Das Familienunternehmen Loth-Haus feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen – und das bereits in vierter Generation. Friedrich Loth, Urgroßvater des jüngsten Mitinhabers und Geschäftsführers Manuel Loth, gründete die Firma im Jahr 1900. Nun steht er als vierte Generation der Familie gemeinsam mit seinem Vater Wolfgang Loth und Geschäftspartner Maximilian Schmuck an der Spitze des Unternehmens. Aber was macht Loth-Haus eigentlich genau? Wie der Name verrät, sind sie auf das Bauen von Häusern spezialisiert – das Besondere: Sie setzen dabei auf Holz und bauen so energieeffiziente und moderne Häuser, erklären sie. Was bedeutet das?
Die Gebäude sind nachhaltig gebaut und kosteneffizient im Betrieb, schildern sie. Die Holzrahmen- und Massivholzbauweise speichere Wärme und halte Räume so bei einer idealen Temperatur, egal ob im Sommer oder Winter. Der Bau daure nicht lange und Massivholzwände ermöglichten es, Häuser „ohne Chemie“ zu bauen. Für die Gesundheit hätten die eigenen vier Wände aus Holz weitere Vorteile: Das Naturprodukt wirke stresslindernd. Auch entspreche ein Massivhaus aus Holz heute schon den Ansprüchen der Zukunft.

Von Verwaltung, Planung über die Bauleitung bis hin zur Produktion findet alles am Firmenhauptsitz in Niederelbert statt – von dort aus wird das Material auch auf die Baustellen gebracht. Der Westerwald ist aber nicht nur das Zuhause der Produktionsstätte und Firma, sondern auch der Partnerbetriebe, mit denen das Unternehmen zusammenarbeitet. „Wir haben hier gute Betriebe, warum sollten wir da mit jemandem aus Norddeutschland zusammenarbeiten?“, erklärt einer der Geschäftsführer Maximilian Schmuck. Die Regionalität ihrer Partner sei ihnen wichtig.
Durch Weiterempfehlungen baute die Firma inzwischen erste Objekte in Luxemburg. Vor etwas mehr als zehn Jahren ist es dem Betrieb dann gelungen, dort ein Tochterunternehmen zu gründen. Damit hat der 125 Jahre alte Familienbetrieb heute insgesamt 31 Mitarbeiter und einen Auszubildenden.
Der goldene Wasserhahn geht immer noch
Der zukunftsorientierte Holzbau, auf den die Firma spezialisiert ist, erscheine in vielen Köpfen teurer als traditionelles Mauerwerk. Darauf geht Geschäftsführer Maximilian Schmuck im Gespräch mit unserer Zeitung ein und erklärt, dass Massivholzbau zwar teurer ist, man dabei aber andere Faktoren berücksichtigen müsse: Die Fassade und die Wände würden zwar einen Kostenunterschied gegenüber traditionellem Massivbau verursachen – der Dachstuhl eines Hauses sei meist aber sowieso aus Holz und auch der Innenausbau würde keinen großen Unterschied machen. Da der Standard bei Massivholz- und Holzrahmenwänden allerdings schmaler ist als bei Beton- und Massivbauwänden, gibt es mehr nutzbare Wohnfläche. „Wenn man es auf den Quadratmeter bezieht und noch die Energiekosten betrachtet, dann ist der Unterschied der Kosten gar nicht mehr so groß“, erklärt Schmuck.
Kataloghäuser mit festen Preisen, bei denen am Ende eingespart werden müsse, seien für den Familienbetrieb keine Option, denn sie legten viel Wert auf Individualität und Transparenz bei den aufkommenden Kosten, erklärt die Geschäftsführung. „Der goldene Wasserhahn geht am Ende immer noch“, kommentiert Schmuck grinsend. Aber hat eine zukunftsgewandte Firma wie Loth-Haus auch eine moderne Unternehmenskultur?
Flache Hierarchie und Du-Kultur
Intern haben sie flache Hierarchien, „vielleicht auch manchmal etwas zu flach“, erzählen Manuel Loth und Schmuck lachend. Auch eine Du-Kultur außerhalb der Chefetage sei bei ihnen üblich, erklärt die Geschäftsführung. Ein gutes Miteinander sei ihnen sehr wichtig, deshalb grillen sie jeden Mittwoch gemeinsam, und bei kurzfristigen Terminen könne man immer miteinander sprechen. „Es wäre schlimm, wenn es in einem Familienunternehmen nicht so wäre“, erklären sie.
Ob Loth-Haus in ferner Zukunft von der fünften Generation geleitet wird, steht in den Sternen, denn die Kinder des jüngsten Loth-Mitinhabers sind noch zu klein, um diese Frage zu beantworten. „Die Hoffnung ist auf jeden Fall da“, erklärt er aber zuversichtlich.