Vorsitzende von Nwanne di namba appelliert: Jede Spende trägt bei, in der aktuellen Not zu helfen - Fluten und Terror bedrohen Menschen
Verein schafft für Paten in Nigeria Lebensgrundlage: Wie Westerwälder helfen können
Ein Sack Reis ist für nigerianische Familien kaum noch bezahlbar: Hilfe ist bitter nötig.
Pater Geoffrey

Der Vorsitzende von Nwanne di namba appelliert: Jede Spende trägt bei, in der aktuellen Not zu helfen – Fluten und Terror bedrohen Menschen in Afrika.

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Seit gut 20 Jahren unterstützt der Verein „Nwanne di namba – Freunde in der Fremde“ Kinder und Jugendliche im bitterarmen Südosten Nigerias mit Schul- und Ausbildungspatenschaften. Als Hilfe zur Selbsthilfe wird den Patenkindern der Schulbesuch von der Grundschule bis zum Abitur ermöglicht, in Ausnahmefällen auch bereits ab dem Kindergarten. Pfarrer Geoffrey Ogbuene verwaltet die Spenden vor Ort, er kennt sowohl die Situation als auch die Bedürftigen, wie der Verein mitteilt.

In den beiden vergangenen, von Corona geprägten Jahren half der Verein den Patenkindern und ihren Familien darüber hinaus mit Geldspenden, Lebensmittel zu kaufen, um die durch mehrere Lockdowns hervorgerufene Nahrungsnot zu lindern. Nun wächst in Nigeria die Angst vor erneutem Notstand, denn weltweit steigende Lebensmittelpreise und die Unterbrechung der Lieferketten wirken sich dort dramatisch aus. Die Menschen sind nun auf die Einfuhr von Nahrungsmitteln für den täglichen Bedarf angewiesen.

Brotpreis hat sich verfünfzigfacht

Pfarrer Geoffrey berichtet den Vereinsvertretern im Westerwald von kaum bezahlbaren Preisen. So hatte bis vor Kurzem ein Brot etwa 20 Naira (gut 4 Cent) gekostet, nun ist der Preis auf unsagbare 1000 Naira gestiegen. Das Grundnahrungsmittel Reis kostet inzwischen rund 100 Euro für den 50-Kilo-Sack – ein Durchschnittsgehalt liegt bei 50 Euro pro Monat. Insbesondere die Familien der Patenkinder, die am Existenzminimum leben, können das nicht aufbringen, betont der Verein um Vorsitzende Ulrike Freisberg (Deesen).

Angst herrsche in Nigeria derzeit auch vor Unwettern. So kam es im Oktober im Süden des Landes zu Überschwemmungen mit vielen Todesopfern. Auch Häuser und Habseligkeiten wurden fortgerissen – mitsamt der kompletten Reisernte und anderen bewirtschafteten Feldern. Nicht zuletzt ist die politische Situation vor der Präsidentschaftswahl in dem südafrikanischen Land heikel. Von der Weltgemeinschaft vergessen, beraubt die Terrorgruppe Boko Haram die Menschen ihrer Ernten, zerstört ganze Felder, plündert, entführt, vergewaltigt und mordet. Diese Nöte und Ängste möchte der Verein lindern. Gerade jetzt möchte er den „Freunden in der Fremde“ durch Geldspenden eine Weihnachtsfreude mit einer satten Mahlzeit ermöglicht.

Bildung steht im Zentrum

Und die Vorsitzende kann positive Entwicklungen bei den Patenschaften melden. Aktuell werden etwas mehr als 100 Mädchen und Jungen mit einer Schulpatenschaft (13 Euro monatlich) unterstützt, womit ein solider Grundstein für ihre Bildung gelegt wird. Von dem Betrag werden Schulgebühr, -uniform und Bücher bezahlt. In Ausbildung und Studium finden zurzeit weitere 36 junge Frauen und Männer dank der Ausbildungspatenschaft (25 Euro monatlich) große Unterstützung. Nwanne di namba fördert zudem durch Sonderspenden junge Menschen, die Medizin oder Krankenpflege studieren. So verbessert sich langfristig nicht nur deren eigene Situation, sondern auch die ihrer Familie, des Dorfes und der ganzen Region.

Durch diese wertvolle Hilfe zur Selbsthilfe sind die jungen Menschen in der Lage, die Armutsspirale zu verlassen und eine Zukunft im eigenen Land zu finden. Bisher konnten mithilfe des Vereins mehr als 250 Kinder erfolgreich in Berufe finden, aus ihnen wurden beispielsweise Elektriker, Schlosser, Schneider, Friseure, Maurer, Automechaniker, Lehrer, Ernährungswissenschaftler, Krankenschwestern oder medizinisches Personal. Ausdrücklich betont Ulrike Freisberg, dass jeder kleine Spendenbeitrag dazu beitrage, in der aktuellen Not zu helfen.

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Wer den Verein Nwanne di namba unterstützen möchte, wendet sich unter Telefon 02626/707 73 oder 0177/434 32 75 sowie per E-Mail an info@nwanne-di-namba.com an die Vorsitzende Ulrike Freisberg. Nähere Infos zu Verein und Projekten finden sich auf der Internetseite des Vereins.

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