Vorbereitungen für die Sitzungen laufen trotz Unwägbarkeiten auf Hochtouren unter dem Motto: Wir lassen uns nicht unterkriegen
Vorbereitungen für die Sitzungen laufen: Karnevalisten wollen Session kräftig feiern
Die Karnevalisten der Region wollen endlich wieder ausgelassen feiern. Die Vorbereitungen für die Sitzungen laufen auf Hochtouren. Ob es dabei in der Narrhalla so eng wird wie in früheren Jahren, ist allerdings fraglich – und von einigen Vereinen auch nicht gewünscht. Foto: dpa
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Westerwaldkreis. Die neue Session hat begonnen, die Vorfreude auf die närrischen Tage wächst. Nachdem die Karnevalisten in den beiden vergangenen Jahren durch massive Corona-Einschränkungen ausgebremst wurden, stehen die Vorzeichen jetzt wieder auf dreifach kräftigem Helau! Doch Corona gibt es noch immer. Deshalb wollten wir beispielhaft von einigen Karnevalvereinigungen im Kreis wissen, welche Auswirkungen das auf ihre Planungen für Sitzungen und Umzüge hat.

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Die Karnevalistische Kooperation Westerburger Vereine (KKWV) hofft, dass sie 2023 wieder eine Veranstaltung durchführen kann. Sie plant im Hinblick auf die Unwägbarkeiten hinsichtlich der Entwicklung der Inzidenzen und der damit zusammenhängenden behördlichen Regelungen und Anordnungen „mit der gebotenen Vorsicht“ ihre Veranstaltung am 4. Februar. Diese wird jedoch nicht in der großen Stadthalle, sondern im (kleineren) Ratssaal stattfinden. Neben Musik sind auch kleinere Programmpunkte geplant. „Eine große Sitzung in der Stadthalle wird es nach jetzigem Stand nicht geben. Die Auslastung des Ratssaales mit der dazugehörigen Bestuhlung können wir derzeit noch nicht vorhersagen, sie ist abhängig vom Interesse des Publikums an einem Besuch der Karnevalsveranstaltung“, führt Gabi Frenz-Ferger aus. Natürlich werde auf zahlreiche Besucher gehofft.

„Alle ,scharren mit den Hufen‘, um endlich wieder vor, auf oder hinter der Bühne aktiv zu sein.“

Christoph Fohr, Präsident der Karnevalsfreunde Blau-Gold Ransbach-Baumbach

Der Elferrat Rot-Weiss in Höhr-Grenzhausen plant für die Session 2023 mit vier Sitzungen und wird dabei – wie bereits bei der Veranstaltung im Mai 2022 – die Zahl der Sitzplätze um 10 Prozent reduzieren, um die räumlichen Abstände zwischen einzelnen Tischreihen und den Besuchern insgesamt zu optimieren. Das Gesundheitskonzept werde sich dabei an den behördlichen Vorgaben orientieren und mit dem Betreiber des Vereinshauses Till Eulenspiegel eng abgestimmt. Der Kartenvorverkauf für die Sitzungen am 21. Januar, 28. Januar, 4. Februar und 11. Februar 2023 habe bereits begonnen (elferrat-rot-weiss.de/karten), teilt Oliver Eberz vom Elferrat Rot-Weiss mit.

Endlich wieder aktiv sein

Allenthalben bemerken die Karnevalsfreunde Blau-Gold Ransbach-Baumbach „den Drang aller Karnevalisten, endlich wieder aktiv sein zu können. Das ist ein herrliches Gefühl“, jubelt ihr Präsident Christoph Fohr. Blau-Gold stecke inmitten der Vorbereitungen für die Session 2023. Der Kräutscheskönig warte nun seit zwei Jahren mit seinem Gefolge darauf, proklamiert zu werden. Die Proklamation solle am 8. Januar 2023 in der Stadthalle Ransbach-Baumbach erfolgen. Geplant werde „ganz normal“.

„Was aber ist ganz normal?“, gibt der Präsident zu bedenken und sagt: „Wir überdenken derzeit unser Sitzungskonzept im Hinblick auf zurückhaltende Gäste, die möglicherweise bis zum letzten Augenblick warten, um Karten für die eine oder andere Sitzung zu erwerben.“ Keiner könne heute sagen, wie es am 11. Februar 2023 (erster Sitzungstermin) oder am 18. Februar (zweiter Sitzungstermin) aussehen werde. Hinzu komme die finanzielle Lage in vielen Haushalten: Das Geld werde beisammengehalten. Ein Hygienekonzept werde dann auf die Beine gestellt, wenn es notwendig sein sollte.

Tanzgruppen bereiten sich vor

Die Tanzgruppen trainieren schon lange fleißig, Kostüme werden angefertigt, Reden geschrieben und auswendig gelernt. „Sollten wir also alles wieder rückgängig machen müssen, hätte das für das Vereinsleben und das Brauchtum verheerende Folgen“, befürchtet Fohr und verweist zugleich auf den optimistischen Blick voller Vorfreude auf die kommenden Veranstaltungen: „Wir lassen weder locker, noch uns unterkriegen. Wir bleiben dran und freuen uns auf die anstehende Session 2023.“ Stolz sind die Karnevalsfreunde, dass es trotz der vergangenen Widrigkeiten einen starken Zusammenhalt gäbe. „Alle ,scharren mit den Hufen‘, um endlich wieder vor, auf oder hinter Bühne aktiv zu sein“, berichtet der Präsident der Karnevalsfreunde Blau-Gold Ransbach-Baumbach.

Auch die Wirgeser KG 1954 blickt erst einmal „frohen Mutes“ auf die anstehende Session. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Jahren sollten die Corona-Rahmenbedingungen deutlich besser aussehen, da sich durch Impfung und Genesung vieler Menschen ein günstiger Verlauf der Fallzahlen abzeichne, wird von den Karnevalisten betont.

Für die letzte Session hatte die Wirgeser KG 1954 bereits in Absprache mit dem Ordnungsamt der VG Wirges ein Hygiene-Konzept ausgearbeitet, das sich an den damaligen behördlichen Regelungen orientierte und gegebenenfalls auch für 2023 angepasst werden könne. „Konkrete Veränderungen, zum Beispiel an der Sitzordnung, sind bislang nicht geplant“, teilt Uwe Freihoff, Vorsitzender der Wirgeser KG 1954, mit. Allerdings bleibe natürlich abzuwarten, ob eine dynamische Entwicklung der Infektionslage nicht doch von offizieller Seite Vorgaben bedingt. Doch jetzt freue man sich erst einmal auf die Anfang Januar anstehende Proklamation des Kinderprinzenpaares.

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