Egal wo man hinschaut: Die Preise steigen. Die Energiekrise macht sich nahezu überall bemerkbar und lässt die Kosten in den unterschiedlichsten Lebensbereichen teils bis ins Unermessliche nach oben schießen. Bei einer Umfrage unter Menschen im Westerwald standen einige von ihnen Frage und Antwort zu ihrem Kaufverhalten in der Weihnachtszeit.
„Ich werde die Weihnachtsgeschenke nicht reduzieren, weil ich es mag, andere zu beschenken und ihnen eine Freude zu machen“, ist die klare Antwort von Fabienne Mies aus Streithausen. „Gerade weil es nach Corona aufgrund der Energiekrise schon wieder eine unangenehme Zeit ist, gebe ich anderen Menschen gerne das, was ich kann. Trotzdem verstehe ich auch, wenn andere Menschen dies nicht tun oder können“, führt die 26-Jährige weiter aus. Genauso sehen ihre Gedanken zum Thema Weihnachtsessen aus: „Auch beim Weihnachtsessen spare ich nicht. Es wird ein ganz ,normales' Essen geben, wie an einem Sonntag im Jahr auch“, gibt Fabienne Mies an.
Lena Geimer aus Elkenroth vertritt eine ähnliche Haltung. „Bei den Weihnachtsgeschenken habe ich nicht gespart, da es für mich dabei sowieso nicht auf den materiellen Wert ankommt, sondern eher auf den emotionalen. Ich finde, man kann seinen Liebsten auch mit kleinen Dingen eine große Freude machen“, so die 24-Jährige. „Ferner hatten wir nie ein sehr teures Weihnachtsessen oder eins, das sehr viel Energie verbraucht, wie zum Beispiel Gans oder Truthahn. Daher wird auch dieses Jahr unsere weihnachtliche Tradition mit Spätzle und in Zwiebel-Rahmsoße eingelegten Schnitzeln fortgeführt, da es dieses Gericht wirklich immer nur an Weihnachten gibt und es somit etwas Besonderes für uns darstellt“, betont die junge Frau.
Ähnlich begründet auch Felix Flemming aus Langenbach b. K. seine Meinung. „Bei den Weihnachtsgeschenken spare ich nicht, da diese ja für meine liebsten Menschen bestimmt sind und ich ihnen gerne eine Freude mache. Dann spare ich lieber an anderen Ecken im Alltag, wie zum Beispiel beim Essen.“ Auf die Frage, wie denn das Weihnachtsessen dieses Jahr ausfällt, antwortet er: „Auch das Weihnachtsessen wird genauso ausfallen wie üblich, da es in dieser Form nur einmal im Jahr so stattfindet und für mich etwas Besonderes darstellt. Genau wie bei den Geschenken halte ich mich lieber im Alltag etwas zurück und gehe dann zum Beispiel weniger auswärts essen“, so der 23-Jährige.
Auch die Meinung der 67-jährigen Annette Häbel aus Bad Marienberg weicht kaum von der der jüngeren Generation ab. „Nein, wir sparen bei den Geschenken nicht, ganz im Gegenteil. Wir schenken unseren Kindern und Enkelkindern aufgrund der Situation vielleicht sogar mehr, da ich will, dass es ihnen an nichts fehlt“, erläutert sie ihre Position. „Ebenso sparen wir beim Weihnachtsessen für unsere Familie genau deswegen nicht“, fügt sie hinzu.
Die Antwort des 89-jährigen Rudolf Zimmermann aus Dreisbach knüpft daran an: „Ich spare zwar schon im Alltag, zum Beispiel beim Licht, und mache oft nur das Allernötigste an, aber an Weihnachten wird dafür nicht bei den Geschenken oder dem Essen gespart. Es ist immerhin eine heilige Zeit, und man weiß nicht, wie oft man diese noch erlebt“, so der Dreisbacher.
Damit positionieren sich die befragten Westerwälder Bürger klar, wenn es um das Thema Sparen in der Weihnachtszeit geht, und lassen sich trotz – oder gerade wegen – der steigenden Preise nicht die Freude an der magischen Weihnachtszeit nehmen.