Wahlkreis Montabaur: 57-jähriger CDU-Politiker wirbt für Generationswechsel und bringt für die Union zwei mögliche Bewerber ins Spiel
Vor der kommenden Bundestagswahl: CDU-Hoffnungsträger Andreas Nick verzichtet auf erneute Kandidatur
Andreas Nick (CDU) tritt im kommenden Jahr bei der Bundestagswahl nicht erneut als Kandidat für seine Partei an. Foto: Olaf Nitz
CDU WW Olaf Nitz. privat

Wer tritt im kommenden Jahr bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Montabaur als Kandidat der CDU an? Die Frage steht im Raum, ist offen, doch in einer Hinsicht schon beantwortet.

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Andreas Nick, bis 2021 Abgeordneter in Berlin, wird es nicht werden. In einer Erklärung, die dieser Zeitung vorliegt, erläutert der 57-Jährige seinen Verzicht auf eine Kandidatur und bringt zugleich zwei junge Kandidaten ins Gespräch. Nick hatte sein Bundestagsmandat und den Wahlkreis wegen des schlechten Abschneidens seiner Partei und eines unsicheren Listenplatzes bei der Wahl vor drei Jahren verloren.

Seit seinem Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag 2021 sei er aus beiden Kreisverbänden immer wieder gefragt worden, ob er denn 2025 erneut im Wahlkreis Montabaur kandidieren werde, erklärt Nick. Stets habe er darauf verwiesen, dass diese Entscheidung erst im Sommer 2024 zu treffen sein werde. Dieser Zeitpunkt sei nun gekommen. Nick: „Der britische Konservative Edmund Burke hat einmal gesagt: ,Euer Abgeordneter schuldet Euch nicht nur seinen ganzen Fleiß, sondern auch einen eigenen Standpunkt.' Grundsatztreue, Sachverstand, Urteilsvermögen, persönliche Integrität: An diesen Maßstäben muss sich nach meiner festen Überzeugung auch künftig messen lassen, wer sich um ein Mandat im Deutschen Bundestag bewirbt.“

Aber ein jegliches habe seine Zeit, so der CDU-Politiker weiter: Er habe 2022 eine neue berufliche Aufgabe übernehmen können, in der er seine internationalen Erfahrungen in Wirtschaft und Politik in enger Zusammenarbeit mit einem jungen und engagierten Team in Berlin und Frankfurt optimal einbringen könne. Gleichzeitig habe er deutlich größeren persönlichen Freiraum für seine Familie gewinnen können, als es mit der engagierten Wahrnehmung der Aufgaben eines Wahlkreisabgeordneten vereinbar wäre.

Auch persönliche Gründe

„Ich bin daher für mich nach sorgfältiger Abwägung aller Gesichtspunkte zu dem Ergebnis gekommen, dass eine erneute Bewerbung um ein Mandat im Deutschen Bundestag mit meiner beruflichen und persönlichen Lebensplanung nicht in Einklang zu bringen wäre. Insofern bitte ich um Verständnis, dass ich für eine Kandidatur im Wahlkreis 204 Montabaur bei der Bundestagswahl 2025 nicht mehr zur Verfügung stehe“, erläutert Nick seinen Standpunkt.

Junge Leute mit Potenzial

Damit mache er persönlich auch sehr bewusst den Weg frei für einen notwendigen politischen Generationswechsel: Ein Kandidat oder eine Kandidatin sollte nach seiner festen Überzeugung die Perspektive haben, den Wahlkreis für mindestens drei Wahlperioden vertreten zu können – und das Potenzial, sich in dieser Zeit im Deutschen Bundestag und darüber hinaus politisches Profil und persönliches Ansehen zu erarbeiten. „Ich bin überzeugt, dass meine Partei im Westerwald und Rhein-Lahn-Kreis über geeignete Kandidatinnen und Kandidaten verfügt, die deutlich jünger sind als ich und die Themen einer neuen Generation kompetent im Blick haben, aber auch ebenso fest in unserer Heimat und dem christdemokratischen Wertefundament verankert sind. Dies gilt in besonderer Weise für die beiden Kreisvorsitzenden der Jungen Union, Cedric Crecelius (Miehlen) und Robert Fischbach (Hof), die auch mit ihren persönlichen Kommunalwahlergebnissen unter Beweis gestellt haben, dass sie politische Hoffnungsträger für die Zukunft der Union in unserer Heimat sind. Ich wünsche den beiden Kreisverbänden Westerwald und Rhein-Lahn und der Wahlkreis-Vertreterversammlung bei den nunmehr anstehenden Entscheidungen eine glückliche Hand.“

Andreas Nick zurückblickend: „In diesem Jahr gehöre ich der CDU seit 40 Jahren an. Es war mir eine Ehre, von 2013 bis 2021 acht Jahre lang meine Heimat an der Lahn, im Taunus und im Westerwald als direkt gewählter Abgeordneter im Deutschen Bundestag zu vertreten und unserem Land dienen zu dürfen. Für dieses Vertrauen bin ich bis heute dankbar.“ Politisch aktiv wird Nick dennoch bleiben. Bei der Kommunalwahl am 9. Juni wurde er mit 42.078 Personenstimmen erneut in den Westerwälder Kreistag und mit 8888 Personenstimmen erstmals in den Verbandsgemeinderat Montabaur gewählt. red/jgm

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