Hintergrund: Im vergangenen Jahr wurde die Trinkwasserversorgung in Teilen der VG Montabaur umgestellt. Seitdem erhalten die beiden Montabaurer Stadtteile und ein Wohngebiet in Niederelbert härteres Trinkwasser, das größtenteils aus Vallendar in den Westerwald gepumpt wird.
Viele Einwohner der betroffenen Ortsteile fordern nun, das härtere Uferfiltrat zunächst mit Westerwälder Quellwasser zu vermischen und es erst danach ins Trinkwassernetz einzuspeisen. Damit würde sich der Härtegrad des Wassers für alle Bürger in der VG nur geringfügig erhöhen. Die VG-Werke lehnen dies jedoch ab, da zusätzliche Investitionen nötig wären und höhere laufende Kosten entstünden. Laut Verwaltung ist das Trinkwasser in Horressen und Elgendorf weiterhin einwandfrei.
Ob sich durch einen Bürgerentscheid tatsächlich eine Änderung erreichen lässt, erscheint zumindest rechtlich fragwürdig. Eine Voraussetzung ist laut Paragraf 17a der Gemeindeordnung, dass es sich um eine „Angelegenheit der Gemeinde“ handelt. Über die Organisation der Trinkwasserversorgung entscheidet jedoch nicht die Stadt Montabaur, sondern die Verbandsgemeinde.
Da er noch nicht genau wisse, was Gegenstand des Bürgerbegehrens sein soll, könne er dazu noch keine Bewertung abgeben, erläutert in diesem Zusammenhang der zuständige Dezernent der VG, Andree Stein. Der Beigeordnete weist aber darauf hin, dass Fristen einzuhalten sind, wenn mit einem Bürgerentscheid eine kommunalpolitische Entscheidung revidiert werden soll.
Hintergrund: Die Beschlüsse des Werkausschusses zur Neuorganisation der Trinkwasserversorgung liegen größtenteils schon mehrere Jahre zurück. Sofern nichtsdestotrotz ein entsprechender Antrag gestellt wird, werde man diesen natürlich sorgfältig prüfen, so Stein. Leicher bittet die Bürger indes noch um etwas Geduld, damit sie den Antrag sauber formulieren kann.