Gemischter Chor begeistert in der voll besetzten katholischen Kirche in Höhn mit abwechslungsreichem Programm
Volle Kirche in Höhn: „LiChörchen“ singt von Freude und Hoffnung
Sie kommen ohne Dirigenten aus: Das „LiChörchen“ hat erneut bei einem seiner Konzerte das Publikum, dieses Mal in der katholischen Kirche in Höhn, total begeistert. Foto: Larissa Schütz
Röder-Moldenhauer. Roeder-Moldenhauer

Wenn zehn talentierte Stimmen mit einem nicht weniger talentierten Pianisten zusammenarbeiten, dann kann nur ein ganz besonderes musikalisches Erlebnis entstehen. Davon konnten sich auch die zahlreichen Zuhörenden in der Kirche „Maria Heimsuchung” in Höhn beim Auftritt des Ensembles "LiChörchen" überzeugen.

In dem fast zweistündigen Programm präsentierte der Chor Arrangements bekannter Rock- und Poplieder sowie spannende Neuauflagen alter Volksweisen. Das „LiChörchen“ hat seine Fangemeinde – das zeigte sich deutlich, denn bereits eine Dreiviertelstunde vor Konzertbeginn gab es kaum noch freie Plätze im Höhner Gotteshaus. Daran konnte auch einer der ersten sonnigen Frühlingstage des Jahres nichts ändern. Mit „The Lord Bless You and Keep You” eröffneten die sechs Sängerinnen, vier Sänger und ihr Pianist Volker Siefert ein Chorkonzert der Extraklasse. Vom stimmungsvoll beleuchteten Altarraum aus erfüllte die Musik die Kirche, und das Publikum lauschte andächtig dem ersten von insgesamt 18 Stücken.

Leidenschaftlich und stimmgewaltig

Ein Zeitsprung führte die Zuhörenden in die Moderne. „Shallow” aus dem Film „A Star Is Born“ wurde vom LiChörchen nicht minder leidenschaftlich und stimmgewaltig vorgetragen als das Original gesungen von Lady Gaga und Bradley Cooper. Um die englischen Texte allen Menschen in der Kirche zugänglich zu machen, lieferte Chormitglied Thomas Zimmermann vor den anderssprachigen Liedern entweder die deutsche Übersetzung der Texte oder deren Zusammenfassung.

Neben der Rolle einer der beiden Bassstimmen des LiChörchens hatte Zimmermann an diesem Nachmittag auch die des Moderators inne. Modern ging es weiter mit „So soll es bleiben” (Original von „Ich + Ich“), das der Chor aus Westerburg in bester A-cappella-Manier vortrug, und „A Million Dreams” aus „The Greatest Showman“. Und auch das LiChörchen lieferte dabei eine großartige Show.

Mal nur die Frauen, dann wieder alle

Der mehrstimmige Gesang der Akteure macht jedes Lied zu etwas Besonderem. Sopran, Alt, Tenor und Bass weben einen Klangteppich, der sowohl Klassiker als auch moderne Popsongs mühelos tragen kann. Nach „Seasons of Love” aus dem Musical Rent, hatten die Damen des LiChörchens ihren Auftritt. Mit „Thank You for the Music” sangen die sechs Musikerinnen den bekannten Abba-Song. Arrangiert wurde der eigens für das Westerwälder Ensemble von Pianist Volker Siefert. Wie wichtig Freunde sind, sang der Chor bei „That’s What Friends Are for” dann wieder in voller Besetzung.

Einer der Glanzpunkte des Konzertes war sicherlich die schwungvolle Darbietung von „Baba Yetu”, einer auf Suaheli gesungenen Version des Vater Unser. „Kein schöner Land” war das älteste Stück, das der Chor in Höhn im Programm hatte. Im Arrangement von Oliver Gies ist die Melodie des bekannten Volkslieds verwoben mit dem afrikanischen Vokalsatz „Sayadi Yetu“ (Unser Planet). Die Sänger des Chors hatten dann – wie zuvor ihre weiblichen Kolleginnen auch – ihren Soloauftritt und brachten „Schlaraffenland”, ebenfalls arrangiert von Oliver Gies, zum Besten.

Sogar Coldplay stand auf dem Programm

Im weiteren Verlauf des Programms wechselten sich moderne Klassiker wie „Fix You” von Coldplay und „Human” von Rag'n'Bone Man ab mit Ohrwürmern wie „From a Distance”, „You Raise Me up” und „Music” von John Miles, für dessen Darbietung der Chor mit tosendem Applaus und vereinzelten Bravorufen bedacht wurde. Nach dem offiziell letzten Stück des Konzerts, „This Is Me” aus „The Greatest Showman“, erhob sich das Publikum aus den Kirchenbänken und forderte lautstark eine Zugabe, die das LiChörchen mit „Africa” von Toto bereitwillig lieferte.

So bunt und abwechslungsreich sich das Programm an diesem Nachmittag auch gestaltete, die Botschaft, die der Chor seiner Zuhörerschaft mitgab, war eindeutig: Freude, Freundschaft, Hoffnung und positives Denken sollten in unserem Leben nicht fehlen. Ebenso wenig wie Musik – und in diesem ganz speziellen Fall Chormusik, die glücklich macht.

Ein Chor, der ohne Dirigenten auskommt

Das „LiChörchen“ wurde 2011 gegründet und besteht aus den Sängerinnen Anna Pfeiffer, Sandra Huth, Simone Reichelt (alle Sopran), Jutta Zimmermann, Kerstin Schüler und Tatjana Theis (alle Alt-Stimme) sowie den den beiden Tenören Florian Striedter und Larry Blatterman sowie Jürgen Stock und Thomas Zimmermann (beide Bass). Der Pianist des Chors ist Volker Siefert. Das „LiChörchen“ zeichnet sich durch seine Arbeit ohne einen Dirigenten aus. Die Erarbeitung der einzelnen Stücke wird unter den Mitgliedern aufgeteilt, und jeder trägt damit zum einzigartigen Sound des Chores bei. las

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