Das erste Freibad in der Region, das öffnete, war das Freibad Hundsangen. „Unter den gegebenen Corona-Rahmenbedingungen ist die Badesaison im Freibad Hundsangen gut gelaufen“, ist VG-Bürgermeister Klaus Lütkefedder zufrieden. Rund 16.000 Badegäste haben in diesem Jahr das Bad besucht. Die erzielten Einnahmen liegen rund 27.000 Euro unter dem ursprünglichen Haushaltsansatz (72.000 Euro). Das entspricht den Schätzungen vor der Freibadöffnung. „Wenn sich das auch bei den Ausgaben so bewahrheitet, ist von den vorher erwarteten Mehrkosten in Höhe von rund 50.000 Euro auszugehen“, sagt Lütkefedder.
Er stellt fest: Das Corona-Konzept hat sich bewährt, bei unveränderten Rahmenbedingungen könnte auch die Saison 2021 in der Form abgewickelt werden. Bei allen Corona-Einschränkungen habe deutlich die Freude überwogen, überhaupt ein Freizeitangebot in der Region nutzen zu können. Mit maximal 250 Personen pro Badezeit und damit maximal 500 Personen pro Tag sei das gerade an den Hochsommertagen, wo sonst 2000 Besucher kommen, schon eine deutliche Einschränkung gewesen.
Das Erlebnisbad Herschbach war vom 1. Juli bis 13. September an 65 Tagen geöffnet, teilt der zuständige Abteilungsleiter bei der VG Selters, Marco Zeuner, mit. Es wurden 5744 Gäste gezählt, das macht im Durchschnitt rund 88 Gäste pro Tag in zwei Schichten. 6479 Karten wurden gekauft, davon wurden 735 Tickets nicht eingelöst. Im Corona-Sommer wurden Eintrittsgelder in Höhe von rund 15.000 Euro eingenommen. 2019 waren es 55.372 Euro.
„Viele Dauergäste haben uns die Treue gehalten“, freut sich Zeuner. Jugendliche hingegen seien kaum ins Herschbacher Bad gekommen. Von Familien wurde das Freibad laut Zeuner in dieser Saison am besten angenommen. „Viele Einzelpersonen nutzten das Angebot nur zum Schwimmen“, konnte demzufolge beobachtet werden. Nur anfangs habe es, überwiegend von älteren Mitbürgern, Beschwerden über das Onlineticket-System gegeben. Insgesamt aber sei die Bilanz durchaus positiv, betont der Abteilungsleiter.
Wegen Corona war auch im Ransbach-Baumbacher Freibad vieles anders als sonst: Während das Bad in „normalen“ Zeiten ein beliebter Treffpunkt vor allem für Jugendliche aus der Region ist, hat die Einrichtung jetzt in der nur zwei Monate währenden Saison rund 8100 Badegäste verzeichnet. Hinzu kamen rund 835 Vereinsschwimmer, die abends im Bad trainierten. In der Saison 2019 hatten dagegen binnen vier Monaten rund 45.000 Badegäste die Einrichtung besucht. Corona und die Hygieneauflagen haben hier für einen massiven, aber „geplanten“ Einbruch der Besucherzahlen gesorgt. Denn täglich waren im Ransbach-Baumbacher Freibad nur bis maximal 360 Schwimmer erlaubt – 120 Badegäste in jeder der drei angebotenen Schwimmphasen. „Wir waren sehr zufrieden mit den Besucherzahlen“, zieht Bürgermeister Michael Merz Bilanz. „Sobald es warm war, waren die 120 Plätze schnell ausgebucht.“
Derweil wirkte sich die stark gesunkene Besucherzahl auch auf die Finanzen aus: Lagen die Einnahmen der Kommune in der Saison 2019 bei 120.000 Euro, schrumpfte der Ticketverkauf jetzt auf rund 30.000 Euro zusammen – und das bei gleichbleibenden Kosten für die Wasseraufbereitung. Unterm Strich ist Bürgermeister Michael Merz dennoch zufrieden mit der Saison: Es gab keinen Corona-Vorfall, alle Badegäste hielten sich diszipliniert an die Hygieneregeln, resümiert er.
Das Mons-Tabor-Bad in Montabaur war ab dem 7. Juli geöffnet und schloss wegen des heißen Spätsommers erst vergangene Woche. Insgesamt wurden 7041 Besucher gezählt. In normalen Jahren sind es in der Sommersaison zwischen 45.000 und 50.000. Die meisten Badegäste waren nach Angaben der VG-Werke erfreut, dass das Angebot überhaupt bestand – auch wenn Einrichtungen wie die Riesenrutsche, die Sprungtürme und das Planschbecken nicht zur Verfügung standen. Kritisiert wurde jedoch mitunter, dass auch die Umkleiden und Duschen gesperrt waren. In den Ferien kamen auch viele Familien ins Bad. Ansonsten dominierten die Bahnenschwimmer.
Obwohl die Nachfrage nach Tickets mitunter deutlich unter den vorhandenen Kapazitäten lag, ist die VG Hachenburg mit dem besonderen Freibad-Sommer im Löwenbad zufrieden. Da der Betrieb aufgrund des lange Zeit sehr sonnigen Wetters noch bis zu dieser Woche fortgeführt wurde, liegen noch keine abschließenden Zahlen für die gesamte Saison vor. Geöffnet war das Bad vom 1. Juli an. Im ersten Monat besuchten 1339 Badegäste die Einrichtung, im August waren es 3582. Das entsprach rund 80 Besuchern pro Tag beziehungsweise 27 pro Schwimmschicht. Insgesamt auffallend war, dass der Anteil der Erwachsenen deutlich über dem der Kinder und Jugendlichen lag.
Die geringere Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr hat Auswirkungen auf die Finanzen. So betrug der Umsatz in der Freibadsaison 2019 (Mai bis Mitte September) rund 202.000 Euro. In dieser Zeit war neben dem Freibad auch das Hallenbad ohne Einschränkungen nutzbar. In der Summe enthalten ist zudem der Umsatz der Cafeteria, die, anders als 2020, auch zubereitete Speisen im Angebot hatte. Der Umsatz der Freibadsaison 2020 (Juli und August) betrug rund 24.000 Euro. Zwischenfälle habe es keine gegeben. Die Badegäste hätten sich vorbildlich an die Hygienevorgaben gehalten und seien froh gewesen über die willkommene Abwechslung in der Ferienzeit.