Unterstützung für Verein "Glückshunde": Abgeordnete Dr. Tanja Machalet spricht sich im Interview gegen Fusion der Vereine aus
Unterstützung für den Verein „Glückshunde“: SPD-Politikerin Dr. Tanja Machalet ist für den Neubau des Ransbach-Baumbacher Tierheims
Unterstützung für den Neubau des Ransbach-Baumbacher Tierheims: Die SPD-Politikerin Dr. Tanja Machalet (rechts), hier mit Tierheimleiterin Anna Burgmann, hat sich für das Bauprojekt ausgesprochen.
Katrin Maue-Klaeser

Die Diskussion, ob das Ransbach-Baumbacher Tierheim einen Neubau braucht oder ob eine Fusion der beiden Tierschutzvereine von Ransbach-Baumbach und Montabaur und damit verbunden eine Zusammenlegung der beiden Tierheime sinnvoller ist, hat in den vergangenen Wochen hohe Wellen geschlagen. Während Leitung und Trägerverein des Tierheims in der Töpferstadt einen Neubau anstreben, weil der jetzige Standort am Mühlenweg weder den benötigten Platz noch die geforderten hygienischen und sozialen Bedingungen bietet, wenngleich der Betrieb dank Bestandsschutz weiterlaufen darf, hat sich der frühere Leiter des Montabaurer Tierheims Klaus Böckling für eine Kooperation ausgesprochen.

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Ein Neubau scheitert unterdessen noch an der Finanzierung. Das Mainzer Umweltministerium will erst dann über den Zuschussantrag entscheiden, wenn der Verein den geforderten Eigenanteil von 450.000 Euro nachweisen kann. Dem Verein fehlen dazu aber noch immer knapp 290 000 Euro. Unsere Zeitung hat jetzt mit der SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Tanja Machalet gesprochen, die sich selbst ein Bild von der Situation im Ransbach-Baumbacher Tierheim gemacht hat.

Nachdem Sie sich die Situation im Tierheim in Ransbach-Baumbach selbst angesehen haben: Was halten Sie von den Neubauplänen?

Die räumliche Situation in Ransbach-Baumbach ist für Tiere und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kaum noch zumutbar. Und da leider eine Erweiterung am jetzigen Standort nicht möglich ist, erscheint mir ein Neubau eine vernünftige Lösung – zumal ja auch ein Grundstück dafür zumindest in Aussicht steht.

Wie realistisch schätzen Sie diese Neubaupläne angesichts des benötigten Eigenanteils ein?

Die veranschlagten Kosten für einen Neubau werden allein aufgrund der Notwendigkeiten und Vorgaben von Tierschutz, Veterinär- und Gesundheitsamt sowie den notwendigen Belangen des Brandschutzes natürlich hoch. Da sind keine goldenen Wasserhähne geplant. Trotz einer vorläufigen Zusage für großzügige Zuschüsse seitens der zuständigen Stellen in der Landesregierung verbleibt daher noch ein verhältnismäßig hoher Anteil an Eigenmitteln für einen solchen Neubau. Ich bin aber zuversichtlich angesichts des Engagements der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und des Vereins „Glückshunde“, dass das mit viel Unterstützung aus der Bevölkerung machbar ist.

Wie finden Sie die Idee, die beiden Tierschutzvereine und Tierheimstandorte Ransbach-Baumbach und Montabaur zusammenzuführen? Ist die räumliche Nähe hier ein ausschlaggebendes Kriterium?

Kooperation ist immer gut. Aber da dies die beiden einzigen Tierheime im großen Westerwaldkreis sind, haben beide auch nebeneinander eine Daseinsberechtigung. Die Grundausrichtung ist ja durchaus bei beiden unterschiedlich – in Montabaur werden ja auch größere Tiere aufgenommen, was in Ransbach-Baumbach auch bei einem Neubau nicht geplant ist. Und in beiden Einrichtungen wird nach meiner Einschätzung tolle Arbeit geleistet. Es wäre schade für den Tierschutz in der Region, wenn ein Teil dieses Engagements plötzlich wegfallen würde.

Das Gespräch führte Katrin Maue-Klaeser

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