Sibylla Busch stammt aus Berlin. Der Weg in den Westerwald führte sie nach zwei Jahren Englandaufenthalt über Koblenz nach Niederelbert. Dort hat sie sich mit ihrem Mann 1970 eine Heimstatt geschaffen, in der sie nie die Hände in den Schoß gelegt hat, sondern sich bis heute, wie sie von sich selbst salopp sagt, in alles reingehängt hat und noch immer reinhängt. Ihre zwei großen Leidenschaften sind das Kunstschaffen wie die Malerei und die Bildhauerei, und die durch viel Liebe zum Detail geprägte Pflege des Gartens rund um ihr Haus in Niederelbert.
Es gibt nichts, was man mit der Hände Arbeit bewerkstelligen kann, was ich nicht in Angriff genommen hätte.
Sibylla Busch
Aufmerksam auf die kunstschaffende Sibylla Busch wurde unsere Zeitung vor drei Jahren. Großformatige Fotos, die eine Seite des Geschicks von Sibylla Busch widerspiegeln, zierten geraume Zeit das Eingangsgebäude zum B-05 im Stadtwald bei Montabaur. Diese sehenswerten – im Grunde genommen vergänglichen – Collagen sind aus der Flora der Natur entstanden. Dabei sind ihre Exponate eigentlich keine Collagen, denn die verschiedenen Elemente klebt sie nicht zu einem neuen Ganzen zusammen, sie legt ihre überaus reizvollen Bildnisse horizontal lose hin. Die Unvergänglichkeit der Objekte schafft sie durch vertikale Fotoaufnahmen.
Neugierig und aufgeschlossen
Sibylla Busch ist handwerklich ein Multitalent. „Es gibt nichts, was man mit der Hände Arbeit bewerkstelligen kann, was ich nicht in Angriff genommen hätte“, verrät sie. In ihrem Haus und in ihrem Garten offenbart sich die andere Seite ihrer Kunstfertigkeit: die Malerei in Öl und Aquarell und die Bildhauerei. „Mit Büsten und Figuren beschäftige ich mich schon recht lange“, sagt sie. Neugierig, wie sie sei, und allem aufgeschlossen, was ihre Talente herausfordere, habe sie Bildhauerkurse bei Brigitte Butzchen-Nowack im Familienferiendorf in Hübingen belegt. Da habe sie ihre Passion für die Arbeit mit dem Material Speckstein entdeckt, so Sibylla Busch.
Ihre plastischen Exponate, die ihr kreatives Auge herausfordern, finden sich buchstäblich in allen Ecken und Enden in ihrem Garten und auch im Haus wieder. Davon konnte sich unsere Zeitung bei der vielseitigen Künstlerin ein Bild machen. Ihr jüngstes Werk ist ein „Charakterkopf“, den sie aus einem Quader aus rotem Sandstein herausgearbeitet hat. „An diesem Kopf gibt es noch einiges zu tun. Doch bei mir gibt es keinen Zeitdruck. Ich arbeite, wenn ich Muße dazu habe. Alles, was ich mache, muss mir Spaß machen – und es macht mir Spaß“, verrät Sibylla Busch, während sie über ihr Areal schlendert.
Sandsteinfiguren schmücken Grünanlage
Dort stehen ein weiblicher Torso inmitten von Buchsbäumen und Sandstein-Köpfe zwischen Büschen und Bäumen. Da lugt eine Schildkröte aus üppigem Grün hervor, ein Frauenkopf ziert eine Baumwurzel, und ein Widderkopf schaut gelassen in die Gegend. Nicht zu vergessen die reizenden Accessoires, die mit viel Liebe und Sorgfalt die Grünanlage bei Buschs so charmant bereichern.
„Wenn ich einen passenden Sandstein finde, der sich für eine Bearbeitung eignet, stelle ich mir erst einmal gar nicht vor, was das mal werden könnte“, verrät die Künstlerin. Denn alles, was sie mit ihren geschickten Händen kreiert, geschieht spontan und aus purer Leidenschaft, einzig und allein zu ihrem Vergnügen. Dank ihres kreativen Auges wird letztendlich jede Arbeit zu einem Hingucker. Da ist es schon keine Überraschung mehr, so „ganz nebenbei“ zu erfahren, dass sie auch eine leidenschaftliche Köchin ist, die vor der Beköstigung ihrer Gäste aus der eigenen Küche mit selbst kreierten Leckerbissen nicht zurückschreckt. Bleibt zu hoffen, dass sie noch lange das, was sie mit ihren Händen bewerkstelligen will, auch in Angriff nehmen kann.