Baumelbänke sollen zum Verweilen einladen - Am Bahnhof Sainscheid soll eine neue, selbstreinigende WC-Anlage gebaut werden
Toilettenanlagen und Ruhebänke: Neuer Alleen-Weg bei Westerburg wird weiter ausgestattet
Am (ehemaligen) Bahnhof von Sainscheid soll an dem neuen Wäller Alleen-Weg eine selbstreinigende Toilettenanlage errichtet werden. Damit könnte der Startschuss dazu gegeben sein, dass der ganze Platz aufgewertet wird, wünschte sich Bernd Jung bei der digitalen VG-Ratsitzung.
Röder-Moldenhauer

Der Rad- und Wanderweg, der auf der alten Bahnstrecke Westerburg mit Wallmerod verbindet, soll barrierefrei ausgebaut werden – zum Wäller AlleenWeg. Dazu sollen einige Änderungen und Neuerungen vorgenommen werden.

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Am (ehemaligen) Bahnhof von Sainscheid soll an dem neuen Wäller Alleen-Weg eine selbstreinigende Toilettenanlage errichtet werden. Damit könnte der Startschuss dazu gegeben sein, dass der ganze Platz aufgewertet wird, wünschte sich Bernd Jung bei der digitalen VG-Ratsitzung.
Röder-Moldenhauer

Bei der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates Westerburg berichtete Rudolph Martin über den Stand der Dinge und ging dabei auch auf die Geschichte dieses Projektes ein, die im August 2017 begann, als das Forum Soziale Gerechtigkeit und der Landesbehindertenbeauftragte Matthias Rösch die Strecke genauer unter die Lupe nahmen.

Sein damaliges Fazit war, dass der Radweg insgesamt ein großes Potenzial böte und es sinnig wäre, ihn barrierefrei auszubauen. Dazu fehlten neben einigen nötigen Arbeiten an der Strecke auch barrierefreie Toilettenanlagen, Ruhebänke und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.

Das Projekt „Wäller Alleen-Weg“ wird gemeinsam von den Verbandsgemeinden Westerburg und Wallmerod realisiert. Barrierefreie WC-Anlagen sind geplant am Parkplatz Mähren, eine weitere am Bahnhof Sainscheid.

„Wir haben schon mal die Möbel hergestellt, die auf die Plätze kommen sollen. Sobald die nötigen Bauarbeiten vorangeschritten sind, liefern wir. Ich bin froh, dass wir so weit sind, dass wir die Möbel aufstellen können und der Weg dieses Jahr eröffnet werden könnte“, stellte Rudolph fest.

Ihm war wichtig, besonders zu betonen, dass der Weg ein „Rad- und Wanderweg für alle“ ist. Momentan sei es etwas schwer, den Menschen beizubringen, dass sie Rücksicht nehmen müssen – nicht nur auf beeinträchtigte Menschen, sondern auf alle. Insbesondere die Radfahrer hatte er dabei im Blick, die erkennen müssten, dass auf dieser Strecke auch Menschen zu Fuß unterwegs sind, mit Kinderwagen oder Hund.

Verwundert fragte Peter Weber (FDP) nach, ob es häufig Klagen gäbe, dass die unterschiedlichen Parteien, die den Weg nutzen, miteinander nicht klarkommen. „99 Prozent sind in Ordnung, aber 1 Prozent macht das Leben schwer“, beschrieb Rudolph die Situation. Es gehe nicht darum, die Radfahrer zu diskriminieren, meinte Harald Ulrich (SPD). Aber es gäbe „Tour-de-France-Fahrer“ auf der Strecke. Er gab den Tipp, dass man nicht immer nur vom Radweg sprechen solle – sondern lieber immer von einem Rad- und Wanderweg.

Baumelbänke gibt es bereits an mehreren Stellen am Wiesensee. Wer auf ihnen Platz nimmt, kann herrlich relaxen, die Natur genießen und die Seele baumeln lassen. Auch der Wäller Allen-Weg soll Sitzmöglichkeiten erhalten.
Röder-Moldenhauer

Roswitha Flender (WuB) fragte nach, ob auf dem Weg zusätzliche Bänke bis Sainscheid aufgestellt werden sollen, wo sich beispielsweise ältere Menschen ausruhen könnten, die nicht so weit laufen können? Und ob auch an Mülleimer gedacht würde?

„Wir werden auf dem gesamten Weg Baumelbänke aufstellen, die werden locker verteilt – und Sitzgruppen mit Überdachung. Wenn alles fertig ist, werden wir schauen, ob noch was fehlt“, informierte Rudolph. Und selbstverständlich werde auch die Müllentsorgung organisiert. Man könne feststellen, dass hier jemand unterwegs sei, „der es mit Herzblut macht“, lobte Michael Wisser (CDU) Martin Rudolph.

„Da bleibt mir nur das Eine: Dir und Deinem Team für Deine hervorragende Arbeit – nicht nur in diesem Bereich, sondern in der ganzen Verbandsgemeinde – zu danken. Dass der Tourismus ein Aushängeschild in der Verbandsgemeinde ist, daran haben Du und Dein Team einen großen Anteil.“ Diesem Lob schloss sich der Bürgermeister der VG Westerburg, Markus Hof, gerne an.

Einstimmig fasste der VG-Rat zudem den Beschluss, im Rahmen des Projektes „Barrierefreie Radwegverbindung Westerburg – Wallmerod“ in Westerburg Sainscheid eine selbstreinigende und vandalismushemmende Toilettenanlage zu installieren. Damit entschied sich das Gremium für die teurere Variante mit einem Grundpreis von 50.000 Euro, die klare Vorteile biete, wie Thomas Henritzi (VG-Verwaltung) erläuterte.

Diese bieten eine Reihe von Vorteilen, insbesondere können die Hygieneanforderungen (z. B. aus Coronagründen) besser berücksichtigt werden (weitestgehende berührungslose Bedienung, automatische WC-Brillenreinigung, Desinfektion der gesamten WC-Kabine nach jeder Nutzung, das heißt, jeder Nutzer findet eine saubere Toilette vor.) Eine Zugangskontrolle ist möglich, gegebenenfalls auch über Münzautomaten oder bargeldlose Zahlung.

Ausschlaggebend für die Wahl war auch der geringere personelle Wartungsaufwand gegenüber einer einfachen Toilettenanlage. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte, der wesentlich höherwertigen Ausführung, der geringeren Unterhaltskosten und der zu erwartenden längeren Lebensdauer hielt der Rat den Mehrpreis derartiger Anlagen für sinnvoll und gerechtfertigt. Zumal die Corona-Pandemie gezeigt habe, welche Hygieneanforderungen notwendig werden können.

Zur Finanzierung

Im Zuwendungsantrag ist eine behindertengerechte Toilettenanlage ohne Selbstreinigungsfunktion mit Kosten von 42 450 Euro verzeichnet. Der Zuwendungsbescheid sieht hierfür eine Zuwendung in Höhe von 70 Prozent = 29 715 Euro vor. Die gewählte Variante weicht bezüglich der Selbstreinigungsfunktion und der Kosten vom Zuwendungsantrag ab. Daher steht das weitere Verfahren unter dem Vorbehalt einer Zustimmung durch die mittelbewilligende Behörde (ADD Trier). In diesem Zusammenhang wird ebenso geklärt, ob die – im Vergleich zum Zuwendungsantrag gegebenen – Mehrkosten bezuschusst werden oder von der VG alleine getragen werden müssen. bau

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