut zum Eurovision Song Contest passen – jeder weiß ja, dass beim paneuropäischen Gesangswettbewerb nicht zwingend das beste Lied, sondern manchmal auch einfach die schillernste Figur gewinnt.
2023 will Ikke Hüftgold für Deutschland in Liverpool antreten (die Briten richten die Show anstelle der Vorjahressieger aus der Ukraine aus, aus selbsterklärenden Gründen). Die Konkurrenz ist allerdings stark. Im vergangenen Jahr waren die beiden jungen Sänger Maël und Jonas aus Koblenz nur hauchzart im Vorentscheid am ersten Platz vorbeigeschrammt. Der damalige Sieger Malik Harris wurde im Wettbewerb später punktlos Letzter. Und Ikke?
Moderiert von Barbara Schöneberger
Die Entscheidungsshow, die von Barbara Schöneberger (48) moderiert wird, ist am Freitagabend im Ersten (3. März, 22.20 Uhr) zu sehen. Insgesamt gibt es neun Bewerber um das deutsche ESC-Ticket. Prominentester Name ist sicherlich Frida Gold. Die Band von Alina Süggeler hatte einst mit „Wovon sollen wir träumen“ einen beachtlichen Hit.
Sie landeten mit „Layla“ den Hit des Jahres 2022, wurden mehrfach mit Gold ausgezeichnet und treten jetzt beim ESC-Vorentscheid an: Die Rede ist von Dominik de Leon (47) und Matthias Distel (46). Beide sind die Gründer des Musiklabels Summerfield Records und die Schöpfer der Figur Ikke Hüftgold.Nummer-1-Hits, Sexismus und die Liebe zum Westerwald: Die Macher der Kultfigur Ikke Hüftgold im Interview
Außerdem treten an: Lord Of The Lost, René Miller, Anica Russo, Lonely Spring, Will Church, Patty Gurdy und TRONG. Die Bandbreite reicht von schweren Balladen über Rock und Pop bis zum Party-Schlager. Ikke Hüftgold will sich mit der Nummer „Lied mit gutem Text“ durchsetzen.
Wer am Ende zum ESC fährt, wird in einer Mischung aus Publikumsabstimmung und Jury-Votum entschieden. Der ESC findet am 13. Mai in Liverpool statt.