Vereine wollen trotz gestiegener Energiepreise Angebote aufrechterhalten
Trotz gestiegener Energiepreise: Im Westerwald steht dem Skivergnügen nichts im Weg
In den hoch gelegenen Regionen ist genug Weiß gefallen, um schöne Schnee-Engel zu machen.
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Mit dem ersten nennenswerten Schneefall in diesem Winter ist auch die Saison der Skiclubs im Westerwald nun endgültig eröffnet. Für alle Wintersportbegeisterten beginnt somit die Zeit des Rodelns, des Ski- und Snowboardfahrens sowie des gemütlichen Zusammensitzens in den Skihütten nach sportlicher Betätigung am Berg.

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Wintersportbegeisterte können unter anderem in Kirburg uneingeschränkten Pistenspaß im Westerwald genießen. Der Skilift läuft bereits. Fotos: Röder-Moldenhauer
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Doch läuft der Betrieb in dieser Saison genauso ab wie in den vorherigen Jahren, oder machen die steigenden Energiepreise den Veranstaltern zu schaffen? Müssen Sparmaßnahmen getroffen werden? Die WZ hat sich hierzu umgehört.

„Bei uns ist ein ganz normaler Skibetrieb vorgesehen – wie in den vergangenen Jahren auch. Dabei wird der Fokus jedoch wahrscheinlich besonders auf den Kinderhängen liegen, um den Kleinsten eine tolle Saison zu ermöglichen“, gibt Sarah Seiler vom Skiclub Bad Marienberg-Unnau an. „Falls es mal nicht genügend Neuschnee gibt, planen wir trotzdem, Schneekanonen mit Kunstschnee einzusetzen. Dies stellt für uns keine zusätzlichen Kosten dar, da das Wasser dafür aus einem Graben entnommen wird. Auch die dafür fälligen Strompreise sind noch überschaubar“, so Seiler.

Nachdem wir 2020 unseren Lift erneuert haben, war der Skibetrieb wegen Corona leider nicht möglich. Deshalb wollen wir trotz der steigenden Preise in dieser Saison den Wintersportbegeisterten wieder das Ski- und Schlittenfahren ermöglichen.

Willy Strunk, Skiclub Kirburg

Weiterhin seien, auch an den Tagen, an denen kein Skibetrieb stattfinde, Hüttenabende geplant. „Der Hang ist definitiv bewirtet. Natürlich benötigen wir zum Beheizen der Hütte Heizöl, aber das sind ebenfalls noch machbare Kosten. Wir sind also noch nicht zu stark eingeschränkt“, betont die Geschäftsführerin. Auch Skifreizeiten seien weiterhin geplant. Diese fänden immer schon im Oktober statt und die diesjährige sei auch ein großer Erfolg gewesen, berichtet Seiler.

Ähnlich beschreibt Willy Strunk vom Skiclub Kirburg die Situation. „Nachdem wir 2020 unseren Lift erneuert haben, war der Skibetrieb wegen Corona leider nicht möglich. Deshalb wollen wir trotz der steigenden Preise in dieser Saison den Wintersportbegeisterten wieder das Ski- und Schlittenfahren ermöglichen“, so Strunk.

Wasser für Schneekanonen vom Wäschebach

Sei zu irgendeinem Zeitpunkt nicht genügend Neuschnee vorhanden, werde mit zwei Schnee-Erzeugern nachgeholfen. „Das Wasser hierfür kann aus dem Wäschebach entnommen werden, und die anfallenden Energiekosten, wie das Heizöl für das Stromaggregat, nehmen wir in Kauf, da es dafür keine Alternative gibt“, führt Willy Strunk weiter aus. Genauso werde der Hüttenbetrieb nicht reduziert.

„Immer, wenn Ski- oder Schlittenbetrieb an der Piste möglich ist, ist die Hütte geöffnet. Wintersport und Geselligkeit gehören doch irgendwie zusammen“, bekräftigt das Mitglied des Skiclubs. Skifreizeiten sind deswegen nicht von den steigenden Kosten betroffen, da diese vom Skiclub Kirburg seit einigen Jahren wegen mangelnder Nachfrage schon nicht mehr angeboten werden.

In den hoch gelegenen Regionen ist genug Weiß gefallen, um schöne Schnee-Engel zu machen.
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Stromkosten halten sich in Grenzen

Markus Jung vom Skiklub Salzburger Kopf e.V. nimmt eine vergleichbare Position ein. „Uns haben die steigenden Preise dahin gehend nicht so sehr getroffen, da wir nur auf Naturschnee setzen und überhaupt keine Schneekanonen im Gebrauch haben. Diese Kosten fallen für uns also sowieso schon einmal weg“, so Jung. Ferner setzten sich die Strompreise allein aus den Kosten für den Lift sowie für das Flutlicht zusammen. Da der Lift relativ energiesparend sei, gebe es auch in diesem Bereich keine größeren Problematiken, bekundet Jung. Zusätzliche Heizkosten für die Skihütten fallen für den Skiclub ebenfalls weg, da diese von einem separaten Verein betreut werden.

„Ein Bereich, in dem sich die steigenden Kosten allerdings widerspiegeln, ist die Skifreizeit, die immer zwischen Weihnachten und Neujahr stattfindet. Hier mussten wir die Preise etwas anheben, da auch die Liftpreise angestiegen sind. Das hat jedoch die Buchungen nicht vermindert. Dazu kommt, dass wir den Lift dann als Ausgleich auch abends eine Stunde länger laufen lassen“, sagt Jung. Damit scheint die kommende Wintersportsaison im Westerwald also trotz der steigenden Preise ihr übliches Angebot für alle Wintersportbegeisterten gewährleisten zu können.

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