Derzeit, am Donnerstagvormittag, zeigt die Polizei Westerburg verstärkte Präsenz mit Funkstreifenwagen auf den Straßen ihres Dienstgebietes. Der Grund ist eine außergewöhnliche Häufung von Anrufen „falscher“ Polizeibeamter. „Im Rahmen der telefonischen Gespräche kam es durch selbst ernannte Kriminalbeamte zu versuchten Betrugshandlungen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Anrufe betreffen demnach „weite Teile des Dienstgebietes“. Es gehe um eine Fallzahl „im zweistelligen Bereich“, wird Polizeihauptkommissar Stahl von der Polizeiinspektion Westerburg auf Anfrage unserer Zeitung konkreter.
Mit der verstärkten polizeilichen Präsenz will die Polizei laut Stahl möglichen Betrugsversuchen präventiv entgegentreten. „Wir müssen aufgrund der Häufung davon ausgehen, dass auch die potenziellen Täter örtlich unterwegs sind“, erklärt der Ermittler. Es gebe aber keine Hinweise etwa auf konkrete Fahrzeuge oder, dass Tatverdächtige von Haus zu Haus gehen, wie es in vergleichbaren Fällen bereits vorgekommen ist.

„Falsche Polizisten“ erbeuten fast 4 Millionen Euro
Man kann nicht oft genug vor den miesen Maschen der international agierenden Telefonbetrüger warnen. Besonders die Tricks der „falschen Polizisten“ verfangen immer wieder – auch in Rheinland-Pfalz, wie aktuelle Zahlen aus dem Land belegen.
„Wir sind froh, dass viele Bürger die Betrugsversuche erkannt und die richtige Polizei informiert haben“, betont Stahl. Man könne aber nicht ausschließen, dass andere Angerufene gutgläubig reagiert und etwa einer Übergabe von Geld oder Wertsachen zugestimmt haben. Auch aus diesem Grund sowie allgemein zur Beruhigung der Bevölkerung zeige die Polizei verstärkte Präsenz.
Zu den wichtigsten Tipps der Polizei bei verdächtigen Anrufen gehört, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und im Zweifel einfach aufzulegen. Auf keinen Fall sollten am Telefon Details zu finanziellen Verhältnissen preisgegeben werden. Auch sollten Angerufene grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung lassen. Von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, sollte der Dienstausweis verlangt werden.
Im Zweifel echte Polizei anrufen
Wer einen verdächtigen Anruf erhält, sollte im Zweifel die Polizei in Westerburg kontaktieren per E-Mail an piwesterburg.wache@polizei.rlp.de oder unter Telefon 02663/9805-0