Kommunen halten weitestgehend an festlicher Beleuchtung in den Städten fest, passen aber Konzepte an - Zugeständnis an die Stimmung
Trotz Energiekrise: Weihnachtsglanz im Westerwald
In Montabaur wird bei der Installation der Weihnachtsbeleuchtung nicht gespart – allerdings ist die Umstellung auf energiesparende LED-Leuchten bereits erfolgt und die Lichter werden früher aus- und später eingeschaltet, erklärt Citymanager Josef Schüller. Foto: Nitz Fotografie
Nitz Fotografie/Stadt MT/honorar

Westerwaldkreis. „Wie lässt sich aufgrund der aktuellen Krise Energie einsparen?“ Eine Frage, die sich zurzeit nicht nur viele Menschen und Organisationen stellen, sondern auch Kommunen. Ein viel diskutierter Punkt dabei: die Weihnachtsbeleuchtung in den Städten und Gemeinden. Wie unterschiedlich die Kommunen im Kreis mit der Thematik umgehen, zeigen exemplarisch die Vorgehensweisen in drei Westerwälder Städten.

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In Montabaur wird bei der Installation der Weihnachtsbeleuchtung nicht gespart – allerdings ist die Umstellung auf energiesparende LED-Leuchten bereits erfolgt und die Lichter werden früher aus- und später eingeschaltet, erklärt Citymanager Josef Schüller. Foto: Nitz Fotografie
Nitz Fotografie/Stadt MT/honorar

„Auf Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten, ist für uns keine Option“, sagt Josef Schüller, Citymanager der Stadt Montabaur. Corona, der Ukrainekrieg und die dunkle Jahreszeit trüben die Stimmung der Menschen ohnehin, argumentiert Schüller. „Daher wollen wir als Stadt für ein wenig positive Stimmung sorgen“, sagt er. „Man kann und darf die Adventszeit nicht ausfallen lassen.“ Daher werde die Stadt Montabaur trotz Energiekrise das volle Programm bieten. „Auch Stadtbürgermeisterin Gabriele Wieland und der Stadtrat waren einstimmig dafür.“

Lichter werden schon um 20.30 Uhr ausgeknipst

So wird in der Kreisstadt, wie gewohnt, die Altstadt mit leuchtenden Weihnachtssternen geschmückt. Zudem werden zahlreiche Bäume und Verkehrskreisel illuminiert und in Szene gesetzt. Darüber hinaus werden vor dem Alten Rathaus wieder eine Bühne und ein Weihnachtsmarkt zu finden sein. „Dort werden wir wie üblich ein umfangreiches Programm präsentieren“, sagt Schüller. Auch der beliebte Krippenweg von der Stadt bis in den Horresser Wald wird wieder eingerichtet.

Aber natürlich stand auch in Montabaur die Frage im Raum, wie man trotz alledem Energie sparen könnte. Doch das sei in der Kreisstadt kein Problem. „Seit 2018 haben wir sämtliche Weihnachtslichter und -technik auf LED umgestellt“, erklärt der Citymanager. Zudem würden die Weihnachtsbeleuchtung und der Markt in diesem Jahr statt bis um 22 Uhr schon um 20.30 Uhr ausgeknipst beziehungsweise geschlossen. „Dadurch sparen wir bis zu 50 Prozent Energie.“ Lediglich die evangelische Pauluskirche und die katholische Kirche St. Peter in Ketten in Montabaur werden, anders als sonst üblich in der Vorweihnachtszeit, nicht bestrahlt. „Das war aber eine Entscheidung der Kirchen“, sagt Schüller.

Spagat zwischen Weihnachtszauber und Energie sparen

Ein ähnliches Konzept hat auch die Stadt Bad Marienberg vorbereitet. Denn auch dort möchte man nur ungern auf den Weihnachtszauber in der Stadt verzichten und dennoch Energie sparen. So ist in Bad Marienberg ebenfalls die gesamte Technik auf LED umgestellt worden. Zudem soll auch dort die Beleuchtung abends früher als sonst abgeschaltet werden und bleibe auch morgens aus. Stadtbürgermeisterin Sabine Willwacher schränkte bei einer der vergangenen Stadtratssitzungen allerdings ein, dass es in der Zeit des Weihnachtsmarktes, in der man besonders Gäste anlocken wolle, schwieriger sei, die Beleuchtungszeit einzuschränken. Dem pflichtet auch Martin Meyer von der CDU bei: Sparmaßnahmen seien sinnvoll. Während des Marktes allerdings müsse man die Stadt wortwörtlich im besten Licht präsentieren.

Für eine deutlich abgespeckte Variante hat sich beispielsweise die Stadt Ransbach-Baumbach entschieden. Dort beschränkt man sich in Sachen Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr auf den großen Baum, der im zentralen Verkehrskreisel platziert ist. „Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen“, betonte Stadtbürgermeister Michael Merz in der jüngsten Ratssitzung und erntete einvernehmliche Zustimmung. Der Lichterschmuck der Töpferstadt ist zudem bereits auf LED umgestellt. Die Frage nach dem zusätzlichen Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz beantwortete Merz schlicht: Er wird aufgestellt und geschmückt – auf eine Beleuchtung wird abseits der Einstimmung auf Weihnachten verzichtet. Auch damit zeigte sich das Gremium einverstanden.

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