VG Ransbach-Baumbach kratzt an 5-Euro-Grenze
VG Ransbach-Baumbach kratzt an 5-Euro-Grenze: Preise für Wasser und Kanal steigen ordentlich an
Symbolbild: An einer Wasseruhr wird der Verbrauch abgelesen.
picture alliance / Jens Büttner

Eine ordentliche Erhöhung der Entgelte für die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung hat der Verbandsgemeinderat Ransbach-Baumbach bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung fast einstimmig beschlossen.

Danach kostet der Kubikmeter Trinkwasser im nächsten Jahr 2,48 Euro, die gleiche Menge Abwasser 2,50 Euro. In der Summe sind also pro Kubikmeter 4,98 Euro zu zahlen.

Bisher waren das 1,60 beziehungsweise 1,94 Euro, also summa summarum 3,54 Euro. Noch nicht eingerechnet sind dabei die Wiederkehrenden Beiträge und der Kostenanteil für die Entwässerung öffentlicher Flächen, die sich aber nicht nach Kubikmetern bezogenes Trinkwasser berechnen, sondern pro Quadratmeter beitragspflichtiger Fläche.

Weitere Kostensteigerung im nächsten Jahr

Wie Bürgermeister Michael Merz erläuterte, seien die laufenden Aufwendungen in diesem Jahr stark angestiegen. Für das kommende Jahr werde ebenfalls mit einer deutlichen Kostensteigerung gerechnet. Alleine der Bereich Energieversorgung werde mit einem Kostensteigerungsfaktor zwischen 3,0 und 3,5 im Verhältnis zum Wirtschaftsjahr 2021 prognostiziert.

Nach dem vorläufigen Planungsergebnis der Wirtschaftspläne der beiden Betriebszweige Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung betragen die Verluste rund 1 Million Euro. Die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mittelrheinische Treuhand hat auf der Grundlage dieser Entwicklungen die laufenden Entgelte für die nächsten drei Jahre neu kalkuliert.

Reduzierung des Kubikmeterpreis wurde erwägt

Nach dem Kalkulationsergebnis für die Abwasserbeseitigung müssen die Gebühren von 1,94 auf 2,50 Euro pro Kubikmeter, die wiederkehrenden Beiträge Schmutzwasser von 0,10 auf 0,11 Euro und die wiederkehrenden Beiträge Oberflächenwasser von 0,33 auf 0,40 Euro angehoben werden. Ferner erhöhen sich die laufenden Kostenanteile für die Entwässerung der öffentlichen Flächen von 0,37 auf 0,52 Euro pro Quadratmeter.

Ferner müssen nach den Berechnungen für die Wasserversorgung die Gebühren von 1,60 auf 2,48 Euro pro Kubikmeter und der wiederkehrende Beitrag von 0,13 auf 0,14 Euro angehoben werden. Damit folgte der Rat den Empfehlungen des Werkausschusses, der zudem vorgeschlagen hatte, dass der VG-Rat die Gebühren zuerst gesondert beschließt, um dann mit dem Haushalt 2023 die Entgeltanpassung zu verabschieden.

Kein Trinkwasser mehr für private Pools?

Kurz im Rat diskutiert wurde die Frage, ob man nicht besser den Kubikmeterpreis reduziert und dafür die Wiederkehrenden Beiträge erhöht. Damit könne man dann die Baulücken-Grundstücke stärker belasten und der Besitzer (die ja keine Verbrauchskosten haben) dadurch mehr ins Boot holen. Aus rechtlichen Gründen wurde diese Idee aber wieder verworfen.

Das künftig für die Bürger der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach wegen der Kostensteigerungen zwangsläufig sehr teure Trinkwasser brachte Peter Striege von der SPD-Fraktion auf eine besondere Idee: Der Rat solle sich demnächst über eine gemeinsame Resolution an das Land Gedanken machen, mit der gefordert wird, dass künftig nicht mehr riesige Mengen von Trinkwasser in privaten Pools „verplanscht“ werden dürfen. Es könne nicht sein, dass das höchste Gut Trinkwasser auf diese Weise verbraucht wird, machte sich der Kommunalpolitiker „klipp und klar gesagt“ Luft.

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