Westerwälder Zeitung
Unglücklich Verliebter landet im Gefängnis

Höhr-Grenzhausen/Koblenz - Die gescheiterte Beziehung zu seiner Ex-Freundin hat ihm schon eine Menge Ärger eingebracht, und trotzdem lässt ein 27-Jähriger aus Frankreich die Frau (23) aus Höhr-Grenzhausen einfach nicht in Ruhe. Nun führten seine Nachstellungen und Gewaltausbrüche den Mann schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate vor den Kadi. Das Koblenzer Amtsgericht verurteilte ihn zu 13 Monaten Gefängnis auf Bewährung wegen Hausfriedensbruch und Körperverletzung. Zuvor hatte der Angeklagte bereits fast drei Monate in Untersuchungshaft verbracht.

Höhr-Grenzhausen/Koblenz – Die gescheiterte Beziehung zu seiner Ex-Freundin hat ihm schon eine Menge Ärger eingebracht, und trotzdem lässt ein 27-Jähriger aus Frankreich die Frau (23) aus Höhr-Grenzhausen einfach nicht in Ruhe. Nun führten seine Nachstellungen und Gewaltausbrüche den Mann schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate vor den Kadi. Das Koblenzer Amtsgericht verurteilte ihn zu 13 Monaten Gefängnis auf Bewährung wegen Hausfriedensbruch und Körperverletzung. Zuvor hatte der Angeklagte bereits fast drei Monate in Untersuchungshaft verbracht.

Weil er seine Ex-Freundin in einer Kneipe in Höhr-Grenzhausen mit einem Billardstock angegriffen hatte, wurde der Mann schon Anfang Oktober zu einer Bewährungsstrafe verurteilt (die WZ berichtete). Richter Wolfgang Pitz war alles andere als erfreut, den 27-Jährigen nun schon wieder zu sehen. „Ich habe Ihnen doch damals gesagt, dass Sie sich von der Frau fernhalten sollen – sie tut Ihnen nicht gut“, sagte der Jurist. Doch diese Worte hatten den Angeklagten offenbar nicht erreicht. Keine zwei Wochen nach der Verurteilung stand er schon wieder bei der jungen Frau auf der Matte.

Vor Gericht zeigte sich der ursprünglich aus dem Kosovo stammende Mann zunächst uneinsichtig. Er habe sich an jenem Abend im Oktober ganz normal mit seiner Ex-Freundin verabredet, gab er zu Protokoll. Er habe eine Flasche Wein mitgebracht. Man habe zusammen Spaghetti gegessen und sei erst im Laufe des Abends über eine Kleinigkeit in Streit geraten. Daraufhin habe er die Wohnung der jungen Frau verlassen. Die 23-Jährige stellte den Fall allerdings anders dar. Nach ihrer Aussage drückte der Angeklagte die Haustür gegen ihren Willen auf, um sich Zugang zur Wohnung zu verschaffen. Danach habe er ihr gedroht. „Du wirst schon sehen, was du von deinen Anzeigen hast“, soll der Mann gesagt haben, während er in einer Besteckschublade wühlte. Die Ex-Freundin bekam es mit der Angst zu tun und konnte schließlich aus ihrer Wohnung flüchten.

Es war nicht der erste Gewaltausbruch des 27-Jährigen: Nachdem sich die Frau vor etwa einem Jahr von ihm getrennt hatte, fiel er mehrfach randalierend in Höhr-Grenzhausen auf. An einem Abend im Juli sah er durch die Fensterscheiben, dass seine Ex-Freundin Besuch von einem anderen Mann hatte. Daraufhin demolierte er Rollladen und Terrassentür. Schließlich griff er betrunken sogar drei Polizisten aus Montabaur an und verletzte einen Beamten mit einem Tritt an der Hand.

Seit Anfang Januar allerdings konnte der junge Mann nichts mehr anstellen. Er saß in Untersuchungshaft, weil seine Ex-Freundin ihn erneut angezeigt hatte. Noch aus dem Gefängnis schrieb er ihr einen mehrseitigen Liebesbrief, der im Gericht vorgelesen wurde. Dieser zeigte die emotionale Zerrissenheit des jungen Mannes, der mehrfach zwischen Enttäuschung und Komplimenten schwankte.

Für die Vertreterin der Staatsanwaltschaft war das Maß jedenfalls voll. Sie wollte den Mann für 20 Monate ohne Bewährung ins Gefängnis schicken. Eine derart hohe Strafe wäre in den Augen des Richters allerdings unverhältnismäßig gewesen, zumal der 27-Jährige schon fast drei Monate hinter Gittern verbracht hat. Dies, so Wolfgang Pitz, werde dem Angeklagten hoffentlich eine Lehre sein.

Die Erleichterung über das Ende der Untersuchungshaft war dem jungen Mann am Ende deutlich anzumerken. Glücklich fiel er seinen Freunden im Gerichtssaal um den Hals. Mit einer solchen Chance hatte er nicht mehr gerechnet.

Von unserem Redakteur Thorsten Ferdinand

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