Wenn im Sommer die älteren Herrschaften vor die Tür gehen, könnten sie nun den Kleinen beim Spielen zuschauen. Er ist überzeugt, dass das eine Win-win-Situation für beide Generationen ist. Überhaupt sei es ein Glück, dass sich mit Daniel und Sabrina Gros Investoren aus dem Ort gefunden haben, welche dieses Projekt mit dem Architekturbüro Schäfer (Westerburg) verwirklichten – inmitten des Kerngebiets von Hellenhahn-Schellenberg, das dadurch gestärkt werde, so Timo Theis weiter.
Alte Bäume nicht umsetzen
„Alte Bäume verpflanzt man nicht“, weiß der Ortschef und ist froh, dass die Hellenhahn-Schellenberger nun (ebenso wie andere Senioren) die Möglichkeit haben, auch im Alter in ihrem Heimatort (oder ihrer künftigen Heimat) zu verbleiben. Den Ortskern stabil zu halten, das ist ein erklärtes Ziel in dem 1300-Seelen-Ort in der Verbandsgemeinde Rennerod, der auf konstante Einwohnerzahlen verweisen kann. Theis berichtet davon, dass zunehmend auch wieder gute Bausubstanz von Altbauten gefragt sei, also gekauft werde, während es in den vergangenen zweieinhalb Jahren keine einzige Bauanfrage gegeben habe. Gros spricht von einem Paradigmenwechsel, der vermutlich auch mit den steigenden Baupreisen zusammenhänge.
Dass hier Kinder und Senioren nebeneinander ihren Platz haben, finde ich schön.“
Der Hellenhahn-Schellenberger Ortsbürgermeister Timo Theis mit Blick auf die aktuelle Entwicklung seiner Gemeinde. Im Gespräch mit der Westerwälder Zeitung erläuterte er seine Vorhaben und die kontinuierliche Einbindung der Bürgerschaft.
Vorsorglich will die Ortsgemeinde, in der es zwar noch private Baugrundstücke gibt, die aber nicht verkauft würden, ein weiteres Neubaugebiet in Anschluss an das Anfang der 2000er-Jahre erschlossene Gebiet „Am Schellenberg“ schaffen. Allerdings würden dazu noch die Belange des Naturschutzes geprüft, eine Genehmigungsreife besteht also noch nicht. Nochmals betont Theis, dass der Trend, gute Bausubstanz aufzukaufen, gut sei. Denn damit bleibe der Dorfkern erhalten, der durch die neue Seniorenwohnanlage gestärkt werde. Entstanden ist die Einrichtung an der Stelle, wo „Juste Huberts“ (Hubert Theis) Haus plus Scheune standen, die für den Neubau abgerissen wurden.
Ein weiteres Vorhaben (neben dem Neubaugebiet) ist, dass umfangreiche Schnitt-, Mäh- und Erhaltungsmaßnahmen an den vielen Bäumen entlang der Straßen erfolgen müssen. Ausgebaut werden soll auch der Wirtschaftsweg von der Secker Straße zum Sportplatz. Und ein wichtiges Ziel ist es, eine intakte Radwegeführung entlang der Bundesstraße 255 nach Rennerod mit einer fuß- und fahrradtauglichen Querung zu schaffen. Den entsprechenden Beschluss hat der Ortsgemeinderat unter seinem neuen Ortsbürgermeister bereits Ende August gefasst.
Bedeutend: Stete Transparenz
Der Friedhof, die Grundschule, der Kindergarten sind in Schuss. An der Mehrzweckhalle soll noch eine Doppelgarage gebaut werden, kann Theis vermelden. Für den neuen Ortsbürgermeister, der seit 2009 im Gemeinderat war, seit 2014 als Ortsbeigeordneter und nun seit 2. Juli im Amt des Ortschefs tätig ist, ist dabei die Transparenz aller Entscheidungen der Gemeinde wichtig, also die „Leute mitzunehmen“. Sein Motto lautet: „Mach' mit – pack' an!“
Die neue Wohngemeinschaft
In Hellenhahn-Schellenberg ist eine moderne Wohngemeinschaft für Seniorinnen und Senioren entstanden. Kürzlich sind die ersten drei Bewohnerinnen und Bewohner in den Neubau eingezogen, bis November werden voraussichtlich drei weitere folgen. Unter dem Motto „Lebensfreude in Gemeinschaft: Unser Zuhause für ein selbstbestimmtes Senioren-Leben“ bieten die Bauherren Sabrina und Daniel Gros eine stilvolle Alternative zum klassischen Seniorenheim. Die Wohngemeinschaft Senioren-Leben Westerwald umfasst zwölf barrierefreie Zimmer und vereint Komfort, Natur und eine professionelle Betreuung durch erfahrene Dienstleister, die eine verlässliche Pflege nach individuellen Bedürfnissen sicherstellen. Im Mittelpunkt steht das Gemeinschaftsleben: schöne Aktivitäten, gemeinsames Kochen mit frischen Zutaten, gesellige Mahlzeiten und regelmäßige Bewegung wie ausgedehnte Spaziergänge in der Umgebung. „Wir freuen uns, endlich die ersten Bewohner willkommen zu heißen und ihnen ein Zuhause zu bieten, in dem sie sich wohlfühlen und ihr Leben selbstbestimmt gestalten können“, erklärten Daniel und Sabrina Gros, die ebenfalls in Hellenhahn-Schellenberg lebt. Für die Gemeinde übermittelte Ortsbürgermeister Timo Theis zum Start die besten Wünsche. Zugleich dankte er den Bauherren für das Engagement und die neue Einrichtung, die nicht nur Einheimischen zugutekomme, sondern auch ein Aushängeschild für die Gemeinde sei. red