Ein halbes Jahr ist es her, dass das neue Tierheim in Ransbach-Baumbach seine Türen geöffnet hat. Für Tierheimleiterin Anna Knappe und Barbara Hauffenmeyer, Erste Vorsitzende des Vereins „Glückshunde“, ist klar: „Ein Traum ist Wirklichkeit geworden.“ Die Erleichterung und Freude sind beiden ins Gesicht geschrieben – und das aus gutem Grund.
Denn im Vergleich zum alten Standort ist die Situation für Tiere wie Mitarbeitende deutlich verbessert. „Das Arbeiten ist jetzt viel angenehmer und hygienischer“, sagt Knappe. Die Hunde und Katzen sind in hellen, gut belüfteten Räumen untergebracht, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten wurden. Auch für das Team bringt der großzügige Neubau eine deutliche Entlastung im Alltag.

Doch so gut die Stimmung auch ist – fertig ist das neue Heim noch nicht. Rund um das Gebäude wird weiter gebaut: Zäune werden errichtet, Außenflächen befestigt. Und es gibt zwei dringende Baustellen, für die bislang schlicht das Geld fehlt. „Zwischen den Freiläufen und den Außengehegen fehlen noch Zäune“, erklärt Anna Knappe. Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme, wie sie betont: „Wir hatten nicht bedacht, dass die Hunde bis an das Gitter der Katzen oder anderer Hunde gelangen können. Das kann potenziell gefährlich werden – hier müssen wir dringend nachbessern.“
Ein weiteres Problem zeigt sich in den Hundezimmern: „Wir hatten die Wände mit beschichtetem Putz ausgestattet – das war günstig und schien zunächst sinnvoll. Aber die Hunde kratzen ihn ab. Jetzt müssen wir nach und nach alles nachträglich verfliesen – eine ungeplante und teure Maßnahme.“ Mindestens 10.000 Euro werden für beide Maßnahmen zusammen benötigt. Die Tierheimleiterin bittet deshalb dringend um Spenden.

Wie in jedem Frühjahr steht auch jetzt wieder die Kittenflut bevor – ein altbekanntes Problem für Tierheime. Bereits sechs Katzenmütter oder trächtige Katzen, die bald werfen werden, wurden aufgenommen, 15 Kitten sind schon geboren – „aber das ist erst der Anfang“, warnt Barbara Hauffenmeyer. Die Tierschützer erwarten bald deutlich mehr Neuzugänge. „Ab Mai geht die Saison erst so richtig los“, weiß die Erste Vorsitzende.
Anna Knappe macht sich deshalb für eine generelle Kastrationspflicht stark, nicht nur für Freigänger. „Nur so kann das Katzenelend eingedämmt werden.“ Eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht im Rahmen einer Katzenschutzverordnung würde den Vereinen sehr helfen. Bislang gibt es diese nur in der Verbandsgemeinde Montabaur. Im Ransbach-Baumbacher Tierheim sind nun viele hungrige Mäuler zu stopfen. N assfutter wird dringend benötigt – sowohl für die Kitten als auch für die erwachsenen Katzen.
Schwierige Vermittlung bei Hunden

Ein weiteres Thema, das das Tierheim beschäftigt, ist die schwieriger gewordene Vermittlung von Hunden. Derzeit sind etwa 90 Prozent der Zimmer mit verhaltensauffälligen Hunden belegt. Darunter sind viele Listenhunde und Herdenschutzhunde – Tiere, die oft bereits Beißvorfälle hinter sich haben. „Die meisten sind nicht sozialisiert und müssen einzeln untergebracht werden. Das nimmt enorm viel Platz weg“, so Knappe.
Lediglich die fünf freundlichen Hunde, die von Tierschutzvereinen aus Rumänien und Portugal übernommen wurden, können an ehrenamtliche Gassigeher herausgegeben werden. Die anderen benötigen erfahrene Menschen. „Die geben wir nur unseren festen ehrenamtlichen Spaziergängern mit – und auch nur mit Maulkorb. Samstags kommt ein Hundetrainerteam und arbeitet mit den schwierigen Fällen, bei Bedarf auch unter der Woche. Das Tierheim will auch in Zukunft ein Zimmer für Auslandshunde freihalten. „Die sind meist unkompliziert, gut sozialisiert und können sogar im Rudel gehalten werden“, erklärt Knappe. Ihre Vermittlung bereitet wenig Probleme.
Unterstützung willkommen – ob Spenden oder ehrenamtliche Mitarbeit

Trotz aller Herausforderungen ist das Tierheim ein Ort voller Hoffnung – für Tiere in Not und für alle, die sich um sie kümmern. Umso mehr ist der Verein nun auf Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. Wer helfen möchte – sei es mit einer Geldspende oder mit einer Dose Katzenfutter – ist im Tierheim Ransbach-Baumbach herzlich willkommen. Denn jeder Beitrag hilft, den Traum von einem sicheren Zufluchtsort für Tiere weiter zu verwirklichen. „Und auch ehrenamtliche Helfer, die Dienste übernehmen, werden immer gesucht“, so Anna Knappe.
Weitere Informationen gibt es unter tierheim-ransbach-baumbach.de, per E-Mail an tierheim-ransbach-baumbach@hotmail.com. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Freitag von 10 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr. Montags ist geschlossen.
Sommerfest am 6. September
Das Tierheim Ransbach-Baumbach lädt zum Sommerfest am Samstag, 6. September, von 14 bis 19 Uhr in die Nordstraße 10 ein. Alle Bereiche des Neubaus stehen den Besuchern offen. Auf die Besucher warten eine Hüpfburg, Kinderschminken, Info- und Verkaufsstände, eine große Tombola, und das Basti-Bastelmobil kommt. Leckeres Essen, Kaffee und Kuchen sowie Kaltgetränke gibt es auch. Es werden noch Anmeldungen von Standbetreibern angenommen. „Wir hoffen auf viele Gäste“, sagt Tierheimleiterin Anna Knappe. cam