So stand es auf Basis einer Mitteilung des LBM auch in unserer Zeitung. Wie es dazu kam, dass die Kreisverwaltung, die im Zusammenhang mit der Schülerbeförderung und als Baulastträger der Kreisstraße 118 involviert ist, ein Ende der Vollsperrung bereits für den 4. November ankündigte, bleibt unklar, ärgert die Betroffenen aber sehr.
Busanbindung fiel weg
Bei den Anwohnern und Ortsbürgermeisterin Heike Christmann hatte die Sperrung der K 118 und vor allem die fehlende Einrichtung einer örtlichen Umleitung für Unmut gesorgt. Insbesondere der resultierende Wegfall der Busanbindung bereitete Probleme, da die Kinder aus Alsbach sonst mit dem Bus zur Kita und den umliegenden Schulen fahren. Erst gegen Ende der zweiten Sperrungswoche, kurz vor Schulbeginn nach den Herbstferien, waren Infoschilder an den Bushaltestellen im Ort angebracht worden, die auf Ersatzhaltestellen in Kammerforst und Faulbach hinweisen. Durch die Dauer der Arbeiten bis Mitte November wird auch die Regelung der beiden Ersatzhaltestellen noch bis Ende kommender Woche beibehalten.
Neben dem Ausfall der Busanbindung sorgte just an dem Tag, an dem die Sperrung vermeintlich aufgehoben werden sollte, die Umleitung einer Rettungsfahrt für Aufruhr in Alsbach und Nachbargemeinden: Der Rettungswagen habe auf dem Weg nach Nauort die deutlich kürzere, ursprünglich geplante Umleitung über den Feldweg in Verlängerung des „Sonnenberg“ wegen der zwischenzeitlich dort aufgestellten Absperrung nicht nehmen können, sodass er deutlich länger unterwegs gewesen sei als nötig, regen sich Alsbacher auf. Es sei glücklichen Umständen zu verdanken, dass die Verzögerung keine schlimmen Folgen gehabt habe.
LBM wehrt sich gegen Vorwürfe
Auch dies wird seitens des LBM nachdrücklich richtiggestellt: Die Besatzungen von Rettungswagen seien – wie Polizei und Feuerwehr – generell und auch in diesem Fall berechtigt, Schranken, Poller oder Baken wegzuräumen, um für den allgemeinen Verkehr gesperrte Strecken oder Zufahrten zu nutzen, sie müssen nur nach Durchfahrt wieder geschlossen werden. Eine Sache von wenigen Sekunden, die in diesem Fall mehrere Minuten an Umweg erspart hätte, so der LBM.
Es war nicht die Ortsgemeinde Alsbach, die diese Sperrung verfügte. Es waren nicht die Anwohner des Sonnenberges, die sich für eine Sperrung starkmachten, und es war nicht die Verwaltung in Ransbach-Baumbach, die diese Sperrung verfügte
Ortsbürgermeisterin Heike Christmann
Weil in Alsbach viele Fragen gestellt werden, hat die Ortschefin ihre Rolle in Sachen Umleitung und Sperrung des „Sonnenberg“ in einer Zuschrift an unsere Zeitung geschildert. „Es war nicht die Ortsgemeinde Alsbach, die diese Sperrung verfügte. Es waren nicht die Anwohner des Sonnenberges, die sich für eine Sperrung starkmachten, und es war nicht die Verwaltung in Ransbach-Baumbach, die diese Sperrung verfügte“, verdeutlicht Heike Christmann.
Der Ortsgemeinderat habe von Anfang an für die Alsbacher eine „kleine Lösung“ für die Zeit der Baustelle erreichen wollen und daher einstimmig beschlossen, den „Sonnenberg“ für den (örtlichen) Verkehr während der Bauzeit freizugeben. „Nach unseren Recherchen im Landesstraßengesetz ist es sehr wohl möglich, einen Wirtschaftsweg kurzfristig zur Umleitung zu erklären“, argumentiert Christmann. Allerdings hatte sie selbst Bedenken gegen eine Nutzung des asphaltierten Feldwegs für den gesamten (Durchgangs-) Verkehr geäußert, die LBM und Ordnungsamt bestätigt hatten.
Anlässlich eines erneuten Ortstermins, diesmal mit LBM, Kreisverwaltung, Polizei Höhr-Grenzhausen, Straßenmeisterei, Ordnungsamt und Ortsgemeinde, habe Christmann die Alsbacher Argumente vorgetragen: „Zeitverlust für Rettungswagen, Notarzt, Hausärzte, Feuerwehr zählten nicht“, gibt sie als Ergebnis wieder. Der LBM weist indes darauf hin, dass die Baustelle in kürzestmöglicher Zeit abgewickelt wird – anfangs war man von einer Bauzeit von zweieinhalb Monaten ausgegangen – wobei auch die Abschlussarbeiten unter Vollsperrung erfolgen müssen.